Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Weit mehr als „nur“ Bäume: Vor unserer Haustür gibt es eine große Artenvielfalt. Rücksichtnahme ist im (Arnsberger) Wald oberstes Gebot.
„Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht...“ Ein wenig „um die Ecke gedacht“, trifft dieser Spruch auch für die heimischen Wälder zu, denn der Wald als Lebensraum hat mit seiner Artenvielfalt weit mehr zu bieten als „nur“ Bäume. In dieser Folge unserer Serie zum Thema „Waldretter“ richtet sich der Fokus darum auf die Tierwelt im Arnsberger Wald.
Apropos Arnsberger Wald:
Mitmachen und Waldretter werden
Unsere Zeitung beteiligt sich auch finanziell an der Aktion „Waldretter“.Für jeden neuen Leser pflanzen wir einen Baum in der Region. Der Verlag hat zugesagt, mindestens 1500 Bäume zu spenden. Für Leser, die einen neuen Leser werben, gibt es hier ein AngebotEine Baumspende ist ab einem Betrag von 5 Euro möglich. Dafür wird die Fläche hergerichtet, ein Setzling gepflanzt und gepflegt. >>> Hier geht’s zur SpendeBaumpate werden: Da die Wiederaufforstung eine Generationenaufgabe ist, kann man auch Baumpate werden. Für monatlich 10 Euro wird der Spender Pate einer 50 Quadratmeter großen Waldfläche, um für eine kontinuierliche Wiederaufforstung zu sorgen. Wer 19 Euro monatlich spenden möchte, wird Pate von 100 Quadratmetern Mischwald.Details: waldlokal.com/waldretter-projekt
Der gehört zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten in NRW, liegt am Nordrand des Sauerlandes, zwischen der Möhne im Norden und der Ruhr im Süden. Sein Name stiftete in der Vergangenheit ein wenig Verwirrung, denn: Erst im Jahr 2020 konnte der Naturpark Arnsberger Wald um fast das gesamte Stadtgebiet von Arnsberg erweitert werden. Doch zurück zu seinen Bewohnern:
Zahlreiche Waldbewohner
(Teils seltene) Tierarten wie Bachforelle, Groppe, Bachneunauge, Eisvogel, Schwarzstorch, Kolkrabe, Kaisermantel, Feuersalamander, Blauflügel-Prachtlibelle, Gestreifte und Zweigestreifte Quelljungfer, Kleiner Blaupfeil und Rothirsch sind im rund 600 Quadratkilometer großen Waldgebiet, das zum Hochsauerlandkreis und zum Kreis Soest gehört, daheim.
„Alte Bekannte“ wie Wildschwein oder Fuchs, aber auch besonders bedrohte Tierarten wie der Rotmilan oder die Wildkatze finden im Arnsberger Wald genügend Raum, um ihre Jungen groß zu ziehen. Nicht zu vergessen: Der Biber ist in den Arnsberger Wald zurückgekehrt. Die größten Nagetiere Europas leben jetzt wieder an den Heve-Bachläufen. Eine eindeutige Sichtung gab es erst vor wenigen Wochen zwischen Arnsberg-Breitenbruch und Möhnesee-Wilhelmsruh (wir berichteten).
Sikahirsche: Echte Exoten
Fast jedem Wanderer dürften im Arnsberger Wald schon einmal Sikahirsche begegnet sein. Die kleineren Verwandten der Rothirsche sind weniger scheu – und stammen ursprünglich aus Ostasien. In Nordrhein-Westfalen gibt es nur im Arnsberger Wald nennenswerte Vorkommen. Zu verdanken sind diese dem Hamburger Bankier Conrad Hinrich Donner, der ab 1878 im Arnsberger Wald insgesamt 2083 Hektar Wald erwarb und 805 davon mit einem zwei Meter hohen Zaun einfriedete. Im Jahr 1893 ließ der Baron eine unbekannte Zahl Sikawild – wohl zwischen sechs und zehn Tiere – in das Wildgatter einsetzen – der Anfang war gemacht...
Während sich einige nachtaktive Tiere den Blicken zweibeiniger Waldbesucher weitestgehend entziehen, sind andere sehr präsent.
Wem der Wald am Herzen liegt, der hält sich darum an Regeln – hier die wichtigsten im Überblick:
Verhalte Dich ruhig, rücksichtsvoll und vorsichtig; schütze die Tiere und störe sie – insbesondere nachts – nicht; schütze die Pflanzen und zerstöre sie nicht; beschädige keine Bäume und keine Sämlinge; halte Deinen Hund nahe bei Dir oder an der Leine; halte den Wald sauber und hinterlasse keinen Müll; beachte Hinweisschilder und Absperrungen und beschädige sie nicht.