Arnsberg. Während die Fußball-EM in vollem Gange ist, haben Kicker aus Arnsberg ihr großes Turnier schon erfolgreich abgeschlossen: Wir stellen sie vor.

„Ein herausragendes Ereignis“, betonen Kevin Riguelle, Thomas Christiani und die ehrenamtliche Teambetreuerin Christa Pöttgen unisono. Das Team ist nicht die Nagelsmann-Elf, das Ereignis nicht die Fußball-EM; trotzdem spricht das Führungs-Trio der Mannschaft „Caritas Werkstätten Arnsberg“ über ein Fußballspektakel von überregionaler Bedeutung: den „Seni Cup“.

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Dabei handelt es sich um ein „Turnier für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung“, wie der Veranstalter (ein Unternehmen aus der Hygiene-Branche, „Seni“ ist eine Marke) es beschreibt, „im Behindertensport seit über 20 Jahren ein mit der EM vergleichbares Highlight“. 20 Teams aus Einrichtungen in neun Bundesländern waren in Halle/Saale am Ball, durften ihr Können in echter Profi-Atmosphäre unter Beweis stellen, unter dem Motto „Fußball für mehr Selbstwertgefühl“.

Starke lokale Konkurrenz

Das Team der Werkstätten traf übrigens auf (zu) starke lokale Konkurrenz. Was sagt der Trainer? „Wir waren in einer Gruppe mit der Mannschaft ‚Arnsberg 09 Inklusive‘, die am Ende den ersten Platz erreichte“, blickt Thomas Christiani auf das Turnier zurück. Am Ende landete seine Mannschaft auf Platz fünf - in einem „sehr ausgeglichenen und starken Teilnehmerfeld“. Das Abschneiden kann sich durchaus sehen lassen: Vier Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen, darunter eine gegen den Gruppensieger Arnsberg 09 Inklusive. Dahinter verbirgt sich übrigens das Projekt „Mannschaft Inklusive“ des SV Arnsberg 09 und der Lebenshilfe Wohnen NRW. Im Team spielen Menschen mit Behinderung schon seit etwa sechs Jahren gemeinsam Fußball - mit Erfolg, wie sich zeigte. Die „Belohnung“ fiel großzügig aus: Neben dem Meisterpokal durften sich die „Inklusiven“ über ein großes EM-Paket voller deutscher Fußball-Fanartikel sowie einen Scheck im Wert von 1000 Euro freuen.

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Doch es geht um mehr als Tore und Punkte, wie der Mannschaftskapitän der Caritas Werkstätten, Wasyli Metzker, betont: „Alle sieben Spieler (Justin Aragosa, Wasyli Metzker, Jürgen Buss, Marcel Schöning, Tiago Campos, Gomes Levene, Alex Kolb) haben maßgeblich zu unserem guten Ergebnis beigetragen.“ Echter Teamgeist halt. Und nach dem Turniertag stand das gesellige Beisammensein der verschiedenen Teams im Mittelpunkt.

Der „Seni Cup“ 2024 in Halle/Saale war für alle beteiligten Teams ein tolles Erlebnis.
Der „Seni Cup“ 2024 in Halle/Saale war für alle beteiligten Teams ein tolles Erlebnis. © WP | Seni-Cup

Auch ein buntes Rahmenprogramm – ebenfalls ganz im Zeichen des Fußballs – stärkte in Halle das Gemeinschaftsgefühl. Besonders viel Spaß hatten die Teilnehmenden daran, ihr DFB-Fußball-Abzeichen zu erwerben. Für ihre Leistung bekamen sie einen DFB-Ansteck-Pin sowie eine Urkunde überreicht. Und weil es bei einer Veranstaltung mit gelebter Inklusion sowieso keine Verlierer gebe, verließen am Ende alle Spielerinnen und Spieler den Rasen als Gewinner, so die Gastgeber.

In der Vorbereitung eifrig trainiert

Vorbereitet haben sich die „Werkstätten-Kicker“ übrigens gründlich: „Das wöchentliche Fußballtraining der Caritas-Werkstätten macht die Spieler mit verschiedenen Handicaps fit für das Turnier. Auf Grundlage dieser Trainings wurden schließlich sieben Aktive ausgewählt, um die Werkstatt zu vertreten“, sagt Trainer Thomas Christiani, der „hauptberuflich“ als Gruppenleiter im Arbeitsbereich 3 in den Werkstätten im Alten Feld arbeitet.