Arnsberg. Die Arnsberger Narren setzen auf Sicherheit und Gemeinsamkeit: Alle drei Arnsberger Karnevalsgesellschaften sagten jetzt ihre Prunksitzungen ab.
Die drei Arnsberger Karnevalsgesellschaften „Kleine Arnsberger Karnevalsgesellschaft“ (KlAKaG), „Hüstener Karnevalsgesellschaft“ (HüKaGe) und die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Neheim (KG Blau-Weiß) haben ihre Prunksitzungen im Januar und Februar 2022 abgesagt. Darauf haben sich am Wochenende der Vorsitzende Markus Federupp (HüKaGe), die Sitzungspräsidentin Diana Schüler (KlAKaG) und Präsidentin Gertrud Franke (KG Blau-Weiß) verständigt.
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Allen drei Verantwortlichen ist es nicht leichtgefallen. „Aber wir können die Veranstaltung in geschlossenen Räumen nicht mit ruhigem und gutem Gewissen starten. Auch wenn die Hygienebestimmungen ziemlich hochgelegt würden. Des Weiteren wissen wir nicht, ob wir genug Besucher haben. Viele scheuen aus Angst sich zu infizieren große Veranstaltung“, betont Franke. Die Hüstener Karnevalisten denken genauso. „Es ist gut, dass wir drei Vereine eine Sprache sprechen. Für eine Karnevalsveranstaltung, wie wir sie in den drei Arnsberger Stadtteilen auf die Beine stellen, benötigt man mehr Planungssicherheit. Die ist in der Pandemie nicht gegeben“, so Federupp. Schüler bekräftigt die Aussage und betont: „Man kann wirklich nur maximal drei oder vier Wochen vorausplanen. Ich bin da eher die Vorsichtige.“
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Planungssicherheit fehlt
Die KlAKaG hatte in ihrer Generalversammlung in der letzten Woche schon das Einverständnis der Versammelten für die Absage geholt. „Wir haben es schon vermutet, dass es schwierig wird eine Veranstaltung zu organisieren. Wir werden es situationsabhängig machen, was wir in 2022 an Veranstaltungen organisieren. Die Bestimmungen werden sicherlich nicht wie vor der Pandemie sein. Vermutlich wird es die 2G-Regel sein und überwiegend Veranstaltungen unter freien Himmel“, meint Schüler.
Die Neheimer KG Blau-Weiß möchte gerne unbedingt eine Veranstaltung für die Kinder und Jugendlichen machen. „Die freuen sich am meisten darauf, ihr einstudierten Garde- und Showtänze ihren Eltern, Freunden und Bekannte vorzuführen. Das ist den Eltern besonders wichtig“, betont Franke. Sie werden vermutlich ihren Gesellschaftsabend zu einem Gesellschaftstag in 2022 umgestalten. „Der Veranstaltungsort könnte die Freilichtbühne oder der Schützenhof an der Gemeinschaftshalle Herdringen sein. Gespräche werden dazu geführt. Dann sollen die Kinder und Jugendlichen auftreten“, so die Präsidentin.
Alternative Ideen
Der Hüstener Karnevalsvorsitzende geht sogar noch weiter mit seinen Veranstaltungsideen. „Wir wollen nicht in die Schützenfest-Saison reinplatzen. Es geht hier überwiegend nur um unsere Jugend-Garden, die ihren Auftritt verdient haben. Am Aschermittwoch ist die Karneval-Session vorbei“, so Federupp. Nach Aschermittwoch ist das Tragen von karnevalistischen Orden und Ehrenzeichen sowie der Prunkmütze vom Bund Deutscher Karneval nicht mehr gestattet.
Franke und Federupp verfolgen trotzdem eine Idee die Gesellschaften mit ihrem Nachwuchs zu präsentieren: „Wir könnten bei den heimischen Schützen und Jägern im Festzug mitmarschieren. Schön wäre es, wenn alle drei Gesellschaften in Neheim, Hüsten und Arnsberg im Festzug dabei sind.“ Federupp ergänzt: „Eine Musikkapelle werden wir schon organisieren, die dann vor uns hergeht. Wir sind doch eine Gemeinschaft, die aufeinander angewiesen ist. Wir besuchen uns doch schon gegenseitig bei unseren Veranstaltungen.“ Franke bestätigt, dass sie schon ein kurzes Gespräch über eine Beteiligung im Festzug mit den Neheimer Jäger und Schützen geführt hat. „Ob wir dann im Ornat oder in etwas anderem mitmarschieren werden wir sehen. Die Düsseldorfer wollen schließlich auch ihren Karnevalsumzug im Mai 22 starten. Also nach Aschermittwoch“, stellt Franke fest.
Besonders stolz sind die drei Karnevalsgesellschaften, dass ihre Sponsoren ihnen treu zur Seite stehen. „Sonst könnten wir unsere Jugendarbeit in den Jugendgarden vergessen. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Die drei Arnsberger Karnevalsgesellschaften wollen Anfang 2022 weitere Planungsgespräche führen, um sich über einzelne oder sogar gemeinschaftliche Veranstaltungen abzustimmen.