Arnsberg. Der 31-jährige Tristan Grüterich holt den Vogel nach 468 Schüssen von der Stange. Warum seine Regentin die Krone erst später aufgesetzt bekommt.
Tristan Grüterich ist neuer König der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Muffrika, nach fast zweistündigem Wettkampf holte der 31-jährige Psychologe mit dem 468. Schuss den Vogel aus dem Kugelfang. Mit ihm regiert Freundin Dominique Pereira. Marvin Kuhlmann ist mit dem 240. Schuss neuer Geckkönig geworden.
Nach dem Abmarsch vom Kuhbrunnen unterhalb des Seltersberg wurde der Vogel in die Höhe gezogen - und schon standen die Schützenbrüder an der Absperrung Spalier. Wie in Muffrika üblich, waren erst die „Insignienjäger“ angetreten. Und so kam es auch: Schon nach kurzer Zeit konnte Wolfgang Heitner die Krone für sich verbuchen, gefolgt von Manfred Lutze (Apfel) und Veit Mörchen (Zepter). Dann ging es dem Wappentier an den Kragen. „Ich schieße nur noch einmal, denn ich habe keine Königin mitgebracht“, bemerkte ein Schützenbruder, der sich anschließend in die hintere Reihe zurückzog.
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Nach der ersten Schießpause, Manuel Heitner hatte zwischenzeitlich den linken Flügel „erlegt“, traten mit Tristan Grüterich und Simon Heitner zwei ernsthafte Königsaspiranten an die Gewehre. „Möge der Bessere gewinnen“, wünschten sich die beiden Muffrikaner Schützenbrüder gegenseitig viel Glück und freuten sich auf einen fairen Wettkampf. Dann saß jeder Treffer, aber der Vogel machte keine Anstalten, seinen Sitz zu verlassen. In der zweiten Schießpause wurde am Rande gefachsimpelt: „Erst muss der rechte Flügel runter, dann dreht sich der Vogel“ oder „besser über die Schraube schießen“ oder „doch lieber unter den Haltedorn“.
Festzug Muffrika bringt das Dorf auf die Beine
Die 468. Patrone brachte dann um 12.21 Uhr die mit Spannung erwartete Entscheidung: Tristan Grüterich holte mit einem gezielten Treffer den Rest des Aars aus dem Kugelfang und regiert nun für ein Jahr sie rührige Muffrikaner Schützenfamilie. Erste Gratulanten waren neben dem 1. Vorsitzenden Wolfgang Heitner und Hauptmann Michael von Canstein auch das scheidende Königspaar Michael und Martina Aufderbeck. Auf dem Podium wurde der neue Regent unter dem Jubel der Vogelwiesenbesucher mit der prächtigen Königskette und einem dreifachen Horrido proklamiert und danach auf den Schultern von der Schützenbrüder Björn Kosmella und Lukas Goor hochgejubelt. Die neue Königin Dominique Pereira war leider nicht anwesend, und wird die Krone sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt aufgesetzt bekommen. „Hurra ich bin ein Jägersmann vom Muffrikaner Bataillon“, schallte es danach weithin hörbar über den Festplatz.
Am späten Nachmittag stellen sich König und Jungschützenkönig mit den Musikern und Schützenbrüdern vor dem Festplatz auf, um zum Königstanz ins Zelt zu marschieren. Später feiern die Muffrikaner dann bei bestem Trinkwetter einen zünftigen Schützenfest-Ausklang.
Am Dienstag wird der Hering begraben
Am Dienstagabend treffen sich die Schützen um 18 Uhr an der Jägerbrücke zum traditionellen Heringsbegraben, danach findet die Nachfeier am Schützenheim statt.