Arnsberg. Alle Jahre wieder - warum es gerade jetzt wichtig ist, die passenden „Pellen“ aufzuziehen und was genau es mit dem neuen Alpine-Symbol auf sich hat.
„In den vergangenen 14 Tagen bin ich häufig gar nicht mehr rangegangen“, erzählt Danny Voss. In seiner Autowerkstatt stand das Telefon nicht still - viele Kunden hatten offenbar den nahenden Winter auf dem Schirm. Aber längst nicht alle: „Viele kommen erst, wenn es schon schneit“, weiß der Kfz-Meister aus Erfahrung. Dabei ist es gerade dieses Jahr wichtig, die richtige Bereifung parat zu haben, denn es gibt eine neue Regelung. Dazu - und darüber, was sonst noch wichtig ist, um mit dem Auto sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen - erzählt der Arnsberger - stellvertretend für seine Kollegen in der Umgebung.
Das Wichtigste mit Blick auf „Winterfest machen“ sei in diesem Jahr das Alpine Symbol, legt Voss sich fest. Die Regelung für Winterreifen hat sich im Oktober 2024 geändert. Seither sind bei winterlichen Straßenverhältnissen nur noch Winter- und Ganzjahresreifen mit besagtem Zeichen - dreigezacktes Bergpiktogramm mit Schneeflocke in der Mitte - erlaubt. Wer weiterhin auf Pneus mit M+S-Kennzeichnung setzt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Und das ist happig: 60 Euro. Werden andere Verkehrsteilnehmer behindert, sind es gar 80 Euro, bei einer Gefährdung 100 Euro, passiert ein Unfall 120 Euro. Hinzu kommt jeweils ein Punkt in Flensburg.
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Aber nicht nur die „Schneeflocke“ auf dem Reifen ist von großer Bedeutung, sondern auch das Reifenprofil: „Vier Millimeter sollten es schon sein“, rät der Fachmann, „mindestens.“ Wer seinem Boliden die passenden „Pellen“ für den nahenden Winter verpassen möchte, sollte nicht zögern. „In den nächsten Tagen haben wir, was Termine angeht, wieder ein bisschen mehr Luft“, verrät Dany. Rund 50 Prozent seiner Stammkundschaft habe er bereits versorgt, darunter auch die meisten Firmenkunden - wie den Ruhrverband. Die andere Hälfte komme erfahrungsgemäß später - oder eben erst, wenn es schneit. Wer daheim keinen Platz für einen zweiten Satz Reifen hat: Fast alle heimischen Händler und Mechaniker bieten die Möglichkeit einzulagern. Für Neukunden im ersten Jahr oftmals kostenlos, danach für „kleines“ Geld. Keine Winterreifen parat? Auch kein Problem.
Reifenhändler und Werkstätten in Arnsberg und Umgebung haben ein breit gefächertes Angebot, arbeiten meist mit diversen Plattformen zusammen. Auch der „ad Autodienst Voss“ im Arnsberger Gewerbegebiet „Zu den Werkstätten“ greift auf solche Dienstleister zurück. „Wir bestellen queer Beet - alles, was der Kunde wünscht“, meint Dany Voss mit Blick auf Marken und Reifentyp. Nur runderneuerte Pneus für Pkw hat er nicht im Angebot.
Doch zur Winterzeit gilt es nicht nur, auf die passende Bereifung zu achten. Hier eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten:
Scheibenwaschanlage und Scheibenwischer Gefrierschutzmittel so konzentrieren, dass es bis Minus 25 Grad das Wasser flüssig hält. Scheibenwischergummis sollten tipptopp sein, denn im Winter werden sie extrem beansprucht. Außerdem kann ein defekter Gummi die Scheiben zerkratzen (Heckwischer nicht vergessen!).
Türdichtungen und Türschlösser Vor dem ersten Frost Türdichtungen mit einem Gummipflegemittel einreiben; Türschlösser mit Türschloss-Öl vor Einfrieren schützen.
Batterie (falls älter als vier Jahre) vor Wintereinbruch austauschen oder bei Bedarf aufladen.
Kühler-Frostschutz sollte zwischen minus 20 und minus 30 Grad liegen. Achtung: Frostschutzmittel sind extrem giftig. Sie gehören in den Sondermüll. Niemals in den Ausguss gießen!
Beleuchtung Zum Wintercheck gehört auch die Überprüfung der Beleuchtung. Funktionieren Bremslicht, Abblendlicht, alle Scheinwerfer und die Nebelschlussleuchte?
Motoröl Füllstand und Alter kontrollieren, bei zu geringem Stand nachfüllen. Ist das Öl zu alt, austauschen.
Bremsen Scheiben, Beläge und Flüssigkeit müssen absolut in Ordnung sein, denn im Winter bremst man mehr, darum Stärke der Bremsbeläge und Alter der Bremsflüssigkeit prüfen.
Zubehör Vollständiges Pannenbesteck im Auto ist absolute Pflicht. Überprüfen, ob das Ersatzrad noch einsatzfähig ist. Ist der Verbandkasten richtig bestückt? Sind Warndreieck und Warnweste an Bord? Außerdem sollte man Decken im Auto haben, für den Fall, bei Minustemperaturen längere Zeit im Stau zu stehen.
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Viele Werkstätten bieten einen Wintercheck zum Komplettpreis an - auch Dany Voss. Aktuell wäre wohl der passende Zeitpunkt, denn: „Wenn es das erste Mal schneit, wird‘s gruselig“, meint er mit Blick auf Terminstress..
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