Hachen. Das Dreikönigsturnier der Blue Eagles Hachen hat Dartsspieler aus ganz Deutschland ins Sauerland gelockt. Auf den Spuren der Sportstars der Szene.
Freudig strahlt Mario Bäcker. „Das Turnier läuft super. Die Organisation funktioniert, die Teilnehmer sind zufrieden und mit der Verpflegung klappt auch alles.“ Das Mitglied der Blue Eagles Happy ist an diesem Tag seit halb 8 in der Halle. Brötchen schmieren, Bier kalt stellen, letzte Vorbereitungen treffen: so sieht die Agenda an diesem Morgen bei Bäcker aus. „Ich habe 12 Kilo Nackensteaks eingelegt und gewürzt.“
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An diesem Tag ist sein Einsatzgebiet hinter der Theke und nicht in der Halle an den Dartsboards. „Beides schafft man gar nicht. Man muss sich voll auf die Organisation konzentrieren. Zwischendrin zu spielen funktioniert da einfach nicht. Ich genieße es vielmehr, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so viel Spaß an diesem Turnier haben“, sagt Bäcker. Während er Bier ausschenkt, glüht nebenan das Waffeleisen. Auf dem Grill liegen die Würstchen bereit für den Verkauf.
In die kleine Hachener Sporthalle sind reichlich Menschen gekommen. Knapp 140 Spielerinnen und Spieler, dazu Zuschauer, Familienangehörige, Dartsinteressierte. An Stehtischen wird gefachsimpelt, einige nutzen die spielfreie Zeit für eine Zigarette draußen vor der Halle oder aber für Training an den sogenannten Practice Boards. So ein Turnier ist lang, sehr lang, wie Profispieler René Eidams erklärt. Der Hagener betreibt einen eigenen Shop mit Zubehör für das Dartsspiel und ist seit 2016 als Moderator für den Sportsender DAZN im Einsatz. „Wenn immer es der Spielplan zulässt, komme ich gerne hier nach Hachen. Hier trifft man immer Leute, die man kennt, mit denen man sich gerne austauscht. echte Kumpels eben. Und ich nutze das Turnier auch, um mich einzuspielen für die größeren Wettbewerbe“, berichtet Eidams, der in der Szene den Spitzname „The Cube“ trägt. „Wenn ich hier hinkomme, habe ich natürlich das Ziel zu gewinnen, aber hier sind auch andere starke Spieler. Es ist also nicht ganz so leicht, hier auch ganz oben auf dem Treppchen zu stehen“, sagt Eidams.
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In der Vorrunde könne er noch kontrolliert spielen, müssen vielleicht nicht in jeder Begegnung alles zeigen. „Aber spätestens in der Endrunde darf ich mir keinen Fehler erlauben, sonst bin ich raus. Dafür gibt es hier mittlerweile auch zu viele starke Spieler.“ Insgesamt sei das spielerische Niveau in Deutschland im Darts deutlich gestiegen. Er selbst habe zu Beginn seiner Karriere seinem Vorbild Adrian Lewis nachgefiebert. Die heutige Generation schwärme für den frisch gekürten Weltmeister Luke Littler, der es Freitagabend geschafft habe, mit gerade einmal 17 Jahren die internationale Konkurrenz in den Schatten zu stellen. „Die jungen Spieler eifern ihm nach.“
Mit den Ambitionen eines René Eidams ist Guido Lucas nicht nach Hachen gekommen. Während einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland angereist sind und zum Teil sogar in Hachen und Umgebung übernachten, ist der Anfahrtsweg für Guido Lucas verhältnismäßig kurz. Der 52-Jährige spielt bei den Dartfüchsen in Voßwinkel. „Ich nutze das Turnier, um mich für die Arnsberger Stadtmeisterschaften einzuspielen. Die finden nämlich dieses Jahr bei uns in Voßwinkel statt“, berichtet Guido.
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Auffällig ist in der Halle, dass er hier trotz eines Grundrauschens im Publikum deutlich zivilisierter und ruhiger zugeht, als man es im berühmten Londoner „Ally Pally“ bei den Weltmeisterschaftspartien gewohnt ist. „Die Gespräche im Hintergrund stören uns Spieler nicht wirklich. Auch Musik oder Fangesänge hindern uns in der Regel nicht bei der Konzentration“, sagt der Voßwinkler Hobbyspieler. „Was wirklich stört, sind laute Pfiffe und das aggressive, laute Rufen von Fans. Aber das gibt es hier nicht. So etwas habe ich aber schon bei anderen Turnieren wie beispielsweise in Bad Sassendorf erlebt.“
Mit den Topspielern des Turniers könne man sich auf Augenhöhe unterhalten, Tipps zum Verbessern des eigenen Spiels geben lassen. „Oft reicht es auch nur aus, diese Spieler zu beobachten“, gesteht Guido Lucas. Reichlich Zeit dafür gibt es an diesem Tag. Bis tief in die Nacht zieht sich das Turnier. Gegen 2.30 Uhr ist das Finale beendet. René Eidams macht seine Ankündigung, zum Gewinnen nach Hachen gekommen zu sein, wahr. Er setzt sich schließlich gegen Simon Hughes durch, Dritter wird Daniel Bauerdick. Alle drei dürfen sich über Geldpreise und natürlich Pokale freuen. Die Freude ist auch groß bei den Blue Eagles. „Wir hatten mächtig Spaß und die Gäste haben auch fleißig verzehrt“, sagt Mario Bäcker. Der Termin für das nächste Turnier steht bereits fest: am 3. Januar 2026 werden in Hachen wieder Pfeile geworfen.
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