Arnsberg. Verein „Arnsberger Feuerwehr Historie“ holt Hanomag LF 8 in seinen „Brennpunkt“. Derzeit existieren nur noch zwei Autos dieser Art bundesweit.

Das Arnsberger Feuerwehrmuseum „Brennpunkt – Feuerwehrmuseum der Generationen“ und damit auch der Verein „Arnsberger Feuerwehr Historie“ (afh96) hat mit einem Hanomag LF 8 ein neues Prunkstück in seiner Sammlung bekommen. Das Löschgruppenfahrzeug war von 1954 bis 1986 bei der ehemaligen Feuerwehr Freiheit Hachen und später beim Löschzug Hachen eingesetzt und hat in diesen Jahren wertvolle Dienste zur Brandbekämpfung getan. Derzeit existieren nur noch zwei Autos dieser Art bundesweit.

Details zum Fahrzeug

Hersteller: Hannoversche Maschinenbau AG (Hanomag), Typ LF 8, Baujahr 1954, Leistung 2799 cm³ / 65 PS.

Den Feuerwehraufbau richteten die Firma Hering in Balve und die Firma Meyer in Hagen ein, samt Tragkraftspritze TS 8 mit VW-Antriebsmotor (Förderleistung 800 Liter Wasser pro Minute).

Besatzung: Gruppenstärke 1:8, d.h. ein Gruppenführer sowie Fahrer, Melder und jeweils zwei Wehrleute als Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp.

Nach der Außerdienststellung kaufte der ehemalige Arnsberger Unternehmer und Chef der Mercedes-Niederlassung Arnsberg Andreas Hoevel das Fahrzeug und brachte es in seine über 100 Feuerwehrfahrzeuge umfassende Ausstellung des Vereins „Zeitzer Interessengemeinschaft der Freunde historischer Feuerwehrfahrzeuge und -technik“ nach Droyßig in Sachsen-Anhalt.

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Jetzt ist das Auto, Kilometerstand 20.000, zurück im Sauerland – als Dauerleihgabe: Die Arnsberger Feuerwehrleute Ben Naramski, Thomas Radomski sowie Christian und Nadine Linke fuhren nach Weißenfels in Sachsen-Anhalt, wo an diesem Tag eine Feuerwehr-Oldtimer-Rallye stattfand. Als fünfte Person war Peter Rohr mitgefahren. Mit dabei auch der Hanomag aus Hachen, den die Arnsberger Wehrleute während der Fahrt ausgiebig testen konnten. „Das Auto ließ sich gut fahren“, so Thomas Radomski als Vorsitzender der afh96.

Neues Feuerwehrauto Hanomag für Museum Brennpunkt
Die ins Heck eingeschobene Tragkraftspritze TS 8 kann bis zu 800 Liter Löschwasser pro Minute fördern. © WP | Wolfgang Becker

Es folgte eine fast 500 Kilometer lange Strecke bis zum Feuerwehrmuseum „Brennpunkt“ an der Branddirektor-Kraemer-Straße 1 - unweit des Arnsberger Bahnhofs. „Die Überführung des Hanomag über eine so große Entfernung war schon eine Herausforderung“, gibt Thomas Radomski unumwunden zu. Aber jetzt soll es vorangehen, denn „hier und da fehlen noch ein paar Schrauben“. Auch der Motor wird komplett gecheckt, die Bremsen kontrolliert; ein Ölwechsel steht ebenso auf der Agenda wie ein paar Handvoll Lackpolitur, denn das Auto soll demnächst gleichwertig neben dem historischen „Magirus-Rundhauber-Löschzug“ in frischem Feuerwehr-Rot erstrahlen.

Neues Feuerwehrauto Hanomag für Museum Brennpunkt
Blick in den Innenraum des historischen Hanomag LF 8. © WP | Wolfgang Becker