Arnsberg/Möhnesee. Waldretter - Das Projekt unserer Zeitung beginnt mitten im Arnsberger Wald. Mit der Arnsberger Försterin Anna-Maria Hille.

Jagdhund Lux hatte mit Sturmtief Eugen die geringsten Probleme. Der Terrier steckte seine Nase in die Luft und genoss die kräftigen Böen. „So bekommt er die ganzen Informationen, die aus den Flächen herüberwehen. Dort, wo sich die Waldtiere befinden“, erklärt Revierförsterin Anna-Maria Hille.

Sie ist im Bezirk Möhnesee vom Landesbetrieb Wald und Holz in Arnsberg natürlich Expertin in allen Waldfragen – und um die drängendsten ging es beim Videodreh der Westfalenpost: Wie kann nach dem massiven Borkenkäferbefall, der in den letzten Jahren enorme Fichtenbestände vernichtet hat, wieder ein neuer Wald entstehen? Wie sieht die Zukunft der Forstwirtschaft vor Ort aus? Und auch: Wie können sich Unternehmen, aber auch Bürgerinnen und Bürger, selbst dafür einsetzen, dass der Wald seinen Wert als Naherholungsgebiet behält?

Sendung zum WP-Digitaltag

Genau hier kommt unsere Zeitung mit dem Projekt „Waldretter“ zu tragen, das am kommenden Samstag beim WP-Digitaltag ab 11 Uhr live auf unserem Markenportal wp.de vorgestellt werden soll. Mit dieser Initiative möchte wir in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz die Menschen ermutigen, Verantwortung für den Wald zu übernehmen und als Baum-Paten aktiv zu werden.

Die Zeit drängt - das macht Anna-Maria Hille beim Videodreh klar. „Zurzeit verfolgen wir zwei große

Aufgaben gleichzeitig: Das ist zum einen die Holzernte, das Fällen und Abräumen der erkrankten Bäume. Und zum anderen das Pflanzen neuer Bäume, um der Lage entgegenzuwirken“, erläutert die 24-Jährige. Gerade unterhalb des Möhneseeturms ist das Bild erschütternd - ebenso wie in weiten Teilen des Stadtwaldes in Arnsberg, auf den Hängen rund um Oeventrop oder in Bruchhausen und Niedereimer sowie großen Flächen in Sundern. Nur noch Stümpfe stehen in einer viele Hektar großen Mondlandschaft, schwere Harvester sind im Dauereinsatz und an den Wegen stapeln sich riesige Holzpolter. Wer genau hinsieht, entdeckt aber auch Flächen, auf denen viele kleine Bäumchen ihre ersten Knospen und Triebe entwickeln.

„Waldretter“ mobilisieren

Sie wurden unter anderem im Rahmen des Projektes „Waldlokal“ der Soester Firma Piel und der IHK Arnsberg sowie der Regionalforstämter vom Landesbetrieb Wald und Holz gepflanzt. Für dieses nachhaltige Projekt sollen die von unserer Zeitung mobilisierten „Waldretter“ auf vom Landesbetrieb Wald und Holz bereitgestellten Flächen quasi die Keimzellen der „Waldlokale“ begründen.

Als „Baumpaten“ können sich Unternehmen aber auch Privatpersonen beteiligen. Die Modellfläche, auf der seit diesem April 1500 junge Bäume stehen, gehört der Gemeinde Möhnesee. „Wir haben Stieleichen und Bergahorn gepflanzt. Und am Weg Wildkirschen. Das sind Baumarten, bei denen wir davon ausgehen, dass sie mit dem trockeneren und wärmeren Klima besser zurechtkommen“, sagt Hille.

In ganz Südwestfalen unterwegs

Der Start war am Möhnesee. Die „Waldretter“ unserer Zeitung wollen aber ebenso wie die „Waldlokale“ flächendeckend im Verbreitungsgebiet der WP die Impulse für die Zukunft des Waldes setzen.

Rund hundert Millionen Bäume müssen in der Region neu gepflanzt werden, wenn der Wald wieder zu seiner bekannten Stärke erwachsen soll. Eine immense Herausforderung, die nur bewältigt werden kann, wenn sich viele beteiligen. „Das ist eine Generationenaufgabe und für mich auch ein Lebenswerk“, sagt Försterin Anna-Maria Hille, bevor es mit Lux im Anschluss an die Dreharbeiten trotz Wind und Wetter wieder durch den Wald geht. Immerhin: Sturmtief Eugen brachte auch kräftigen Regen. Gut für unseren Wald.

Das „Waldretter“-Projekt der Westfalenpost wird beim WP-Digitaltag am 8. Mai (ab 11 Uhr live auf wp.de) genauer vorgestellt.