Hellefeld. Spannung pur: Das Wappentier gab nicht auf und erwies sich als zäh und widerspenstig. Lesen Sie an dieser Stelle, wie das Schießen endet.
Wolfgang Becker
Hellefeld. Mit dem exakt 250. Schuss sicherte sich Franz-Josef Severin aus Hellefeld am Sonntagmittag die Kaiserwürde der St. Martinus Schützenbruderschaft, der König von 1993/94 nahm sich Ehefrau Maria zur Mitregentin.
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Doch der Reihe nach: Dunkele Wolken und verhangener Himmel verhießen anfangs nichts Gutes, als die Schützen unter den Klängen des Tambourkorps Hellefeld zur Vogelwiese an der Grillhütte marschierten. Hoch im Kugelfang thronte bereits der Kaiservogel mit dem prägnanten Namen „Jubito“, abgeleitet vom Jubelkönigspaar Birgit und Thomas Feische. 26 Kaiseraspiranten traten dann bei strömendem Regen nach Aufrufen durch Hauptmann Stephan Boening an die Gewehre und schon nach wenigen Minuten konnte Vogelbauer Thomas Feische den Kopf des Aar für sich verbuchen.
Die beiden Schießmeister Max Gülcher und Andreas Milz steckten Patrone um Patrone in die Flinten, aber das Wappentier erwies sich als zäh und widerspenstig. Da half auch der vom Duo „Alpenstarkstrom“ gespielte Rainermarsch, die sogenannte heimliche Nationalhymne des Landes Salzburgs, nicht viel, bis auf eine paar Schnitzer ließ der Vogel nur wenig Federn. Nach einer Stunde Schießen, mittlerweile waren noch 17 ernsthafte Bewerber dabei und der Aar war jetzt in der Mitte schon ziemlich gerupft, sicherte sich Hubertus Otte den linken Flügel.
Der Regen hatte eine Verschnaufpause eingelegt, als um 12.25 Uhr Franz-Josef Severin zum entscheidenden Treffer ansetzte und der Vogel aus seinem luftigen Platz purzelte. Die Zahl der Gratulanten war lang, Umarmungen hier und Küsschen dort. Danach jubelte der neue Kaiser auf den Schultern seiner Schützenbrüder den Gästen aus Hellefeld, Altenhellefeld und Herblinghausen zu, das Kaiserpaar präsentierte sich am Nachmittag zusammen mit dem Königspaar Thomas Otte-Wiese und Ira Haßler im Festzug durchs Dorf.