Arnsberg. Schule im Stadtteil Arnsberg wird um ein modernes Gebäude erweitert: Was das kostet - und worauf sich Anwohner einstellen müssen.
„Zufahrt Baugebiet frei halten“ lesen Anwohner und Durchreisende auf einem Schild an der Königstraße im Stadtteil Arnsberg - „verziert“ mit dem Verkehrszeichen „Absolutes Halteverbot“. Nicht ohne Grund: Seit Wochenbeginn wird auf dem Gelände des Mariengymnasiums (MG) gebaut. Zu sehen ist davon noch nicht viel, lediglich eine inzwischen planierte Fläche weist darauf hin, dass sich dort „etwas tut“. Was genau wird das ein?
Die Pressestelle des Erzbistums Paderborn - das Bistum ist Träger des Gymnasiums - teilt dazu mit, die Schule werde „um ein eigenständiges Gebäude erweitert“. Läuft alles nach Plan, soll dieser Neubau (voraussichtlich) Mitte des Jahres 2026 bezugsfertig sein. Der eingeschossige Baukörper, den die beauftragten Baufirmen in neun bis zehn Monaten errichten werden, punktet mit „Schmeichelei“ für Natur und Umwelt:
„Das Gebäude wird in Holzbauweise mit autarker Energieversorgung als Effizienzgebäude 40 mit Photovoltaik-Anlage und Gründach realisiert“, teilen die Verantwortlichen in der Bischofsstadt nicht ohne Stolz mit. Hintergrund: Wer die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht und zusätzliche Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllt, kann dafür eine Förderung erhalten. Die Kennzahl 40 gibt an, dass das Effizienzhaus - verglichen mit einem Referenzgebäude- nur 40 Prozent Primärenergie benötigt. Man setze damit Standards in Sachen Klimagerechtigkeit, heißt es mit Blick auf das Projekt an der Königsstraße 36a.
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Dieses bietet nach Fertigstellung Platz für zwei neue Klassenräume, einen kleinen Besprechungsraum sowie einen multifunktionalen Veranstaltungsraum. Deutliches Indiz auch für reges Interesse am Lernen unter dem Dach des MG: Die räumliche Ergänzung der bisherigen Schulanlage werde nicht zuletzt durch die Rückkehr vom G8- zum G9-Bildungsgang nötig, teilt die Paderborner Kirchenverwaltung mit. Eine Rückkehr, die zu erhöhtem Bedarf führe.
Was sagt die Schulleitung? „Wir machen unsere Schule mit diesem Bauvorhaben noch attraktiver und stellen sie damit gut für die Zukunft auf“, zeigt sich Herbert Loos hocherfreut über das nun laufende Vorhaben - und hofft außerdem auch auf „Freude“ im Umfeld: „Die Bauphase erstreckt sich voraussichtlich bis Juli 2026“, so der Rektor des Gymnasiums, der gleich zu Beginn bei Nachbarn und weiteren von der Baustelle Betroffenen um Verständnis für etwaige Beeinträchtigungen durch Lärm oder bei der Verkehrsführung bittet: „Baumaßnahmen sind immer mit Unannehmlichkeiten oder Improvisationen verbunden, das werden wir auch im Schulalltag merken.“ Sein Kollegium und er seien jedoch zuversichtlich, diese Beeinträchtigungen - besonders mit Blick auf Betroffene außerhalb der Schule - möglichst gering halten zu können, schaut Loos voraus.
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Auch Anwohner sollen „sichtbar“ von der Baumaßnahme am Mariengymnasium profitieren: „Als ökologische Ausgleichsmaßnahme wird man auf dem Schulgelände drei neue Bäume pflanzen“, teilt das Bistum mit.
Bleibt - „last, but not least“ - die Frage: Was kostet das Ganze? Die voraussichtlichen Kosten des Projekts liegen bei 2,1 Millionen Euro, das Land Nordrhein-Westfalen hat eine Förderung von 632.000 Euro in Aussicht gestellt.