Hüsten. Konjunkturhilfen könnten insbesondere in Südeuropa Investitionen fördern, was der südwestfälischen Leuchtenindustrie zugute kommt.
Die EU-Ökodesignrichtlinie, die für die weltweite Leuchtenindustrie Standards für energieeffiziente Leuchten beim Verkauf in Europa schafft, kann für die südwestfälische Leuchtenindustrie wie ein Konjunkturprogramm wirken. Hierauf machte der CDU-Europa-Abgeordnete Peter Liese beim Besuch des Hüstener Leuchtenunternehmens Trilux aufmerksam.
Finanzhilfen sollen auch Klimaschutz fördern
Liese betonte aber auch den mit der Richtlinie verbundenen Anspruch an Klimaschutz. Denn wer energieeffiziente Beleuchtung einsetze, spare Strom. Dies komme sowohl der Umwelt (weniger CO2-Ausstoß durch Kohlekraftwerke) als auch den Verbrauchern zugute, die ihren Stromverbrauch und damit auch ihre Stromkosten senken könnten. Trilux begrüßt die neue Öko-Designrichtlinie, weil das Unternehmen schon seit langem in der Leuchtenproduktion auf Energieeffizienz setze und manche Standards schon heute für Kunden kostengünstig unterschreite. „Zusammen mit individueller Lichtplanung - gemäß der speziellen Erfordernisse in Fabriken, Verwaltungsgebäuden, Schulen etc. - kann weitere Energie gespart und somit die Umwelt geschont werden“, betonte Trilux-Marketingchef Joachim Geiger.
Jörg Minnerup, Lichttechnik-Stratege bei Trilux, erklärte, dass die Öko-Designrichtlinie in zwei Stufen (zum 1. September 2021 und zum 1. September 2023) in Kraft trete, wobei letzteres Datum eine noch größere Bedeutung habe: „Ab 1. September 2023 darf die Leuchtstofflampe T8 (mit 26 Millimetern Durchmesser) nicht mehr neu in den Handel kommen“, sagt Minnerup. Hier sieht Minnerup ähnlich wie vor einigen Jahren bei der Herausnahme der 100-Watt-Glühlampe aus dem Handel einen historischen Einschnitt bei der Leuchtmittelverwendung und auch ein klares Bekenntnis des Gesetzgebers zu energieeffizienten LED-Leuchten.
In dem Hilfsprogramm, das in Brüssel beraten wurde und insbesondere Südeuropa zugute kommt, sieht Trilux-Geschäftsführer Johannes Huxol gute Impulse fürs Unternehmen. Denn die Finanzhilfen würden südeuropäischen Firmen das Investieren erleichtern.
Beitrag zum Klimaschutz
Peter Liese ist es wichtig, dass Mittel des europäischen Wiederaufbauplans „Next Generation EU“ in zukunftsorientierte Infrastruktur gehen. „Und das ist vor allem Digitalisierung und Klimaschutz“, sagt Liese, der umweltpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europa-Parlament ist. Zur EVP-Fraktion gehört auch die Gruppe mit EU-Parlamentariern von CDU/CSU.
Bezogen auf die Ökodesign-Richtlinie und ihre Bedeutung für südwestfälische Unternehmen erklärt Liese: „Unternehmen aus Südwestfalen - wie zum Beispiel die Leuchtenindustrie - sind bei der Herstellung von klimafreundlichen Produkten führend. Deswegen kann ein entsprechend gestalteter Wiederaufbauplan in Südwestfalen Arbeitsplätze schaffen und sichern.“