Arnsberg. Arnsberg „heimatet“: Lesen Sie hier alles über die aktuellen Preisträger und die Ideen hinter den insgesamt neun eingereichten Beiträgen.
Bereits zum sechsten Mal hat die Stadt Arnsberg den Heimat-Preis verliehen. Zu Wochenbeginn wurden im Verlauf der Preisverleihung drei herausragende Projekte ausgezeichnet. Den ersten Platz belegt der Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege (ADH) Müschede - mit seinem Projekt „Plattdeutsches Wörterbuch Müscheder Mundart“.
Neun Wettbewerbsbeiträge gingen insgesamt ein, die von der Heimat-Preis-Jury, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung Arnsberg um Bürgermeister Ralf Paul Bittner sowie Mitgliedern verschiedener Ausschüsse, im Vorfeld bewertet wurden. „Der Gedanke einer Heimat treibt die Menschen weltweit und seit vielen Jahrtausenden um. Unter anderem definiert als ‚Ort tiefen Vertrauens‘, bedeutet Heimat letztlich für jeden von uns, den einen Ort zu haben, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen. Der Preis, den wir heute bereits zum sechsten Mal verleihen, trägt der hohen emotionalen Bedeutung des Begriffes ‚Heimat‘ Rechnung“, erklärte Ralf Paul Bittner anlässlich der Verleihung im Bürgerbahnhof Arnsberg.
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Der Bürgermeister nahm die Ehrungen gemeinsam mit dem ersten stellvertretenden Bürgermeister Peter Blume, der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin Margit Hieronymus sowie Laudatorin und Jurymitglied Nicole Jerusalem vor. Bittner weiter: „Mit dem Heimatpreis würdigen wir herausragendes Engagement, das unserer Stadt als Heimat der hier lebenden Menschen zugutekommt . Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr darüber, dass sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Initiativen aus unserer Stadt um den Heimatpreis beworben haben. Auch wenn wir nicht jede Einsendung prämieren können, so ist doch jeder Beitrag ein Gewinn für unsere Stadt.“
Das ist der Heimat-Preis
Der Heimat-Preis wird vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung ausgelobt und gefördert.
Mehr als 260 Städte, Gemeinden und Kreise haben sich bereits dazu entschlossen, örtlich einen „Heimat-Preis“ zur Würdigung des örtlichen Engagements zu vergeben.
Mit dem „Heimat-Preis“ rückt die Landesregierung in Kreisen, Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens herausragendes Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit. Neben der Wertschätzung für die geleistete Arbeit verbindet sich damit auch die Chance, vor Ort über das Thema „Heimat“ zu diskutieren.
So tickt der Sieger
Schauen wir genauer auf den diesjährigen Sieger: Sprachwissen aus der Vergangenheit möchte der Arbeitskreis für Dorfentwicklung und Heimatpflege (ADH) Müschede bewahren und altersübergreifend allen Generationen erlebbar machen: Im Plattdeutschen Wörterbuch der Müscheder Mundart werden auf 648 Seiten über 10.000 plattdeutsche Worte bestimmt, übersetzt und mit vielen Anwendungsbeispiele angeführt. Geboten werden thematische Zusammenfassungen und auch eine Auswahl an Gedichten samt Übersetzung von Müscheder Verfassern. Dafür haben Josef Dahme und Fritz Schulte sich fast 15 Jahre lang mit der Müscheder Mundart beschäftigt und Material für das Wörterbuch gesammelt. Ein gleichzeitig interessantes Werk für die teilweise selbst noch Platt sprechende Bevölkerung und auch Menschen ohne Bezug zur Mundart, das zurecht mit dem ersten Platz gewürdigt wurde.
Auch junge Generationen für Heimatgeschichte begeistern
Auf moderne Weise auch junge Generationen für Heimatgeschichte begeistern – das gelingt dem Heimatbund Neheim-Hüsten ganz herausragend mit seinem neuen Video-Format „Köpfe der Zeitgeschichte, die unsere Heimat prägten“. Die Filmreihe, die mit dem zweiten Platz geehrt wurde, porträtiert Menschen, die sich um die Geschichte der Stadt bemühen – persönlich mit Interviews und Fotos, digital und kostenlos im Internet. Und dabei ist kein Video, wie das andere, sondern so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Am Ende steht immer eine authentische, aufwändig produzierte Dokumentation, die persönliche Zugänge zur Heimatgeschichte und zu individueller Identitätsbildung ermöglicht. Zu den bisher Porträtierten zählen Dieter Henrici, Werner Saure, Rosi Goldner, Franz Schnütgen und Rupert Schulte.
Inszenierung des Klosters Rumbeck
Den dritten Platz beim Heimat-Preis Arnsberg erhielt in diesem Jahr der Förderverein Dorf und Kloster Rumbeck e. V. für sein beeindruckendes Engagement rund um die Klosteranlage Rumbeck. Umfangreiche Arbeiten am historischen Gebäudekomplex haben für eine deutliche Attraktivitätssteigerung gesorgt. Durch die Inszenierung soll ein historischer sowie kultureller Schwerpunkt vor Ort gesetzt werden - mit dem Ziel, das Kloster als Zentrum des Ortes verstärkt wahrzunehmen und auch externe Besucher für das Kloster zu begeistern. Das Projekt leistet einen bedeutenden Beitrag zur Arnsberger Klosterlandschaft und ihrer historischen Bedeutung, denn dank des Einsatzes wurde das kulturelle Erbe für alle – in Rumbeck, in Stadt und der Region noch besser erlebbar gemacht.