Arnsberg. Von der Bildfläche verschwundener Gaststätte soll neues Leben eingehaucht werden: Was geplant ist - und welche Rolle die Kegelbahn dabei spielt.

„Irgendwann haben die zugemacht - ich kann mich nicht genau erinnern“, bringt ein alteingesessener Arnsberger auf den Punkt, was sich viele im Stadtteil fragen: „Warum gibt es die Gaststätte „auffe Mauer“ nicht mehr?“ Immerhin handelt es sich bei der kleinen Kneipe im Schatten des Hotels „Zum Landsberger Hof“ um Arnsbergs älteste Kegelgaststätte! Wir haben Ursachenforschung betrieben - und gute Nachrichten für alle Kegelfreunde.

Aber der Reihe nach: Tatsächlich hat der letzte Betreiber bereits im Sommer 2023 das Handtuch geworfen. „Ich habe den damaligen Pächter aus dem Vertrag entlassen, er sagte mir, es ginge nicht mehr“, sagt Stefan Steiner auf Nachfrage. Das Ende vom Schankbetrieb samt „Kartoffel Bar“ in den Räumlichkeiten „auffe Maua“ war jedoch (anfangs) nicht gleichbedeutend mit dem finalen „Aus“.

Kegelkneipe
Kegelgaststätte „auffe Maua“ - das Hinweisschild ist unverändert vorhanden. © WP | Wolfgang Becker

Zunächst habe er den Kegelbahnbetrieb weiter laufen lassen, den früheren Pächter als Angestellten dort beschäftigt“, berichtet Steiner, Inhaber des Landsberger Hofes, zu dem „auffe Maua“ - quasi als „Nebenprodukt“ - gehört. Etwa 12 bis 15 Kegelclubs sorgten zunächst weiter für Bewegung auf den Bahnen, doch im Laufe des Jahres 2024 schrumpfte deren Zahl auf vier - viel zu wenig.
„Ich habe viele Möglichkeiten geprüft“, so Stefan Steiner, „und dann entschieden - das tust du dir nicht mehr an...“

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Im Klartext bedeutete das: „Schließung aus betrieblichen Gründen“ - die Kegelbahn wurde zum 1. September 2024 dicht gemacht. „Letzter Vorhang“ für Arnsbergs wohl älteste Kegelkneipe? Nein - nicht wirklich! Die Bahn ist weiterhin gut in Schuss - und kann auch genutzt werden. Wie das derzeit läuft?

„Gruppen ab 20 Personen können die Bahn separat anmieten und dort einen geselligen Abend verbringen - mit Essen und Trinken“, erklärt Steiner. Feiern in großen Gruppen mit Verzehr also, denn anders rechne es sich schlichtweg nicht, so der Gastronom und Hotelier, der insgesamt 44 Angestellte beschäftigt - an sieben Tagen pro Woche.

So soll es in Zukunft laufen

Diese „Kegelfeten“ seien gut nachgefragt, freut sich der Chef des Landsberger Hofes. Firmen, oder, erst kürzlich, ein 1970er-Abi-Jahrgang sorgten zuletzt wieder für Leben „Auffe Maua“. Keine Überraschung also, dass Stefan Steiner mit dem Gedanken spielt, dieses Angebot auszubauen. Kegelfans und/oder „Feierbiester“ brauchen sich gar nicht mehr so lange zu gedulden.
„Ab nächsten Sommer, spätestens im Herbst, möchten wir Auffe Maua zur Event-Location ausbauen“, blickt der Hotelier voraus - zum Feiern samt Kegeln. Interessenten können das bis dahin renovierte und (evtl. im Landhausstil) neu gestaltete Lokal dann anmieten.

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Schöne Fortsetzung einer langen Tradition: Im Jahr 2019 gefundenen Unterlagen nach ist die urige Kneipe, die auf der alten Stadtmauer gebaut wurde, die älteste noch in Betrieb befindliche Kegelgaststätte im Stadtgebiet Arnsberg. Ein Blick auf die wechselhafte Geschichte der kleinen Gaststätte mit der Hausnummer 9 an der ehemaligen „Marktstraße“ lässt sich hier werfen: Arnsbergs älteste Kegelgaststätte