Hachen. Ab in den Süden trotz Corona-Pandemie: Tourismuskauffrau Manuela Thomas aus Hachen hat Hotels auf den Kanaren getestet.
Koffer packen, Maske aufsetzen und für zwei Tage ab in die Sonne: Tourismus-Kauffrau Manuela Thomas hat die Urlaubsbedingungen auf den Kanaren getestet. Kurz vor der offiziellen Wiedereröffnung der Hotels auf Fuerteventura durfte sie einchecken und als Gast beim Testlauf eines deutschen Reiseveranstalters mitmachen.
Bevor sie ihren Kunden im Sauerland Tipps für den Sommerurlaub gibt, wollte Manuela Thomas selbst erfahren, wie sich die Reise in den Süden unter Corona-Schutzmaßnahmen anfühlt. Und direkt zum Start hat die Mitarbeiterin des Tui-Reisecenters Sander aus Hachen den Flughafen Düsseldorf in einer Art Corona-Schlaf erlebt: „Der Flughafen glich einer Geisterstadt, es war nur unsere Reisegruppe und einige Mitarbeiter da.“
Eingecheckt hatte sie bereits online, so dass sie nur noch ihren Koffer aufgeben und den Sicherheitscheck passieren musste – alles mit Maske. „Es wurde am Flughafen überall darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten werden“, sagt Thomas. „Jeder zweite Sitzplatz im Gate-Bereich war abgesperrt und das Boarding ist in Gruppen organisiert worden.“
Fieber messen am Flughafen
Im Flieger selbst musste sie während des vierstündigen Flugs ebenfalls einen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Ich hatte im Flieger wirklich gar keine Probleme damit, die Maske zu tragen“, berichtet sie. „Beim Einkaufen ist es für mich schon oft ein unangenehmes Gefühl, aber durch die Klima-Anlage konnte man gut atmen.“ Wenn die Flieger nicht ausgebucht seien, hielten die Fluggesellschaften jeweils den mittleren Platz frei. Auch am Ziel sei auf Abstände geachtet worden, Desinfektionsmittel stünden am Flughafen und in den Hotels bereit.
Nach der Landung wird bei allen Fluggästen die Körpertemperatur gemessen. Liegt sie über 37,8 Grad, ist ein Corona-Test fällig. Fällt der positiv aus, steht eine lange Quarantäne-Zeit an. Dafür hielten die Hotels spezielle Bereiche frei und viele hätten einen Arzt im Haus, berichtet Thomas. Sie selbst war fit und durfte in zwei Hotels im Badeort Jandia übernachten.
„Im Hotel tragen die Kellner Visiere“, sagt sie. „Als Gast muss man die Maske nur tragen, wenn der Mindestabstand nicht gewahrt werden kann, also zum Beispiel an der Rezeption, im Aufzug und beim Betreten des Restaurants und der Bar.“ Massagen und Kosmetikbehandlungen sind in den Hotels nach entsprechender Anmeldung ebenfalls wieder möglich.
Viele Urlauber reisen lieber selbst an
Für Thomas gibt es viele Vorteile durch die aktuellen Bedingungen: freie Liegen, Platz im Pool und im Wellnessbereich, Beratung und mehr Service am Buffet. „Es wird sehr auf den Gast geachtet und es gibt viele leere Strände – so gesehen ist es ein Luxusurlaub“, sagt sie. Privat möchte sie in diesem Sommer ebenfalls noch eine Flugreise in den Süden antreten.
Interessierten Kunden empfiehlt sie das ebenfalls, auch wenn viele aktuell eher nach Reisezielen innerhalb Deutschlands oder in Nachbarländern fragen. Eine eigene Anreise erscheint vielen in diesem Sommer die sicherere Wahl. Entsprechend gefragt sind die Unterkünfte an der deutschen Küste. Wer sich jetzt noch für Sommerferien an Nord- oder Ostsee entscheidet, muss mit höheren Preisen rechnen als gewohnt.