Hüsten. Bachelorstudium „Pflege“ beginnt am Hüstener Bildungscampus. Insgesamt 28 Studierende. Darum haben sie sich für ein Studium entschieden.

Vor genau einem Monat eröffnete der neue Bildungscampus des Klinikums Hochsauerland in der ehemaligen Petrischule in Hüsten. Die ersten Auszubildenden werden dort bereits unterrichtet. Jetzt, fast fünf Wochen später und damit pünktlich zum Wintersemester 2021/2022 startet auch das neue FOM Hochschulzentrum. Insgesamt 28 Studierende werden ab sofort dort das berufs- und ausbildungsbegleitende Bachelor-Studium „Pflege“ (B.A.) absolvieren.

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FOM Professor Dr. Gerald Lux, rechts, freut sich drauf die insgesamt 28 Studierenden ab jetzt zu unterrichten.
FOM Professor Dr. Gerald Lux, rechts, freut sich drauf die insgesamt 28 Studierenden ab jetzt zu unterrichten. © Unbekannt | Laura Dicke

„Diese und noch weitere Studienmöglichkeiten werden dazu beitragen, den Bildungsstandort Arnsberg zu stärken und langfristig hochwertige Aus- und Weiterbildungsperspektiven in der Region zu bieten“, sagte Bürgermeister Ralf Paul Bittner zur Begrüßung der öffentlichen Eröffnung des Studiengangs am Freitag.

Das neue Studienangebot ist in der Region einmalig und ein großer Schritt in Richtung der Akademisierung der Pflege. Wie wichtig dieser Schritt ist, auch in Anbetracht von demografischen Wandel, Pflege- und Fachkräftemangel sowie steigendem Anspruch an Fachwissen im medizinisch-pflegerischen Bereich, erklärte Prof. Dr. Hans-Peter-Hummel, Geschäftsbereichsleitung Personal am Klinikum Hochsauerland: „Die Möglichkeit zu studieren ist für uns und andere Kliniken wichtig, um die ohnehin hohe Qualität der Pflegeausbildung weiter zu steigern.“

Innovationspotenzial für die Pflege

„Im betriebswirtschaftlichen Bereich ist das duale Studium bereits Standard. Im Gesundheitsbereich wird über die Akademisierung erst ein paar Jahre diskutiert. Wir wollten nie die Pflegeausbildung ändern, was dort praktisch gelernt wird, sondern nur das Studium, die Theorie, draufsetzen“, sagte auch Dr. Harald Beschorner, FOM Kanzler. Er sieht in dem Pflege-Bachelor ein großes Innovationspotenzial für die Pflege, um den zukünftig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Der Bachelorstudiengang „Pflege“ ist berufs- bzw. ausbildungsbegleitend, heißt, der Unterricht findet freitags virtuell und samstags in Präsenz im Bildungscampus statt. „Das wird eine anstrengende Zeit mit vielen Herausforderungen, aber auch mit viel Spaß“, meinte Dr. Hans-Peter-Hummel. Die insgesamt 28 Studierenden, darunter drei Männer, sind zum Teil Mitten in der Ausbildung zur Pflegefachkraft. Ein Großteil sind jedoch bereits examinierte Kräfte, die das Studium zur Weiterbildung nutzen.

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So auch Studentin Ulrike Polenz (45): „Das Studium ermöglicht ein breites Aufstiegs- und Weiterbildungsangebot. Außerdem ist es gut mit Familie und Beruf zu vereinbaren“, erzählte sie. Gerade die Möglichkeiten durch das Studium in Zukunft auch Führungspositionen zu übernehmen und mehr Perspektiven in unterschiedlichen Berufsfeldern der Pflege zu haben, sind auch für andere Studierende Gründe gewesen, wieso sie sich für das Studium entschieden haben.

Theorie zur Vertiefung der Praxis

Weitere Ausbildungsangebote am Bildungscampus

Neben dem Bachelorstudium „Pflege“ soll künftig der akademische Bereich weiter ausgebaut werden, möglicherweise auch durch einen Masterstudiengang.Außerdem finden am Bildungscampus die reguläre Ausbildung zur Pflegefachkraft sowie Fortbildungen statt. Im Januar 2022 soll die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz beginnen, im April die Pflegehelferausbildung und im August die Ausbildung zur Medizinisch-Technischen-Assistenz in der Radiologie.

Die 21-jährige Hannah Hohmann ist beispielsweise im zweiten Ausbildungsjahr und beginnt jetzt parallel mit dem Studium: „Ich möchte mich weiterentwickeln und auch einen akademischen Weg dafür bestreiten“, erzählt sie. „Menschen zu helfen, ist ein großer Anreiz für mich“,sagte auch Studentin Melissa Reichsloh (21) und Ceyda Aydin (20) ergänzt: „Außerdem ist es ein Job für die Zukunft, der immer benötigt wird.“

Der Bachelorstudiengang vertieft die Inhalte der Pflegeausbildung akademisch und theoretisch. Die Studierenden können ihr Pflegefachwissen somit noch einmal auf ein neues Level heben und erlernen gleichzeitig akademische Grundkenntnisse, wie das evidenzbasierte und wissenschaftliche Arbeiten. Beispielsweise werden die Bereiche Wund- und Schmerzmanagement, bedürfnis- und bedarfsorientierte Beratung und Pflegepädagogik sowie wissenschaftliches Arbeiten behandelt.