Sundern.. Karneval in Sundern: Christin Kordes trainiert die Juniorengarde der KG Flotte Kugel. Nach 20 Vereins-Jahren soll noch lange nicht Schluss sein.

Sundern ist nicht Köln – auch nicht nach drei Pils oder sechs Kölsch. „Das ist ein ganz anderes Feiern. Man es nicht vergleichen“, sagt Christin Kordes. Die Frage ist ja: Warum sollte man dies überhaupt tun?

Die 25-Jährige jedenfalls hat ihr Herz an den Karneval in ihrer Heimat verloren. „Hier ist es intimer und kleiner. Die Leute kennen sich“, stellt sie fest. „Der Karneval gehört einfach zu Sundern und es wäre schade, wenn wir ihn nicht mehr feiern würden.“ Christin Kordes ist ein Garant dafür, dass es so weit nicht kommt. Seit 20 Jahren lebt sie die fünfte Jahreszeit in der Karnevalsgesellschaft Flotte Kugel.

Trainerin der Juniorengarde

Mit einem Cowboy-Tanz in der Kindergarde fing diese Geschichte an – und enden soll sie noch lange nicht. „Ich würde gerne meine Zeit hier mindestens verdoppeln“, sagt sie. „Ich lebe für den Verein.“ Deswegen fällt ihr die Entscheidung so schwer, bald in der Seniorengarde das aktive Tanzen aufzugeben: „Das ist kein schöner Gedanke.“

Lieber denkt sie an das Training mit ihrer Juniorengarde, das sie zusammen mit Sabrina Hölscher nun im dritten Jahr leitet. Die 16 Mädchen im Alter zwischen zehn und 15 üben ohne musikalische Untermalung Schrittfolgen. Christin Kordes zählt an, korrigiert Fußstellungen und zeigt, wie die Arme gestreckt werden müssen.

Verschworene Gemeinschaft

„In 20 Jahren haben sich einige Erfahrungen angesammelt. Dieses Wissen möchte ich weitergeben“, sagt die Sundernerin. Und nicht nur das: „Ich würde mich freuen, wenn ein paar Mädchen aus der Garde irgendwann selbst einmal Trainerinnen werden würden. Den Spaß daran versuche ich, zu vermitteln.“

Der Ton beim Training ist deutlich, aber die Mädchen und ihre Trainerinnen sind eine verschworene Gemeinschaft. „Ich liebe Kinder. Es ist schön, ihre Fortschritte zu sehen“, sagt Christin Kordes. „Und Trubel habe ich gerne um mich.“

Aktiv beim Bühnenbau

Besonders, wenn der Karneval wieder in seine heiße Phase geht und die Juniorengarde von Auftritt zu Auftritt reist, wird es hektisch. Doch die Trainerin findet: „Das ist die schönste Zeit im ganzen Jahr.“

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Christin Kordes, die sich auf der Freilichtbühne Herdringen leidenschaftlich ganz anderen Tanzrichtungen wie Charleston hingibt, arbeitet bei der KG Flotten Kugel auch tatkräftig beim Bühnenbau mit. Wie kann die Bühne optimal genutzt werden und wie wird das aktuelle Motto umgesetzt? Diese Fragen beschäftigen sie monatelang.

Freizeit als Geschenk für den Verein

Ihr Freund sage ihr manchmal, dass sie einen Gang zurückschalten solle, erzählt die junge Frau. Die Gemeinschaft in der Karnevalsgesellschaft motiviert Christin Kordes jedoch immer wieder aufs Neue, ihre Freizeit dem Verein zu schenken. In Sundern ist eine solche Verbundenheit wohl noch wichtiger als in Köln.