Arnsberg. Wer möchte nicht mal hinter die Kulissen interessanter Häuser im Stadtgebiet schauen? Am Sonntag, 8. September, gibt es die Möglichkeit - wir verraten, wo!

Sind wir doch mal ehrlich, wie oft fahren oder gehen wir in unserer Heimatstadt an imposanten Gebäuden vorbei, staunen über ansprechende Fassaden; und wissen doch wenig bis gar nichts über die Geschichte dieser Häuser - oder darüber, wie ihre Bewohner und Besitzer ticken. Doch einmal im Jahr ist alles anders - und der Blick hinter die Kulissen wird unkompliziert möglich.

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„Tag des offenen Denkmals“ heißt der Schlüssel, der bundesweit einmal im Jahr zwar nicht alle Türen öffnet - aber viele. Am Sonntag, 8. September, gibt es auch im Arnsberger Stadtgebiet aus diesem Anlass ein abwechslungsreiches Programm. Besonders reizvoll sind Einblicke in Denkmale, die sonst nur von außen zu begutachten sind, weil sie sich in Privatbesitz befinden. Ein spannendes Beispiel liefert ein imposantes Wohnhaus mit weißer Front in prägnanter Lage am Brückenplatz - zahlreichen „Alt-Arnsbergern“ wohl eher wegen des türkischen Grill-Imbisses im Erdgeschoss ein Begriff.

Doch aktuell wird diese als „Neue Villa Cosack“ bezeichnete Immobilie am Brückenplatz 5 im Stadtteil Arnsberg (nicht zu verwechseln mit der nur einen Steinwurf entfernt am Brückenplatz 1 gelegenen Villa Cosack, heute Sitz der Handwerkskammer Südwestfalen) umfangreich und anspruchsvoll saniert. Der neue Eigentümer - ein privater Investor - öffnet am 8. September ab 11 Uhr für Gruppenführungen die Türen - und sorgt außerdem für Essen und Trinken. Erbaut wurde das Objekt in den Jahren 1883 bis 1890. Die Wohn- und Geschäftsfläche beträgt ca. 835 m², die Grundstücksgröße liegt bei etwa 1140 m².

Weitere „tiefe Einblicke“ im Stadtteil Arnsberg

Natürlich sind am „Denkmaltag“ - wie gewohnt - zudem etliche Klassiker in Reihen denkmalgeschützter Bauwerke in „Alt-Arnsberg“ frei zugänglich: Im Kloster Wedinghausen sind im Zeitraum zwischen 12 und 17 Uhr diverse Führungen in der Wohnetage der Shalom-Gemeinschaft geplant. Außerdem wird ab 15 Uhr eine offene Kirchen- und Klosterführung angeboten.

Die Evangelische Kirchengemeinde Arnsberg beteiligt sich mit einem Laiengottesdienst in der Auferstehungskirche am Tag des offenen Denkmals. Beginn ist um 10 Uhr; Thema: „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“. Am Nachmittag - von 14 bis ca. 16 Uhr - schließen sich Kirchenführungen und ein abschließendes Orgelkonzert der Kantorin Annika Eisenberg an.

Sauerland-Museum: Landsberger Hof
Am Denkmaltag wirft das Sauerland-Museum seinen Altbau Landsberger Hof in die Waagschale. © WP | Sauerland-Museum

Das Sauerland-Museum wirft seinen Altbau Landsberger Hof in die Waagschale: Das Gebäude wurde im Jahr 1605 von Kurfürst Ernst von Bayern als Palais auf der Stadtmauer erbaut. Er schenkte das kleine „Schloss“ seiner Verwalterin und Mätresse Gertrud von Plettenberg. Nach ihrem Tod erbte die gemeinsame Tochter Katharina das Palais. Später erwarb es der kurfürstliche Staat - und übertrug das Gebäude als Auszeichnung für seine besonderen Verdienste für das Herzogtum dem Landdrosten Dietrich von Landsberg. Seitdem trägt das ehemalige Liebesschloss (Alter Markt 24-30) den Namen „Landsberger Hof“. Geöffnet ist am Denkmal-Sonntag von 10 bis 18 Uhr (zwei Themen-Führungen - um 11 und 15 Uhr, freier Eintritt ins Museum, Imbissangebot)

Der Förderverein Rodentelgenkapelle öffnet das kleine Gotteshaus in Bruchhausen von 14 bis 17 Uhr.

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Ziele in anderen Stadtteilen

Im Kloster Oelinghausen samt historischer Klosterlandschaft lädt der Freundeskreis Oelinghausen zur Führung ein, Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz des Klosters. Die Führung übernimmt Werner Padberg vom Freundeskreis.

Die Kirche am Kloster Rumbeck öffnet am Denkmal-Tag von 14 bis 17 Uhr. Thomas Niemand vom „Förderverein Dorf und Kloster Rumbeck“ zeigt Interessierten das Gotteshaus; im Anschluss führt Dr. Wilhelm Stewen durch das Kloster. Zum Ausklang rundet ein Orgelkonzert in der Klosterkirche den Nachmittag ab.

Der Heimatbund Neheim-Hüsten gewährt am Tag des offenen Denkmals Einblicke in den Neheimer Fresekenhof an der Mendener Straße (Zeitraum von 14 bis 17 Uhr). Im Erdgeschoss des Gebäudes gibt es das Trauzimmer mit historischem Kamin sowie die Bibliothek des Heimatbundes zu sehen. Wegen Sanierungsarbeiten ist der Zutritt in das Obergeschoss derzeit nicht möglich.

Weitere Informationen zum Denkmaltag am 8. September auf www.tag-des-offenen-denkmals.de/