Hüsten. Sanierung des Stadions Große Wiese in Hüsten mit Umfeldmaßnahmen im Wartestand: Prüfungen der Fördergeber stehen noch aus.
Der Beginn der Sanierungsarbeiten am Stadion Große Wiese in Hüsten lässt noch auf sich warten. Hintergrund sind diverse Prüfungen von Fördergebern der über das Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) finanzierten Maßnahmen. Als Zwischenschritt wurde seitens des Verwaltung aber der vorzeitige Maßnahmenbeginn für die Baustelleneinrichtungs-, Rohbau- und Gerüstarbeiten beantragt und mittlerweile auch vom Fördermittelgeber genehmigt. „Die Arbeiten wurden daher bereits ausgeschrieben und vergeben, sodass mit diesen bereits in Kürze gestartet wird“, teilt die Stadtverwaltung mit, „die Detailabstimmungen mit den Firmen hierzu laufen bereits“. Zur Planungssicherheit für die Nutzer war das Stadion ab 1. Juli bereits gesperrt gewesen. Zunächst darf die Anlage aber weiter für den Trainings- und teilweise auch Wettkampfbetrieb genutzt werden.
Mit viel Optimismus hatte die Verwaltung Ende Juni noch gehofft, dass mit ersten Maßnahmen schon mit Ende der Sommerferien hätte begonnen werden können. Zu nehmen sind aber ganz viele - sportlich ambitioniert gesetzte - bürokratische Hürden. Der gesamte Ablauf der Antragstellung, der Planung, der Vergabe und letztendlich Auszahlung von Mitteln sei im Bundesprogramm genau geregelt. In das Verfahren der Prüfung und Betreuung sind die Oberfinanzdirektion NRW, der Projektträger Jülich und auch seit August dieses Jahres der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW eingebunden. „Erst nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung durch die obere Finanzdirektion, darf mit den Arbeiten begonnen werden“, so die Verwaltung auf Nachfrage. Nur die vorläufig genehmigten Schritte dürfen vorweggenommen werden.
„ Auf den Prüfungszeitraum hat die Verwaltung der Stadt Arnsberg keinen Einfluss“,“
Darüber hinaus sind der Verwaltung die Hände gebunden, wobei im angesetzten Gesamtzeitplan des Projekts die einzelnen Verfahrensschritte des Fördermittelgebers bereits berücksichtigt waren. „Auf den Prüfungszeitraum hat die Verwaltung der Stadt Arnsberg keinen Einfluss“, so Stadtsprecher Frank Albrecht. Das Problem: Die weiteren Ausschreibungen sind jedoch erst nach Genehmigung der Prüfungsinstanzen möglich. Untätig ist die Verwaltung aber nicht. „Derzeit werden die weiteren Schritte vorbereitet, so dass nach erfolgreicher Prüfung kurzfristig gehandelt werden kann“, so Albrecht. Die Bau- und Sanierungszeit ist auf gut ein Jahr angesetzt. „Eine komplette Fertigstellung vor den Sommerferinen 2025 wäre ambitioniert“, sagte Marc Vollmer, Fachbereichsleiter Sport bei der Stadt, Ende Juni. Es gibt durchaus Zeitdruck, denn bis Ende 2025 muss das komplette Projekt abgerechnet werden.
Was passiert konkret im Stadion: Erneuerung der Tartanbahn, Sanierung des kompletten Umkleide- und WC-Bereiches, Ausweitung des Marathontores, neue Sitzflächen auf der Tribüne, neue Weitsprunganlagen im Stadion, neue Fassade der Tribünenrückwand mit Lichtbändern, Reinigung, Instandsetzung und Erneuerung der Handläufe und Tribünenträger sowie der Innenseite der Tribünenüberdachung.
Begonnen wird im ersten Schritt mit der Entkernung - also den Abbruch- und Rohbauarbeiten - der Sanitärbereiche unterhalb der Tribüne. Gut 30 Tage werden diese Arbeiten dauern. Die Entkernung ist nötig, da teilweise Zwischenwände entfernt werden, damit die Umkleiden in einem neuen Zuschnitt gestaltet werden können. Die Sanitäranlagen werden komplett neu eingerichtet und in Teilen barrierefrei gestaltet sein. Die von außen zugänglichen Toiletten am Stadion sollen losgelöst von Veranstaltungen und Trainingszeiten für alle Besucher des Soleparks zu benutzen sein.
Das Stadion soll künftig Potenzial für große Meisterschaften haben: Dazu tragen weitere Maßnahmen bei. Die Betontribüne als solches wird nicht angefasst. Die Sitzflächen werden aber mit neuem Holz versehen. Die Zahl der Sitzplätze wird bei 2380 bleiben. Das gesamte Stadion behält ein Fassungsvermögen von 13.000 Zuschauern. Die unüberdachten Stehplatzbereiche werden nicht verändert, allerdings aufgearbeitet und an Schadstellen ausgebessert. Die Stadionbeleuchtung wird auf LED-Technik umgestellt.
5,1 Millionen Euro-Projekt
Die Gesamtmaßnahme zur Aufwertung des Freizeit- und Sportstandortes Große Wiese hat ein Volumen von 5,1 Millionen Euro. Die Bundesfördermittel liegen bei 2,9 Millionen Euro bei einem städtischen Eigenanteil von zehn Prozent. Aus dem städtischen Haushalt fließen zusätzliche 1,8 Millionen Euro. „Die Stadt packt viel drauf“, sagt Esther von Kuczkowski, „dieses Stadion und die Große Wiese haben dann aber auch Strahlkraft für die Region.“
Das Stadion ist dabei nicht alles. Wo einst das alte Fürsterberg‘sche Forsthaus stand, wird ein Skaterpark auf 1000 Quadratmeter entstehen. „Da kommt alles hin, was sich ein Skater wünscht“, sagt Esther von Kuczkowski, „das soll überregional bekannt werden“. Über einen Weg am Wald entlang soll das Skater-Areal an die Große Wiese angebunden werden. Einen weiteren Zugang gibt es über das Gewerbegebiet Bruchhausen.
Direkt vor dem Stadion verschwinden die Weitsprunggruben und machen Platz für ein neues Angebot. „Hier wird es einen Bereich für Kinder und Jugendliche geben“, sagt Ralf Schmidt, Fachdienstleiter Grünflächen. Trampolinhügel, sechs Meter hohe Kletterstangen, Tischtennisplatten und eine neue Wegeführung sind geplant. In der Nähe des Kneippbeckens wird rund um die schon vorhandenen Spielangebote ein Naturspielplatz mit Blühflächen, ein Barfußpfad und ein Sitzforum als grünes Klassenzimmer entstehen.