Allein eine Sanierung der Badtechnik würde im Lehrschwimmbecken Herdringen 2,5 Millionen Euro kosten. Hinzukäme die Gebäudesanierung.

Arnsberg. Aus Kostengründen kommt für die Stadtverwaltung Arnsberg eine Sanierung des Herdringer Lehrschwimmbeckens (LSB) nicht mehr in Frage. Stattdessen ist ein Neubau  notwendig. „Das von uns beauftragte Gutachten  kommt zu dem Ergebnis, dass allein rund 2,5 Millionen Euro für die Sanierung der Bädertechnik in Herdringen notwendig sind, um auch Vorschriften des Gesundheitsamtes für den  Badbetrieb  zu erfüllen. Hinzukämen Kosten für die Gebäudesanierung, insbesondere für Dach und Fenster“, erklärt  Michaela Röbke, städtische Fachbereichsleiterin für Planen /  Bauen / Wohnen.

Gutachter untersuchten auch LSB in Voßwinkel und Arnsberg

Die Gutachter untersuchten auch die Lehrschwimmbecken in Voßwinkel und Alt-Arnsberg (Sauerstraße). Für diese beiden Bäder zusammen wurde ein Sanierungsbedarf in einem Kostenvolumen von rund drei Millionen Euro ermittelt. Im Gegensatz zu Herdringen würde sich in Arnsberg und Voßwinkel eine Sanierung kostenmäßig lohnen, so Röbke weiter. Deshalb sei die Stadt bestrebt, die in Voßwinkel und Arnsberg ausstehenden Arbeiten in der Zeit zu erledigen, in der der Schwimmbetrieb sowieso Corona-bedingt ruht. Zwischenzeitlich hatten die beiden Lehrschwimmbecken in Voßwinkel und Arnsberg im Herbst 2020 geöffnet

Herdringer Bad mit langer Mängelliste

Die Gutachter fertigten für das Lehrschwimmbecken Herdringen eine lange Mängelliste, wobei einige Mängel auch durch die heute geltenden neuen Bauvorschriften entstanden sind. So ist der Spalt im Überlauf-Gitterrost zu breit (Kinder könnten dort mit den Füßen stecken bleiben). Die durch Wasseraustausch notwendige Wasserqualität und auch der Luftaustausch erfüllen in Herdringen nicht mehr die heutigen Anforderungen. Reparaturen seien auch am Hubboden und im Fliesenbereich (offene Fugenspalten) notwendig.

Kommunalpolitiker: Verwaltung soll Bad-Notbetrieb in Herdringen prüfen

In einer Telefonkonferenz informierte die Stadtverwaltung am 19. Januar die Mitglieder des Bezirksausschusses Herdringen über den notwendigen LSB-Neubau. Der Bezirksausschuss forderte daraufhin einmütig die Verwaltung auf, dass ein neues Lehrschwimmbecken am Standort Herdringen gebaut werden soll. Die Politiker erinnerten dabei einen früheren Ratsbeschluss, der den LSB-Standort gefestigt hat. Die notwendigen Finanzmittel sollen bei den Beratungen für den kommenden städtischen Doppeletat 2022/23 in den Haushalt eingestellt werden. Um zu vermeiden, dass nun jahrelang kein Schwimmunterricht in Herdringen stattfinden kann, forderten die Politiker die Verwaltung auf, zu prüfen, ob das Herdringer LSB zwischenzeitlich in einem Notbetrieb geöffnet werden könne.

Im Freizeitbad Nass gibt es keine Kapazitäten für Schwimmunterricht der Grundschulen

Die Verwaltung berichtete, dass man sich im Hüstener Freizeitbad Nass nach Kapazitäten fü Schwimmunterricht erkundigt habe. Doch dort wurden nach Informationen unserer Zeitung bereits dem SV Neptun, auch für Schwimmausbildung, zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt. Weitere Zeiten im Nass-Sportbecken  sind durch Schwimmunterricht der weiterführenden Schulen belegt. Für Schwimmunterricht der Grundschulen gibt es dort keinen freien Zeiten. Deshalb sucht die Stadt Arnsberg bereits nach Kapazitäten in Bädern benachbarter Kommunen.

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