Arnsberg. Zum Advent zeigen die Eisenbahnfreunde historische Züge und moderne Technik. Die naturgetreuen Nachbildungen auch der Landschaft erstaunen und begeistern.
Es war ein Nachmittag, der das Herz jedes Eisenbahnromantikers höher schlagen ließ. Unter dem Motto „Modellbahn im Advent“ hatten die „Eisenbahnfreunde Oberes Ruhrtal“ am Sonntag ins Bürgerzentrum am Bahnhof eingeladen. Der Andrang und die Begeisterung der Besucher zeigten: Das Interesse an historischen Lokomotiven und legendären Zügen wie dem „Trans-Europ-Express“ (TEE) mit Zugsekretariat, eigener Bordküche und Barwagen oder dem legendären Fernverkehrszug „Rheingold“ ist ungebrochen und der Modellbau weit mehr als ein Hobby – es ist gelebte Eisenbahngeschichte.
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Gegründet wurde der Verein 1982 von ehemaligen Eisenbahnern, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, den Charme um dampfende Lokomotiven, Schrankenwärtern und die Geschichte der Eisenbahn in der Region zu bewahren. Über 500 Meter Haupt- und Nebengleise sind bisher entstanden und stellen die ehemalige „Obere Ruhrtalbahn“ vom Bahnhof Hüsten Ost bis zum Stellwerk Richtung Uentrop dar, mit Viadukt, Schlossbergtunnel und detailgetreu dem in die Jahre gekommenen blauen Schild „Arnsberg Westf.“ vor der Unterführung Obereimer. Herzstück und Publikumsmagnet bei den Arnsberger Eisenbahnfreunden ist die Nachbildung des Arnsberger Bahnhofs mit Stellwerk und Nebengebäuden, gefertigt von Modellbauer Thomas Lütke, der seit vielen Jahren der unermüdliche „Schreiner“ des Vereins ist.
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Zurück zum Aktionstag „Modellbahn im Advent“: Die Liste der umherfahrenden Lokomotiven und Züge ist lang und umfasst mehrere detailgetreu nachgestellte Epochen Eisenbahngeschichte. Da sind die Güterzuglokomotiven der legendären Baureihen BR 44 und 50, die bis in die 1960er Jahre im Dienst waren ebenso zu finden wie die Schnellzüge BR 01 und 03.10, die bis 1972 die Städte miteinander verbanden. „Wir zeigen den Übergang von der so genannten Dampfbetrieb-Epoche III/V (Drei/Fünf) und das Aufkommen der Dieselloks V200 oder V160 (V für Verbrenner)“, erklärt Marcel Höftmann, den das Eisenbahnfieber beim Tag der offenen Tür im vergangenen Jahr packte und der seitdem mit Eifer und technischem Know-How dabei ist.
Doch es geht längst nicht nur um Nostalgie: „Die Digitalisierung hält auch im Modellbau Einzug. Unser Ziel ist ein vollautomatischer Betrieb, der sich sogar per Smartphone steuern lässt“, erläutert Höftmann. Besonders beeindruckend für die Besucher ist eine Lokomotive, die mit einem winzigen Soundgenerator ausgestattet ist. Dieser simuliert realistische Fahrgeräusche, den typischen Lok-Pfiff und sogar Durchsagen. Neben der nachgebauten Strecke von Hüsten nach Arnsberg gibt es nebenan auch ein Phantasie-Betriebswerk mit Wasserturm und Ringlokschuppen zur Wartung und Instandsetzung von Lokomotiven ebenso wie die Nachbildung eines Gefängnisses. Per Knopfdruck lassen sich auch die Fahrgeschäfte einer Kirmes bedienen, besonders die Kinder hatten gestern Nachmittag Riesenspaß dabei, inmitten der stetig hin und her fahrenden Lokomotiven und Waggons einmal Riesenrad, Schiffsschaukel und Autoscooter in Bewegung zu setzen.
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Die Eisenbahnfreunde Oberes Ruhrtal zeigten am Sonntag eindrucksvoll, wie historische Leidenschaft, technisches Können und die Liebe zum Detail eine faszinierende Miniaturwelt entstehen lassen können. Und wie sieht es in Zukunft aus? „Fertig wird die Anlage eigentlich nie, es kommt immer etwas dazu“, fasst Eisenbahnexperte Marcel Höftmann zusammen. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen: Infos unter www.ef-obere-ruhrtalbahn.de.
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