Sundern. Die Langscheiderin leitet seit 1. November die Fachabteilung Jugend und Familie. Der Bürgermeister hält ihre Verbundenheit zur Stadt für „eine super Sache“.
Für Anna Steiner ist es eine Rückkehr mit wenigen Unbekannten und viel Vertrautem. „Ich habe in viele bekannte Gesichter geblickt und bin herzlich empfangen worden“, berichtet die 41-Jährige. Anna Steiner ist seit dem 1. November die neue Leiterin des Fachbereichs 4 für Jugend und Familie in der Sunderner Stadtverwaltung. Und genau in dieser Verwaltung hat die gebürtige Langscheiderin von 2009 bis 2016 bereits gearbeitet. Damals war Anna Steiner im Jugendbüro tätig und trug noch ihren Mädchennamen Baumeister, unter dem sie vielen in Sundern wohl besser bekannt sein dürfte.
„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, gemeinsam mit allen Beteiligten die besten Lösungen für unsere Kinder, Jugendlichen und Familien zu entwickeln. Besonders am Herzen liegt mir der Schutz von Kindern, die Unterstützung von Familien sowie die Sicherstellung eines vielfältigen Bildungsangebots“, erklärt Anna Steiner. Sie hat nun die Verantwortung für rund 170 Mitarbeitende.
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Das Abitur hat die Mutter von zwei Kindern in Arnsberg gemacht, danach ging es zum Studium der Erziehungswissenschaften nach Paderborn. Nach kleineren, kurzen Tätigkeiten begann Steiner 2009 ihre Karriere im öffentlichen Dienst im Sunderner Rathaus. Dabei lernte sie auch die Anfänge der Jugendeinrichtung Gammon kennen. Parallel zu ihrer beruflichen Laufbahn machte Anna Steiner auch im Sport auf sich aufmerksam. Beim RC Sorpesee überzeugte die Libera als starke Volleyballerin mit Führungsqualitäten.
„Ich habe 2016 die Verwaltung hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen und bin zur Jugendförderung nach Ahlen gewechselt, um mich weiterzuentwickeln. Während meiner Zeit in Ahlen bin ich täglich gependelt. Die rund 60 Kilometer waren gerade noch so zu schaffen.“ Steiner blieb mit ihrer Familie am Sorpesee wohnen, weshalb ihr auch die politischen Themen in Sundern in der jüngeren Vergangenheit gut bekannt sind.
Bevor es wieder zurück ins Sunderner Rathaus ging, war die Sauerländerin beim Hochsauerlandkreis ein Jahr lang in der Jugendhilfe tätig. Die Zeit außerhalb Sunderns hat sie nach eigenen Angaben verstärkt für Fort- und Weiterbildungen genutzt, auch um Erfahrungen auf Leitungsebene zu sammeln. „Hier in Sundern möchte ich die Mitarbeitenden unserer Fachabteilung begleiten und unterstützen und sehr schnell die Gespräche mit allen Beteiligten suchen. Da geht es dann auch viel um Netzwerkarbeit, den Austausch mit den städtischen und privaten Kitas. Ich werde die Schulen besuchen und mit allen Trägern sprechen“, kündigt die 41-Jährige an. Außerdem will sie verstärkt den Kontakt zur Politik suchen und beim Ausschusswesen präsent sein.
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Der Fachbereich 4 „Jugend und Familie“ zählt zu den größten und vielseitigsten Bereichen der Stadtverwaltung und ist für die Bildung, Betreuung und Förderung von Kindern und Jugendlichen verantwortlich. Der Fachbereich umfasst die städtischen Kitas, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, das Jugendamt mit dem Jugend-, Familien- und Integrationsbüro sowie die Aufgabenwahrnehmung als Schulträger. Schwerpunkte sind der Kinderschutz, die Beratungs- und Unterstützungsleistungen sowie die Sicherung und Weiterentwicklung von Bildungs- und Betreuungsangeboten.
Vor allem geht es um die Vorbereitung der Umsetzung des OGS-Rechtsanspruchs, der 2026 ansteht, den Neubau der Realschule Sundern und das neue Projekt Haus der Jugend. „Hier soll ein neuer zentraler Treffpunkt für Kinder und Jugendliche in der Innenstadt entstehen. Der Plan ist, dieses Haus der Jugend auf einem städtischen Grundstück in der Johannesstraße ganz in der Nähe der Bonhoefferschule zu errichten“, sagt die Erste Beigeordnete der Stadt Sundern, Dr. Jacqueline Bila. In Gesprächen mit dem Jugendhilfeausschuss habe man den Auftrag erhalten, dieses Projekt voranzutreiben und ein Konzept zu erarbeiten. „Das Gammon war von vornherein nur als Provisorium geplant“, so Bila. Trotz der angespannte Haushaltslage soll hier in den nächsten Jahren investiert werden, das sehe auch Kämmerer Michael Stratmann so. Die Verantwortung für den Umgang mit dem knapp bemessenen Budget stelle für Steiner eine Herausforderung dar, der sie gerecht werden will.
Zuletzt hatte die Sunderner Unternehmerinitiative einsU angekündigt, die Bodenplatte für dieses Haus der Jugend finanzieren zu wollen. „Wir überlegen derzeit, wie wir vielleicht noch weitere private Unterstützung in die Umsetzung des Projekts einbauen können“, deutet Bila an. „Beim Thema Realschule bin ich sehr glücklich, dass Björn Allefeld tief in die Planung involviert ist. Da kann ich auf seine Expertise zurückgreifen, was mir die Einarbeitung enorm erleichtert“, freut sich Diplom-Pädagogin Anna Steiner. Hier habe man laut Jacqueline Bila mit der Bildungsagentur Horizonte und den Pädagogen der Realschule Sundern ein Konzept für den Neubau entwickelt. Dieses Konzept sei auch Grundlage für die Planungen des zu beauftragenden Architektenbüros.
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Sunderns Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke zeigt sich sehr zufrieden, dass es gelungen sei, die Position von Vorgängerin Jennifer Salzmann-Vogt, die in die Verwaltung von Iserlohn gewechselt ist, mit einer Person zu besetzen, die keine lange Einarbeitungszeit benötigen sollte. „Anna Steiner ist total gut ausgebildet, bereits sehr gut vernetzt und als absoluter Glücksfall bringt sie auch noch ein gewisses Lokalkolorit mit. Das war natürlich keine Voraussetzung, aber ihre Verbundenheit zu Sundern ist eine super Sache!“
Anna Steiner ist nach Holger Böse bereits die zweite Fachbereichsleitung binnen weniger Wochen, die im Sunderner Rathaus neu angefangen hat und gleichzeitig einen persönlichen Bezug zur Röhrstadt mitbringt. Eine dritte personelle Umbesetzung auf Leitungsebene soll es in den kommenden Monaten geben. Bei den Zentralen Diensten bahnt sich auch ein Abgang des Verwaltungsleiters an.
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