Arnsberg. Der Ruhestand in weiter Ferne: Die ehemalige Frontfrau der Erfolgsband „The Kelly Family“ tourt durch Deutschland und macht Station im Sauerland.
Kathy Kelly, ehemalige Frontfrau der Erfolgsband „The Kelly Family“, ist gemeinsam mit Jay Alexander auf Deutschlandtour und gastiert am 3. Oktober in Arnsberg. Im Sauerland-Theater präsentieren die beiden Künstler an diesem Abend die Songs ihres aktuellen Albums „Glaub an Dich“ - ein breitgefächertes Spektrum mit Welterfolgen, klassisch instrumentierten Songs bis hin zu hymnenhaften Werken. Unsere Zeitung führte zuvor mit Kathy Kelly ein Interview.
Sind Sie froh, mal wieder in Arnsberg zu sein?
Kathy Kelly: Und wie, ich liebe diese Gegend, vor allem den Möhne- und den Sorpesee. Vor acht Jahren war ich mit dem Märkischen Jugendsinfonieorchesters (MJO) im Sauerland unterwegs und ich hätte nicht gedacht, dass es in der Nähe des Ruhrgebietes so schön ist. Sonst wäre ich vielleicht nicht in den Westerwald, sondern nach Arnsberg gezogen (lacht). Nach dem Konzert im Sauerland-Theater werde ich noch für eine Übernachtung hier bleiben. Ich habe eine Freundin, die bei Wesco gearbeitet hat. Über sie habe ich ein paar Haushaltsprodukte gekauft und werde dadurch immer an Arnsberg erinnert.
Ein Blick in Ihre Kindheit: Wollten Sie schon immer Sängerin werden?
Von Anfang an wollte ich etwas mit Musik machen. Mit acht Jahren lernte ich Gitarre und dann Geige. Klavier mit neun Jahren. Auch das Ballett hat mich gefesselt. Musik ist mein Leben, für immer und ewig. Und ich denke gerne an die Zeit mit der „Kelly Family“ zurück. Dennoch war und ist es mir wichtig, mich weiterzuentwickeln. Vor rund 25 Jahren hatte ich eine Identitätskrise. Ich lernte die drei Tenöre, José Carreras, Plácido Domingo und Luciano Pavarotti, kennen und studierte daraufhin klassische Partituren und Operngesang. Klassische Musik begann mich zu faszinieren. Das macht mir Spaß!
Welche Rolle spielt die Kelly Family?
Familie bleibt für immer Familie. Wir sind verstreut in alle Richtungen, aber die Bande reißen nicht ab. Wir haben eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe. Und mit dem einen oder anderen telefoniere ich auch schon mal länger.
Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf Ihre Karriere genommen?
In dieser Zeit wollte ich nicht nur herumsitzen, sondern etwas Neues lernen. Sonst wäre die Pandemie für mich zur Katastrophe geworden. Es ging mir wie einem Sportler, der nicht trainieren darf. Die Corona-Zeit lähmte Tourenplanungen, machte öffentliche Auftritte von Künstlern über Monate unmöglich. Ich nahm also eine CD mit Jay Alexander auf und habe die Zeit genutzt, um mich ausgiebig mit Social Media zu beschäftigen. Nach Corona war nichts mehr so wie vorher. Es fiel mir schwer, wieder in den Rhythmus zu kommen. Doch jetzt bin ich wieder im Tritt.
Instagram, Facebook und TikTok - Ist das etwas für Sie?
Manchmal macht es Spaß - und dann wieder nicht. Zuweilen erinnern mich Bekannte daran, dass ich mal wieder etwas posten sollte. Das ist modernes Marketing und gehört zu meinem Job. Ich nehme mir allerdings die Freiheit, zu veröffentlichen, was ich will und nicht etwa das, was andere von mir erwarten.
Was ist mit Urlaub?
Nach der Tournee habe ich Zeit, um für eine Woche nach Österreich in den Urlaub zu fahren. Da habe ich die Möglichkeit, in einem schönen Hotel zu residieren. Und im November will ich noch einmal verreisen. Ich kann aber auch zu Hause im Westerwald gut auftanken. Ich liebe allerdings den Sommer und die Sonne. Daher bin ich am liebsten in Spanien. Und in Irland bin ich natürlich auch sehr gerne. Muss ich unbedingt bald wieder hin!
Und Ihre Hobbys?
Ich habe einen kleinen Kräuter- und Gemüsegarten, den ich hege und pflege. Dazu noch ein kleines Gewächshaus. Am liebsten würde ich alle Kräuter kennenlernen, die es gibt. Daher nehme ich mir vor, jedes Jahr mindestens zehn neue anzupflanzen. Das entspannt mich und ist ein guter Ausgleich in der Freizeit.
Der Ruhestand in weiter Ferne?
Was in fünf oder zehn Jahren ist, weiß nicht. Hauptsache, man bleibt gesund. Ich bin gelassen. Das Alter kann man nicht aufhalten. Aber ich möchte nicht, dass das Thema meine Gedanken dominiert. Daher nehme ich mir ein Beispiel an Mick Jagger - das ist mein Vorbild (lacht).
Jay Alexander und Kathy Kelly auf Tour
Am 3. Oktober, 19.30 Uhr, sind Star-Tenor Jay Alexander und Kathy Kelly, langjährige Produzentin und Frontfrau der Erfolgsband „The Kelly Family“, mit ihrem zweiten gemeinsamen Album „Glaub an Dich“ im Sauerland-Theater zu Gast.
In ihrem Live-Programm präsentieren die beiden Künstler viele Songs aus ihrem aktuellen Album „Glaub an Dich“. Tickets zum Konzert gibt es unter: www.eventim.de