Arnsberg. Die neuen E-Busse fallen auf. Sie wirken futuristisch. Sie sind weiß lackiert und höher als die bekannten Linienbusse der RLG. Was dahinter steckt.
Die Verkehrswende bei den Verkehrsbetrieben der Ruhr-Lippe Gesellschaft ist eingeleitet. „Die Auslieferung der ersten vier E-Busse für die RLG hat begonnen“, teilt Sprecherin Annette Zurmühl mit.
Drei Busse seien bereits in der RLG-Werkstatt in Lippstadt für den Einsatz im Linienbetrieb vorbereitet worden. Sie wurden mit Bordrechnern für die Zielanzeige, die Haltestellenansagen und der Software für den Ticketverkauf ausgestattet. Das vierte Fahrzeug wird in Kürze bei der RLG eintreffen.
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An jedem Betriebshof der RLG - also in Arnsberg, Brilon, Lippstadt und Soest) wird zunächst ein E-Bus stationiert und im Linienverkehr eingesetzt. Der E-Bus für Arnsberg ist seit Ende vergangener Woche auf den Stadtbus-Linien im Einsatz. „Es gibt keine Zuordnung zu einer speziellen Linie“, so Annette Zurmühl.
Die Reichweite der neuen Fahrzeuge beträgt rund 300 Kilometer. „Die Dienstlänge schwankt und beträgt im Mittel gut 200 Kilometer“, erklärt Annette Zurmühl. „Die Ladekapazität im Einsatz auf den Arnsberger Stadtbus-Linien ist somit ausreichend“, so die Sprecherin weiter.
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Die Fahrzeuggröße der Elektrofahrzeuge unterscheidet sich nicht von einem normalen Dieselbus. Bei den neuen E-Bus handelt es sich ausschließlich um Solobusse mit einer Fahrzeuglänge von zwölf Metern.
Für die Anschaffung von E-Bussen stehen der RLG Fördermittel des Landes zur Verfügung. Mit der Investition in die Fahrzeuge aber ist es allein nicht getan. Auch baulich müssen an den RLG-Betriebshöfen Voraussetzungen geschaffen werden.
„Damit die Elektrobusse auf unseren Betriebshöfen auch geladen werden können, sind aufwendige Bauarbeiten erforderlich“, teilte die RLG in der vergangenen Woche bereits mit. Die ersten Bauarbeiten haben kürzlich auf den Betriebshöfen Arnsberg und Soest stattgefunden. In Arnsberg wurde in der vergangenen Woche mit einem großen Kran eine Übergabestation angeliefert und aufgestellt. Die Übergabestation dient als Binde- und Trennglied zwischen dem öffentlichen Stromnetz und der eigenen RLG-Stromseite. In Soest wurden Vorbereitungen für die zukünftige Trafostation getroffen. Auch dafür mussten die Bagger rollen.
Die neuen E-Busse fallen auf. Sie wirken futuristisch. Sie sind weiß lackiert und etwas höher als die bisher bekannten Linienbusse. Mit ihrer geschwungenen Dachkante sehen sie dynamisch und kompakt zugleich aus.
Im Sommer hatten die fast 200 Fahrerinnen und Fahrer der RLG die Gelegenheit, ihr neues Arbeitsgerät kennen zu lernen. Das geschah auf den Straßen rund um Lüdinghausen beim Schwesterunternehmen RVM. Dort ließen sich die die Fahrerinnen und Fahrer schulen und bereiteten sich auf die neue Technik vor.
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Auch der RLG-Aufsichtsratsvorsitzende, Dezernent für Regionalentwicklung Dr. Jürgen Wutschka zeigte sich angetan. Er gehörte zu den ersten Fahrgästen in den Schulungsbussen: „Das ruckelfreie Anfahren und die geringen Geräusche bei der Fahrt überzeugen.“ Axel Peiler, Leiter der Verkehrsfachschule der WVG-Gruppe, der die RLG angehört, fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Ja, der schnurrt wie eine Katze!“