Arnsberg. „A Ä Ö U. A.“: Konzeptkunst ist Thema einer Ausstellung von Andreas Karl Schulze im Kunstverein Arnsberg.
„Quadratisch, praktisch, gut“ – spontan geht mir beim Betrachten der zahlreichen gerahmten, hochformatigen Bilder der Slogan eines Schokoladenherstellers durch den Kopf.
Bis 26. Juni zu sehen
Andreas Karl Schulze A Ä Ö U. A. 6. Mai bis 26. Juni 2022, Eröffnung Freitag, 6. Mai, 19 Uhr.Zu sehen in den Räumen des Kunstvereins Arnsberg, Königstraße 24 im Ortsteil Arnsberg, www.kunstverein-arnsberg.de Telefon: 02931-21122, Mail: kontakt@kunstverein-arnsberg.deGeöffnet Mittwoch bis Freitag 17.30 - 19 Uhr; Sonntag 11 - 15 Uhr und nach Vereinbarung.
Zwar hat die neue Ausstellung im Kunstverein Arnsberg, die am Freitag, 6. Mai, offiziell eröffnet wird, nichts mit Rittern oder Sport zu tun – doch das Quadrat steht eindeutig im Mittelpunkt der Arbeiten von Andreas Karl Schulze. „A Ä Ö U. A.“ titelt die umfangreiche Übersicht, die sich ausschließlich dem zeichnerischen Werk des Künstlers aus dem Zeitraum von 2013 bis 2022 widmet.
777 Zeichnungen
„Dabei ist das Quadrat Grundelement meiner Arbeit“, gibt der gebürtige Mönchengladbacher bei einer Vorabbesichtigung in den Räumlichkeiten an der Königstraße/Neumarkt zu Protokoll. Unschwer zu erkennen, denn die Wände sprechen Bände: Es werden exakt 777 Zeichnungen zu sehen sein, die aus einem noch größeren Reservoir ausgewählt wurden. Schon das Hängen der Werke war eine Herausforderung: Eine Woche lang hat Schulze, unterstützt von Helferinnen und Helfern aus Reihen des Kunstvereins, dafür gebraucht.
Das Quadrat dominiert sogar die Arbeitsgrundlage: Die Zeichnungen sind auf kariertem Papier entstanden, dessen Kästchen der Künstler mit Farbstiften ausfüllt, manchmal nur wenige, manchmal sehr viele – ursprünglich Skizzen für Malerei-Konzepte, inzwischen eigenständige Ausstellungsstücke. Auswahl der Farben und Platzierung der Farbkästchen sind häufig zufällig gewählt, lenken mitunter aber auch den Blick auf bekannte Symbole wie Facebook „f“, Peace-Symbol oder den in Coronazeiten oft gegenwärtigen „R-Wert“...
Kunstkritiker und Musikwissenschaftler Reinhard Ermen – er führt Freitag (19 Uhr) in die Ausstellung ein – meint: „Diese Blätter, die gerne in wandfüllenden Kollektiven auftreten, haben es in sich. Es geht um ein Zurechtfinden im gegebenen Handlungsraum, der im unbegrenzten Spiel der Variablen verdammt klare Vorgaben macht.“
Auch für „ungeübte“ Betrachter lohnt ein Besuch; schon wegen des Reizes, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der zahlreichen Zeichnungen „aufzustöbern“; oder sie einfach auf sich wirken zu lassen – „quadratisch, praktisch, gut.“