Arnsberg/Sundern. 2022 schob Deutschland 12.945 Geflüchtete ab - davon 4.158 Dublin. 7.877 reisten zudem freiwillig aus. In Arnsberg und Sundern überwiegt die Zahl.

159 Abschiebungen fanden in den letzten Jahren im Hochsauerlandkreis statt. Davon entfielen 34 auf Sundern für den Zeitraum 2019 bis 2022. Zusätzlich sind 31 Ausreisen aufgrund einer sogenannten „Freiwilligen Rückkehr“ ins Herkunftsland erfolgt. Insgesamt haben mithin 65 Ausreisen in Sundern stattgefunden.

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In Arnsberg übersteigt die Zahl der freiwillig ausgereisten Menschen diejenige der Abschiebungen sogar. Denn im Zeitraum 2022 und 2023 (Stand 24. August) sind 14 Menschen freiwillig ausgereist, wohingegen zwei Abschiebungen durchgeführt werden mussten.

„Durch eine Reihe von nationalen und europäischen Programmen können Personen, die u.a. keine Bleibeperspektive in Deutschland haben, bei einer freiwilligen Rückkehr gefördert werden. Der Umfang der Förderleistungen umfasst dabei z. B. Reisekosten, finanzielle Starthilfen sowie individuelle Unterstützungen im sozialen und psychologischen Bereich, Bildungsangebote, u.a. auch Beschäftigungsförderungen und Hilfen zur Existenzgründung. Die Programme werden stetig fortentwickelt und unter Beachtung der Gegebenheiten in den Herkunftsländern/Zielländern angepasst“, heißt es auf der Webseite des Bundesministeriums des Innern und für Heimat.

Betroffene erhalten Geld für Ausreise

Übersetzt bedeutet dies: Menschen werden dabei unterstützt, auch finanziell, in ihre Heimat zurückzukehren und dort ein neues Leben starten zu können. „Nachdem der Wunsch zur freiwilligen Ausreise bekannt ist, wird seitens der Ausländerbehörde der Stadt Arnsberg in der Regel an die Rückkehrberatung des Deutschen Roten Kreuzes in Hamm verwiesen“, teilt Stadtsprecherin Ramona Eifert mit.

7900 Menschen reisten freiwillig ab

2022 wurden 12.945 ausreisepflichtige Personen aus Deutschland abgeschoben. Etwa acht Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. 4158 von ihnen wurden im Rahmen der Dublin-III-Verordnung in einen anderen EU-Mitgliedstaat überstellt. Die Zahl der Personen, die Deutschland freiwillig mittels des REAG/GARP Förderprogramms verlassen haben, ist ebenfalls um 19 Prozent gestiegen – auf rund 7900 Menschen.Tendenz seit 2020 steigend.Quell: Bundestagsdrucksache 20/890, Seiten 2, 10 und 30

„Von dort aus erfolgt dann die Unterstützung bei der Organisation der Ausreise (z.B. Passbeschaffung, Behördengänge) und die Beantragung der Förderleistungen.“ Der Umfang der Förderleistungen für freiwillige Ausreisen variiere und werde durch die zuständigen Organisationen (GARP -Government Assisted Repatriation-, IOM -Internationale Organisation für Migranten- und REAG -Reintegration and Emigration Programme for Asylum-Seekers in Germany-) geregelt.

Ausreise unter Zwang: Abschiebungen in Herkunftsländer oder Dublin

Während im HSK 2019 noch 80 Abschiebungen stattfanden, sank die Zahl in den Folgejahren drastisch – zu begründen ist dies insbesondere 2020 mit den pandemiebedingt starken Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr.

Die Polizei bringt einen Drittstaatsangehörigen ohne Aufenthaltsstatus außer Landes – im äußersten Fall mit Gewalt. In Deutschland verlassen jedoch auch viele Menschen, die asylrechtlich abgelehnt wurden oder aber auch aus anderen Gründen, das Land freiwillig - unter anderem auch, um äußerst Stress besetzte Situationen für die eigene Familie zu vermeiden.

Denn Abschiebungen erfolgen in den frühen Morgenstunden und arten oft aus. „Mit Zwang durchgeführte überwachte Ausreisen (Abschiebungen) sind in der Regel immer mit Problemen verbunden“, so Ramona Eifert, „seitens der Ausländerbehörde der Stadt Arnsberg wurden diese aber dann gelöst.“