Breitenbruch. Haustiere sind im Lockdown besonders beliebt: Der Katzenschutzbund Arnsberg geht die Vermittlung vorsichtig an.

Viele Hunde und Katzen haben im vergangenen Jahr ein neues Zuhause gefunden – Lockdown und Homeoffice wecken in vielen Menschen den Wunsch nach einem tierischen Begleiter. Für die ehrenamtlichen Helfer beim Katzenschutzbund Arnsberg ist das Chance und Risiko zugleich.

Einerseits gibt es mehr Gelegenheiten, Fundtiere zu vermitteln, andererseits sollte dies gut überlegt sein. „Wir sind vorsichtig, weil wir natürlich nicht möchten, dass die Tiere nach der Pandemie wieder bei uns abgegeben werden“, erklärt die Vorsitzende Petra Block. 23 Tiere warten derzeit auf ein neues Zuhause in der Fundtierstation in Breitenbruch, wo der Katzenschutzbund nach langer Suche seinen neuen Standort gefunden hat, nachdem er das Gebäude an der Hammerweide in Arnsberg verlassen musste.

Einzelne Besichtigungstermine sind nach vorheriger Absprache auch im Lockdown möglich. Im Gespräch geht es dabei derzeit vor allem darum, dass alle Beteiligten sicher sind, dass die Tiere auch dann noch gewünscht und gut versorgt sind, wenn die Besitzer wieder zur Arbeit fahren und ihren Hobbys nachgehen. Und grundsätzlich müssen die Vermittlerinnen auch davon überzeugt sein, dass das jeweilige Tier zum Menschen und seinem Wohnumfeld passt. „Wir setzen dabei auf unsere Erfahrung und unser Bauchgefühl“, sagt Block. Oftmals kämen Menschen, die bereits Erfahrung mit der Katzenhaltung haben.

In einigen Fällen haben die ehrenamtlichen Helferinnen eine Vermittlung auch schon abgelehnt. Das kann etwa der Fall sein, wenn eine Katze Freilauf gewohnt ist, den ihr der Interessent nicht bieten kann. Oder wenn Tiere nur im Doppelpack vermittelt werden, weil sie aneinander hängen. Es kam aber auch schon vor, dass betagte Senioren sich ein wenige Monate altes Kätzchen wünschen, was die Ehrenamtler nicht befürworten können.

30 Jahre Tierschutz

Was sich in der Pandemie nicht ändert: Die Tiere müssen versorgt werden. Dafür braucht der Verein auch Sach- und Geldspenden, die derzeit schwieriger zu bekommen sind, weil zum Beispiel Waffelaktionen und Trödelmärkte ausfallen. „Uns brechen die Einnahmen weg“, sagt Block. Aber auch ganz konkrete Unterstützung ist gefragt: „Wir können immer Verstärkung gebrauchen, auch damit etwas Zeit bleibt, um die Tiere zu kraulen und mit ihnen zu spielen.“

In der Fundtierstation hoffen die Helfer darauf, dass die Kontaktbeschränkungen bald wieder gelockert werden – damit sie wieder einfacher Spenden sammeln können und damit das 30-jährige Bestehen des Katzenschutzbunds gefeiert werden kann.

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