Hochsauerlandkreis. Ein ganzer Landkreis im Feiermodus: Was die Geburtsstunde des Hochsauerlandkreises mit Krieg und Terror zu tun hat - und welche Botschaft der Landrat sendet.

„Zurück in die Zukunft!?“ Folgen wir Marty McFly und seinem Freund „Doc“ Emmett Brown in die Vergangenheit - genau gesagt, in das Jahr 1975. Es geht in das „Land der tausend Berge“, dem damals eine neue Zukunft bevorsteht: Mit der kommunalen Neugliederung wird aus den ehemaligen Kreisen Arnsberg, Brilon und Meschede zum 1. Januar 1975 der Hochsauerlandkreis.

Die Welt 1975

Blickt man auf die damalige Lage in der Welt, wohl eher eine Randnote: 1975 geht der Vietnamkrieg zu Ende. Der Suez-Kanal wird wieder eröffnet. Die USA, Kanada und fast alle europäischen Staaten verpflichten sich mit dem KSZE-Abkommen zu Frieden, Gewaltlosigkeit und freiem Meinungsaustausch. In Spanien beginnt nach dem Tod von General Franco mit der konstitutionellen Monarchie eine neue Ära. Die RAF entführt den CDU-Politiker Peter Lorenz und überfällt die Botschaft in Stockholm. In Stuttgart beginnt der Prozess gegen Ulrike Meinhof und Andreas Baader. Einschneidende Ereignisse - doch die drei Buchstaben „HSK“ stehen für Beständigkeit: Mit Beginn des neuen Jahres 2025 kann der Hochsauerlandkreis auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken.

Also: „Happy Birthday HSK!“ Und wie fühlt man sich nach einem halben Jahrhundert? Wer könnte diese Frage besser beantworten, als der aktuelle Chef: „Seit der Hochsauerlandkreis aus der kommunalen Neugliederung hervorgegangen ist, hat er sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten nicht nur als lebensfähig, sondern auch als leistungsfähig erwiesen. Die Entwicklung des Hochsauerlandkreises ist stets nach vorn gerichtet“, bricht Dr. Karl Schneider eine Lanze für „seinen“ Kreis.

50 Jahre HSK
Bricht eine Lanze für „seinen“ Kreis: Der amtierende Landrat des HSK, Karl Schneider. © WP | WP

Als amtierender Landrat werde er auch im Jahr 2025 weiterhin den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, so Schneider weiter. Im Hochsauerlandkreis sei es seit dessen Gründung immer sehr erfolgreich gelungen, „dass Menschen miteinander ins Gespräch kommen und Lösungen für den ländlichen Raum erarbeiten“. Lösungen sind derzeit mehr gefragt denn je, der HSK befindet sich - wie fast alle Landkreise und Kommunen in NRW - in einer angespannten Lage. Was tun?

Die gegenwärtigen Herausforderungen seien groß, räumt der Verwaltungschef ein. Deshalb gelte es, noch näher zusammenzurücken, gemeinsame Ansichten herauszuarbeiten, Positionen aufzubauen - und diese dann nach innen wie nach außen zu vertreten. Doch wie sieht das konkret aus? „Wir brauchen in diesen unruhigen Zeiten wieder ein klareres Bewusstsein dafür, dass für die Sicherung des Wohlstands mutige Veränderungen, Entwicklungen und neue Projekte notwendig sind – von Gewerbegebieten über Straßenbau bis hin zur Entwicklung der Schulen, Förderung der Bildung und Kultur sowie der Gesundheitsversorgung“, stellt der im Herbst als Landrat scheidende Schmallenberger fest. Dabei seien alle gefordert.

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Die Kommunen stünden vor großen Infrastrukturaufgaben und gleichzeitig vor der Herausforderung, ihr Gemeinwesen generationengerecht und lebenswert zu gestalten. Vieles gehe dabei nur mit Partnern und im Miteinander. Beteiligte aller gesellschaftlichen Bereiche können im Hochsauerlandkreis mitgestalten - Arbeitnehmer wie Unternehmer, Kirchen, Vereine, Bürgerinnen und Bürger aller Generationen und Nationen. Auch im 50. Jahr des Bestehens gebe es viele Chancen und Aufgaben.

50 Jahre HSK
Die Zentrale des HSK aus der Luft: Blick auf das Kreishaus in Meschede. © WP | WP

Hervorragende Lebensqualität

Mit seinen zwölf Städten und Gemeinden ist der HSK der flächenmäßig größte Landkreis in Nordrhein-Westfalen. Auf kommunaler Ebene gelte es, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren, um brüchig gewordenen Rahmenbedingungen aus überbordender Bürokratie wegweisende, pragmatische und lokal angepasste Lösungen entgegen zu setzen, sagt der Landrat - und ergänzt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in den Ortschaften, Gemeinden und Städten unseres großen Landkreises eine hervorragende Lebensqualität haben, die sich jederzeit mit anderen Regionen messen kann. Wir müssen dies noch stärker herausarbeiten, selber nutzen und nach außen vermarkten. Wir sind Gestalter vor Ort.“

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