Arnsberg. Auf Initiative der langjährigen Kommunalpolitikerin bietet der Hochsauerlandkreis einen weiteren Termin für Corona-Schutzimpfungen an.
Wer rastet, der rostet: Nach diesem Motto handelt die frühere stellvertretende Bürgermeisterin Erika Hahnwald auch lange nach ihrem Abschied aus der aktiven Kommunalpolitik:
Auf ihre Initiative hin wurde jetzt innerhalb kürzester Zeit ein Termin für Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen zum Schutz vor Corona in Arnsberg aus dem Boden gestampft. Offen für alle Interessierten und auch ohne Anmeldungen. Und zwar am 30. November im Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen.
Erika Hahnwald rennt mit ihrem Vorschlag beim Hochsauerlandkreis offene Türen ein
Wenn ein solches privates Engagement zum Beispiel in der Seniorenwohnanlage an der Hellefelder Straße funktioniert, „dann müsste es doch auch bei uns im Treff möglich sein“.
Das hatte sich Erika Hahnwald angesichts der explodierenden Inzidenzzahlen gedacht. Und gehandelt. Sie nahm kurzerhand Kontakt zum Hochsauerlandkreis auf und rannte da mit ihrem Vorschlag offene Türen ein. Obwohl sie zunächst befürchtet hatte, „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit meinem Anliegen auf den Wecker zu fallen“.
Andrea Gerbracht, Leiterin der Covid-Impfeinheit des HSK: „Das finden wir toll“
Auch Kinder und Jugendliche können geimpft werden
Am 30. November sind im Gierskämpener Treff alle Impfungen - Erst-, Zweit-, Boosterimpfung - möglich.Voraussetzung für das Boostern: Die ersten Impfungen müssen sechs Monate zurückliegen. Bei einer Impfung mit Johnson&Johnson ist eine Auffrischung schon nach vier Wochen möglich.Auch Kinder ab 12 Jahre und Jugendliche werden geimpft, wenn sie von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden.Mitzubringen sind Personalausweis, Impfausweis oder Impfnachweise. Alle nötigen weiteren Unterlagen können vor Ort ausgefüllt werden.Besonders aufgerufen sind alle, die sich bisher - aus welchen Gründen auch immer - nicht haben impfen lassen.Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Weitere Impftermine des HSK im November: 18. November 12 - 18 Uhr, Oversum Winterberg; 19. November 8.30 - 1430 Uhr, Meschede, ev. Gemeindehaus; 23. November 12 - 18 Uhr, Brilon, kath. Gemeindehaus; 24. November 9 - 15 Uhr, Hüsten, St. Petri-Haus; 27. November 8 - 14 Uhr, Neheim, ev. Gemeindehaus.
Keineswegs: „Denn wir sind froh und finden das toll, wenn sich Leute dieses Themas annehmen,“ so die hier zuständige Andrea Gerbracht als Leiterin der „Koordinierenden Covid-Impfeinheit“ (KoCI) des Hochsauerlandkreises.
Nach dem Vorstoß von Erika Hahnwald ging es dann im Eiltempo weiter: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises prüften unverzüglich die Räumlichkeiten des Gierskämpener Treffs auf Verwendbarkeit für eine solche Aktion. Ergebnis: bestens geeignet.
Erika Hahnwald: „Ich kann überhaupt nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue“
So war, ist Initiatorin Erika Hahnwald von der schnellen Handlungsweise der KoCi begeistert, innerhalb von gerade einmal eineinhalb Wochen die ganze Sache unter Dach und Fach - und ein Impftermin gefunden: der Dienstag, 30. November, von 12 bis 18 Uhr, so dass auch Berufstätige eine Chance haben.
„Zwar hatten wir auf einen Termin am Wochenende gehofft,“ sagt Hahnwald, „aber so ist das auch hervorragend. Denn wichtig war mir vor allem, dass es angesichts der Pandemie-Entwicklung zügig vonstatten geht. Deshalb kann ich auch überhaupt nicht sagen, wie sehr ich mich über das Handeln des Hochsauerlandkreises freue.“
Derartige Aktionen sind wichtig: An einem Tag 331 Personen in Sundern geimpft
Ein Lob, das aber auch aus dem Kreishaus in Meschede zurückkommt. „Weil das eine gute Initiative ist,“ würdigt Kreissprecher Martin Reuther den Einsatz der Arnsbergerin. „Zumal wir auch sehr gerne mit unseren niederschwelligen Impfangeboten dort hingehen, wo sie benötigt werden. Da sind solche Vorschläge schon wichtig“.
Wie auch ein Impftermin am Dienstag, 16. November, in Sundern gezeigt habe. „331 Personen haben dieses Angebot wahrgenommen.“
Für den Impftermin werden jetzt kräftig die Werbetrommeln gerührt
Daher geht man nun davon aus, dass der Termin im Kinder- und Jugendtreff ebenfalls ein Erfolg wird. Zumal Erika Hahnwald und die Mitarbeiterinnen des Treffs, die sofort ihre Unterstützung zusagten, kräftig die Werbetrommel rühren und noch rühren werden: mit Flyern, Hinweisen in den sozialen Medien und natürlich in persönlichen Gesprächen.
„Außerdem,“ so Erika Hahnwald, „haben wir zum Beispiel Kontakt mit der Sekundarschule am Eichholz aufgenommen und auf das Angebot aufmerksam gemacht.“
Für den Impftermin werden die Räumlichkeiten nach den Wünschen der „Koordinierenden Covid-Impfeinheit“ hergerichtet - mit einem großen Warte-/Empfangsraum sowie zwei Ärztezimmern.
Martin Reuther: „Die Menschen sind auch bereit, weite Anfahrten in Kauf zu nehmen“
In derartigen Aktionen liegt übrigens nicht nur ein Mehrwert für die Stadt Arnsberg. „Denn angesichts der aktuellen Situation,“ sagt Martin Reuther, „sind die Menschen inzwischen auch durchaus bereit, weite Anfahrten in Kauf zu nehmen, um schnell an eine Corona-Impfung zu gelangen.“
Erika Hahnwald wird sich weiter für die Menschen engagieren
Und Erika Hahnwald? Ist sie mit inzwischen „frisch“ 79 Jahren und jahrzehntelanger kommunalpolitischer Tätigkeit nicht langsam müde, sich fortwährend - wie zum Beispiel im Kinder- und Jugendtreff - für andere einzusetzen und derartige Aktionen zu starten?
„Nein, das Loslassen fällt mir nach der langen Zeit in der Politik einfach schwer. Und außerdem kenne ich durch diese Tätigkeit so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen, so dass mir eben manches einfacher fällt.“ Also wohl nicht die letzte Aktion.