Arnsberg. Die Nachricht vom Tod des Arnsberger Unternehmers Alfred Schröder versetzt neben der Familie die Wirtschaftswelt der Stadt in tiefe Trauer.

Er war einer der ganz großen digitalen Pioniere der Stadt Arnsberg und meisterte viele Herausforderungen einer sich technisch rasant verändernden Welt. Jetzt schockiert die Nachricht vom viel zu frühen Tod des Unternehmers Alfred Schröder neben Familie und Freunden die Wirtschaftswelt der Stadt. Nach schwerer Krankheit verstarb der Gründer der IT-Firma Gonicus aus Neheim kürzlich im Alter von 52 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und eine Tochter.

Große Betroffenheit herrscht auf allen Ebenen. „Gemeinsam mit der Familie trauern wir um Fred Schröder. Die Nachricht vom seinem viel zu frühen Tod hat mich tief getroffen“, sagt Bürgermeister Ralf Bittner. Er verweist darauf, dass die Stadt Arnsberg gemeinsam mit ihm an vielen Zukunftsprojekten gut zusammengearbeitet habe. „Alfred Schröder war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch eine empathische und offene Persönlichkeit“, so Bittner.

Mitgeschäftsführer Rainer Lülsdorf spricht von einem „tragischen Verlust für die gesamte Gonicus-Familie“. Im Unternehmen hinterlässt er eine große Lücke. „Fred war als Mitgründer und Geschäftsführer das Gesicht der Gonicus“, so Lülsdorf, „seine Fußstapfen sind groß, wie die eines wahren Königspinguins, aber gemeinsam werden wir da reinwachsen.“

Wegbereiter aus der Arnsberger IT-Szene schätzten Alfred Schröder als Unternehmer und Mensch. „Mit seiner ruhigen, strukturierten und selbstlosen Art gelang es ihm, viele Menschen zu inspirieren und für seine Vision einer selbstbestimmten, freien und dezentral strukturierten digitalen Welt zu gewinnen“, sagt Guido Sauerland, Geschäftsführer des im Kaiserhaus benachbarten IT-Unternehmens Nexoma. „Wir verlieren mit ihm einen weit über Arnsberg bekannten Botschafter für Arnsberg und die Region“. Soziales Engagement bewies Schröder im Lions Club Neheim-Hüsten.

„Er war ein toller Typ. Jetzt tragen viele Menschen in Arnsberg Trauer“, zeigt sich auch Sebastian Diehl sichtlich schockiert. Er ist wie Alfred Schröder als IT-Experte des Unternehmens PTS eng mit dem Digitalen Forum Arnsberg verbunden. Schröder war im Jahr 2016 eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des Forums, das Handelnde in der digitalen Entwicklung, Wirtschaft und IT-Unternehmen in Arnsberg erfolgreich vernetzen wollte. Er war maßgeblich mit dafür verantworlich, dass rund um das Neheimer Kaiserhaus ein starkes IT-Netzwerk entstand, das den Wirtschaftsstandort Arnsberg aufwertet. „Ihm hat der Standort Arnsberg und die Region sehr am Herzen gelegen“, lobt Guido Sauerland. Als „überzeugter digitaler Visionär“ habe er diverse Initiativen angestoßen, die die Digitalisierung in Arnsberg nachhaltig vorangetrieben haben. „Dabei hatte er auch die gesellschaftlichen Implikationen und Risiken der digitalen Welt immer im Blick“, so Sauerland.

Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker war bis zu seinem Tode an der Seite von Diplom-Volkswirt Rainer Lülsdorf Geschäftsführer von Gonicus - dem von ihm gegründeten Unternehmen, dessen Jubiläum und 25-jähriges Bestehen im übernächten Jahr Alfred Schröder nun nicht mehr erleben darf. Zusammen mit zehn weiteren IT-Fachleuten hatte er am am 26. Januar 2001 im Neheimer Dreiblitzhaus das Unternehmen gegründet. Ende 2012 zog die Firma ins Neheimer Kaiserhaus um, wo sie sich stetig räumlich erweiterte. Die Firma wuchs rasant und steigerte die Zahl der Mitarbeiter innerhalb von fünf Jahren zwischen 2016 und 2024 von 30 auf rund 80.

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Zuvor ab 1997 war Alfred Schröder - Freunde nannten ihn nur „Fred“ - bei der Delta Internet GmbH tätig gewesen, die auch die Gründung des damaligen Live Linux Verbandes initiiert und eine bedeutende Entwicklerkonferenz in Arnsberg ausgerichtet hat. 1998 wurde er Geschäftsführer der Delta Internet GmbH, von 1999 bis Ende 2000 Geschäftsführer der ID-PRO GmbH, ehe er 2001 als Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer die Neheimer Gonicus GmbH aus der Taufe hob. Anlass für die Firmengründung war der Anspruch der IT-Fachleute, mit Open Source-Systemen wie Linux zu arbeiten.

Die Themen Datenschutz und Datensicherheit spielten dabei von Beginn an und bis heute eine große Rolle. „Er hat sich immer für die Idee der digitalen Souveränität eingesetzt und engagierte sich persönlich und mit seinem Unternehmen für die Umsetzung der Open-Source-Philosophie im professionellen Umfeld“, lobt Guido Sauerland. „Fred Schröder wollte den Unternehmen und Menschen stets einen souveränen und freien Umgang mit ihren Daten ermöglichen.“ Für diese Themen engagierte er sich auf nationaler und internationaler Ebene. Seine große fachliche Expertise brachte ihm in der digitalen Welt großes Ansehen ein. 

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