Sundern. Martin Levermann, Geschäftsführer der Sorpesee GmbH, blickt „Im Gespräch“ auf die Perspektiven für den Tourismus rund um die Talsperre.
Pfingsten steht kurz bevor – und dank weiterhin sinkender Infektionszahlen darf auch die besonders von Corona gebeutelte Tourismusbranche auf einen Silberstreif am (Urlaubs-)Horizont hoffen. Wie es rund um den Sorpesee derzeit aussieht – und was noch passieren muss – haben wir in unserem Mittwochsinterview „Im Gespräch“ Martin Levermann gefragt, den Geschäftsführer der Sorpesee GmbH.
Was muss in den nächsten Wochen passieren, damit der touristische Sommer am Sorpesee nicht „ins Wasser fällt“?
Martin Levermann Die Sieben-Tages-Inzidenz sollte nach Möglichkeit deutlich unter 50 sinken – und nicht erneut steigen. Dann könnten wir und die anderen Freizeit-Anbieter am See (Gastgeber, Gastronomie, usw.) – wie schon im vergangenen Jahr – zurechtkommen. Gleichzeitig sollte natürlich das Wetter besser werden.
Für Geimpfte und Genesene gelten bereits Lockerungen, eröffnet das Perspektiven, und halten Sie das persönlich für gerecht?
Die Lockerungen halte ich für richtig, da die Einschränkungen der persönlichen Freiheiten bei geimpften und genesenen Personen nicht mehr gerechtfertigt sind. Da in Kürze (hoffentlich) sehr viel mehr Impfstoff zur Verfügung stehen wird, können sich bald viel mehr Menschen wieder relativ frei bewegen – es geht nur noch um einige Wochen – da müssen wir jetzt durch. Wichtig ist meines Erachtens, sich nicht selbst oder andere durch Leichtsinn „auf den letzten Metern“ anzustecken – und Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Sommerferien vollständig zu impfen.
„Steckbrief“ Martin Levermann
Martin Levermann ist 56 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern.Ausbildung: Nach dem Abitur machte Martin Levermann eine Ausbildung zum Industriekaufmann und studierte – mit Abschluss Diplom-Verwaltungswirt. Seit dem Jahr 2009 ist er als Geschäftsführer der Sorpesee GmbH tätig.
Sogar Reisen ins Ausland sollen schon im Sommer für alle wieder möglich sein, macht das Hoffnung – oder weckt es eher Unverständnis und Ärger?
Auslandsreisen, insbesondere Flugreisen – sollten meiner Meinung nach nur vollständig geimpften Personen und Genesenen erlaubt sein – allerdings nicht in Risikogebiete. Das gebietet eigentlich schon der gesunde Menschenverstand
Was halten Sie von den regelmäßigen Tests auf das Virus, erleichtert dieser Ansatz die Rückkehr in einen „touristischen Alltag“?
Regelmäßige Tests halte ich für sinnvoll, solange wir keine „Herdenimmunität“ haben. Dadurch können versteckte Infektionen frühzeitig erkannt und die Ausbreitung des Virus gebremst werden.
Ein paar Sätze zu den Bädern (vor allem das Strandbad) – wie sieht es dort aus?
Das Strandbad öffnen wir voraussichtlich ab einer stabilen Sieben-Tages-Inzidenz von unter 50. Zwar könnten wir bereits bei unter 100 öffnen, dann aber nur zum Schwimmen – ohne Nutzung der Liegewiesen und sonstigen Einrichtungen. Das macht aus meiner Sicht aber keinen Sinn, zumal die Wassertemperatur der Sorpe derzeit gerade mal 13 Grad beträgt und die Wetteraussichten bis zum Monatsende bescheiden sind. Ich hoffe, dass die Inzidenz bis Anfang, spätestens bis Mitte Juni, unter 50 fällt und bleibt – dann öffnen wir das Strandbad – wie im Vorjahr mit vorheriger Onlinebuchung und in zwei Schichten (vor- und nachmittags).
Und die Hallenbäder?
Wann wir das Lehrschwimmbecken in Hachen und das Bad im Haus des Gastes wieder öffnen dürfen, bleibt abzuwarten.
Eine Öffnung kommt nach jetzigem Kenntnisstand erst ab einer Inzidenz von unter 50 in Frage. Das Hallenbad Sundern ist wegen der Bauarbeiten (neue Filteranlage) noch bis voraussichtlich Anfang Juli 2021 geschlossen.
Stichwort neue Wohnmobil-Stellplätze – ein Hoffnungsträger für den Sommer an der Sorpe?
Der neue Wohnmobilstellplatz am Sorpedamm in Langscheid soll bereits am kommenden Freitag, 21. Mai 2021, in Betrieb gehen. Wir haben dort 21 Stellplätze, jeweils mit Stromanschluss. Zudem gibt es eine zentrale Ver- und Entsorgungsstation. Der Preis beträgt zwölf Euro/Übernachtung (pro Wohnmobil). Auch der Wohnmobilstellplatz auf dem Campingplatz am Damm in Amecke soll ab Pfingsten wieder öffnen. Voraussetzung ist in beiden Fällen eine konstante Sieben-Tages-Inzidenz unter 100. Die Nachfrage nach Wohnmobilstellplätzen ist auch am Sorpesee enorm hoch – das zeigen die zahlreichen Wohnmobile, die derzeit auf den Parkplätzen rund um den See stehen. Corona hat diesen Trend sicherlich noch zusätzlich befeuert, da die Ansteckungsgefahr bei dieser Urlaubsform sehr gering ist.