Arnsberg. Zonta Club Arnsberg setzt Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen mit orangem Leuchtfeuer und vor Ort ausgerolltem Notrufangebot „Maske 19“
Eine Stadt zeigt Flagge und Farbe: Inzwischen schon fast 70 Unternehmen und Institutionen sowie viele Privatleute beteiligen sich in Arnsberg, Meschede und Sundern an der Aktion „Orange your city“ und setzen durch orangene Leuchtfeuer ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. „Wir wollen ein Licht werfen auf die Frauen, die auch in unserer Region von Gewalt betroffen sind“, sagt Nicole Jerusalem vom Zonta Club Arnsberg.
„Terres des Femmes“-Flagge
Die Präsidentin des Frauen-Charity-Clubs hatte bereits mit Bürgermeister Ralf Paul Bittner die „Terres des Femmes“-Flagge in Arnsberg gehisst. Die Aktion der Stadt Arnsberg verdeutlicht die Forderung nach einem gleichberechtigten und selbstbestimmten Leben von Mädchen und Frauen. Die blaue Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“ soll dafür sorgen, dass die Gewalt an Frauen aus der Anonymität geholt und sichtbar gemacht wird“, betont die städtische Gleichstellungsbeauftragte Petra Blesel.
Frauenhaus-Plätze fehlen
Zonta aber will mehr. „Wir brauchen mehr Hilfe, mehr Aufklärung und mehr Plätze in Frauenhäusern“, sagt Nicole Jerusalem, „da sind wir hier sehr sparsam unterwegs“. Gerade jetzt beim zweiten Lockdown habe sich die Zahl der hilfesuchenden Frauen ganz drastisch erhöht. Neun Plätze im Frauenhaus Arnsberg, dem einzigen im Hochsauerlandkreis, seien da nicht ausreichend. „Die von Gewalt betroffenen Frauen haben keine Möglichkeit, sich der Situation zu entziehen“, so Jerusalem, Sie und ihre Zonta-Mitstreiterinnen sehen im Schutz der Frauen „eine Pflichtaufgabe“. Hier müssten in allen Kommunen mehr Anstrengungen unternommen werden. Das Frauenhaus Arnsberg ist unter der Trägerschaft der Stadt Arnsberg und des Hochsauerlandkreises.
„Maske 19“ als Codewort
Frauen brauchen aber auch Anlaufpunkte für akute Hilferufe. Zonta Deutschland rollt daher derzeit ein weiteres Notrufangebot aus. Nach dem Vorbild einiger Nachbarländer, in denen Frauen im zum Teil noch strengeren Lockdown stark unter häuslicher Gewalt litten, wird die Aktion „Maske 19“ ausgerufen. Mit dem Kennwort „Maske 19“ sollen sich von Gewalt betroffene Frauen an vertrauensvolle Stellen wenden können, die dann Hilfe durch Hinzurufen von Polizei und Beratungsstellen einleiten. Zunächst werden Apotheken als Partner der Aktion angesprochen. Mit Aufklebern an der Tür weisen diese darauf ein, dass sie eine „Maske 19“-Anlaufstelle für Frauen sein wollen. „Wenn Frauen ,Maske 19’ sagen, brauchen sie nicht mehr viel zu erklären“, erzählt die Neheimer Apothekerin Annette Willmers. Es könne schnell, Hilfe eingeleitet werden. „Das ist ein weiteres Notrufangebot“, so Nicole Jerusalem.
Auf seiner Homepage www.zontaarnsberg.de will der Zonta Club Arnsberg Aufklärvideos zur Gewalt an Frauen und auch zum Vorgehen bei der „Maske 19“-Hilfe ins Netz stellen.
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