Arnsberg. Die Arnsberger Makler Axel und Manuel Farien plaudern über ihr spezielles künftiges Büro, einen sehr speziellen Immobilien-Coup - und über schräge Kundschaft.
Der Tresor steht leer - die Schließfächer sind geöffnet: Im Keller des Wohn- und Geschäftshauses „Am Schreppenberg 1“ finden sich noch stets deutliche Indizien zur früheren Nutzung: „Wenn‘s um Geld geht - Sparkasse“ hieß es einst. Künftig dreht sich alles um „Haus und Hof“ - pünktlich zum Jahreswechsel bezieht die „AF Immobilien OHG“ dort ihr neues Domizil. Eine spezielle Location, die gut zum Team passt, denn die Chefs - Axel und Manuel Farien - bieten mit ihrem Sauerländer Immobilienmakler-Betrieb - laut eigener Aussage - ein besonderes Konzept samt spezieller Aufgabengliederung. „Makler für alle Fälle“ also? Wer einen gefühlt halbes Dorf großen Ferienpark an eine Gruppe von rund 50 esoterisch angehauchten Kunstschaffenden verkauft, kann das wohl mit Fug und Recht behaupten...
Doch dazu später mehr, bleiben wir zunächst am Fuße des Arnsberger Schreppenbergs - und folgen Senior-Chef Axel aus dem Keller des Gebäudes hinauf ins Erdgeschoss. Dort wird emsig gewerkelt: Diese Etage der ehemaligen Bankfiliale wird noch bis kurz vor Jahresende mit neuen Wänden, Böden und Decken umgestaltet. Elektro- und Sanitär-Installation sowie neue IT-Technik runden die Ausstattung ab. Das neue Büro soll mehr als nur Arbeitsort sein, wünschen sich die Chefs: Für mehr Komfort sorgen künftig große Besprechungsräume und Einzelbüros; für „Teambuilding“ Gemeinschaftsflächen, eine komplett eingerichtete Küche sowie Terrasse mit Grill. Kunden werden u.a. die vollständige Barrierefreiheit schätzen.
Ausschlaggebend für den Umzug waren vor allem die verkehrsgünstige Lage - die neue Zentrale befindet sich direkt an der Autobahnauffahrt zur A46 - und ein Platzproblem am alten Standort: Seit 2009 war Axel Farien mit seinem damals noch kleineren Team in der Rumbecker Straße 16 im Stadtteil Arnsberg zu finden. 15 Jahre später genügen diese Räumlichkeiten den Anforderungen an modernes Arbeiten nicht mehr - sind außerdem beengt. Schließlich ist das familiär geführte Unternehmen gewachsen, umfasst inzwischen neben dem Führungsduo - Vater Axel und, seit 2020 als Juniorchef, Sohn Manuel - 14 Mitarbeitende. Da kommen die 240 Quadratmeter fürs neue Büro gerade recht, obwohl die Entscheidung reifen musste.
„Nach ersten Überlegungen im November 2023 haben wir uns im März dieses Jahres zum Kauf entschieden“, berichtet Manuel. Im Anschluss wurde renoviert und neu gestaltet: „so schnell wie möglich - so langsam wie nötig“, bis alles passte. Das komplette Gebäude umfasst übrigens sogar 450 Quadratmeter - im Obergeschoss befinden sich zwei Mietwohnungen. „Für deren Mieter verändert sich nichts“, versichern Vater und Sohn unisono - womit wir das Gespräch „aufs Geschäft“ lenken: Was zeichnet den Arnsberger Immobilienmarkt aus? „Überschaubar - aber groß genug für ausreichend Kunden“, legt sich Axel fest. Kurze Wege, feste Ansprechpartner, hohe Dichte an Einfamilienhäusern - beste Voraussetzungen, um gut arbeiten zu können.
Er muss es wissen: Seit 35 Jahren lebt der gebürtige Gelsenkirchener nun vor Ort, blickt auf eine abwechslungsreiche berufliche Vergangenheit zurück. Eigentlich könnte er sich zurücklehnen, im niederländischen Ferienchalet samt Boot die Seele baumeln lassen... „Aber es macht immer noch viel Spaß“, meint er mit Blick auf die Arbeit. Als Immobilienfachmann hat der 67-Jährige eine Menge erlebt; dabei nie gescheut, auch spezielle Probleme zu lösen. Womit wir wieder bei den erwähnten „Esoterikern“ sind:
Der Ferienpark „Hollandia“ in Föckinghausen liefert die perfekte Anekdote zum Thema „spezielle Objekte und Kunden“. Das rund ein Drittel des Bestwiger Dörfchens umfassende Domizil samt kleiner Kirche (!) verkauften die Fariens vor einigen Jahren an eine Gruppe von etwa 50 Künstlerinnen und Künstlern (mehr dazu lesen Sie hier). Schwer an den Mann zu bringen war ein lange leerstehendes Hotel - tief im Wald bei Obersalway gelegen. Nach fast zwei Jahren war ein Käufer gefunden, wurde gemeinsam ein Konzept entwickelt - heute befinden sich dort attraktive Ferienwohnungen. In die Sparte „speziell“ gehören Stuttgarter Käufer, die auf dem Schreppenberg investierten, um so eine deutlich bessere Rendite als im Schwabenland zu erzielen. Oder, „last but not least“, eine „Makler-Kollegin“, die eigentlich Frisörin ist - und beim Immobilienkauf fast über die Erbpacht gestolpert wäre... Um solch knifflige Transaktionen „unfallfrei“ abzuschließen, musst du schon „Makler für alle Fälle“ sein.
Optimal aufgestellt
Bleibt noch die Frage nach dem „AF“-Büro in Neheim: Die dortige Ladenfläche der Maklerfirma in der Fußgängerzone wird vom Umzug nicht tangiert, bleibt Treffpunkt für Beratungsgespräche und dient als Präsentationsfläche für Angebote. Demnächst gilt hier: „Nach Anruf Termin“ - ebenso wie in der Dependance in Meschede-Freienohl. So lasse sich der Markt im westlichen Sauerland - „von Olsberg bis Ense“ - optimal betreuen, ist man bei der „AF Immobilien OHG“ überzeugt.