Neheim. „Der Gesundheitsschutz geht vor, und wir wollen keine ungeimpften Kinder vom Eisvergnügen aussperren“, sagt Aktives Neheim zur Eisbahn-Absage.
„Wegen des drastischen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen müssen wir leider den Aufbau einer Eisbahn beim weihnachtlichen Neheim kurzfristig absagen.“ So begründet der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Aktives Neheim (AN), Herbert Scheidt, den Verzicht auf eine Attraktion, die bei der Neheimer Premiere vor zwei Jahren ein echter Publikumsmagnet war. „Der Gesundheitsschutz geht einfach vor“, betont AN-Geschäftsführer Konrad Buchheister.
Ungeimpfte Kinder sollen vom Eisvergnügen nicht ausgeschlossen werden
Was wäre die Alternative gewesen? Theoretisch hätte man strenge Eingangskontrollen an der Eisbahn nach bekannten G-Regeln machen können. „Doch dann hätten wir Kinder, die unter zwölf Jahren alt sind und noch nicht geimpft sein können, vom Eisvergnügen ausschließen müssen. Es ist aber Familien mit unterschiedlich alten Kindern nicht zuzumuten, ein Kind unter zwölf Jahren die Teilnahme zu verweigern“, sagte Scheidt und verwies darauf, dass im Jahr 2019 insgesamt 5000 Kinder die Eisbahn genutzt hatten. „Wenn nicht geimpfte Kinder gemeinsam mit Jugendlichen und Erwachsenen die Eisbahn nutzen, ist das Infektionsrisiko einfach zu groß, zumal ein ausreichendes Abstandhalten aus Gesundheitsschutzgründen auf der Eisbahn schwierig ist“, so Buchheister.
AN: „Wir sind finanziell mit hellblauem Auge davongekommen“
Der AN-Geschäftsführer ergänzt: „Weitergehende Einschränkungen über Zugangsbeschränkungen (2G+) hinaus, die in den kommenden Wochen plausibel erscheinen, machen den Betrieb einer Eisbahn zu einem unkalkulierbaren finanziellen Risiko für uns. Hier sehen wir natürlich auch den Erfolg unserer Werbepartner und Sponsoren in Gefahr.“ AN-Beisitzer Rolf Gottschalk ist froh, dass die kurzfristige Absage nur einen sehr geringen finanziellen Verlust für AN verursachte: „Wir sind mit einem hellblauen Auge davongekommen, weil unsere Veranstaltungspartner sehr verständnisvoll waren.“
Wie wird sich nun die weihnachtliche Einkaufsstadt Neheim ohne Eisbahn den Besuchern präsentieren? „Es wird ganz sicher weihnachtliche Aktionen geben. Ein umfassendes Programm kann ich aber noch nicht nennen“, sagt Buchheister und verweist auf nächste Woche.
So geht es weiter mit weihnachtlichem Neheim
Fest steht schon folgendes: Wie geplant wird ab 26. November die Neheimer Weihnachtsbeleuchtung erstrahlen. Da zur Beleuchtungsfinanzierung nun die Sponsorenschaft über Werbeplakate bei der Eisbahn nicht mehr funktioniert, werden in den nächsten Tagen AN-Mitgliedsbetriebe, Immobilieneigentümer und andere Bürger zwecks Mitfinanzierung der Weihnachtsbeleuchtung angeschrieben.
Eisstockschieß-Turnier fällt aus
Die Absage des Eisbahn-Aufbaus an der Neheimer Hauptstraße führt auch dazu, dass das geplante Eisstockschieß-Turnier „Arnsberger Eiskönige“ ausfällt. Unsere Zeitung hatte in Kooperation mit dem Stadtsportverband und der Werbegemeinschaft Aktives Neheim zur Teilnahme aufgerufen. Alle bereits gezahlten Entgelte für die Buchung einer Eisstockbahn werden zu 100 % erstattet. Dies gilt fürs Turnier und auch ansonsten gebuchte Bahnen. Insgesamt waren schon 170 Stunden auf den Eisstockschießbahnen gebucht.
Fest steht auch, dass Aktives Neheim die City mit 450 Weihnachtsbäumen schmücken wird. Auch wird an dem Plan festgehalten, am 12. Dezember einen verkaufsoffenen Sonntag zu veranstalten (wenn bis dahin nicht gesetzliche Regelungen dagegen stehen).
Darüber hinaus gibt es auch ganz sicher die „Hütte der Vereine“, in der Vereine zum Beispiel frisch gebackene Waffeln verkaufen können. Für diese Hütte hatte AN schon viele Buchungen angenommen. Den Glühweinstand „Elch“ wird es auch wieder am Dom geben. Darüber hinaus hat die Lichttechnik-Firma, die für besondere Effekte bei der Eisbahn sorgen sollte, zugesagt, dennoch für Illuminationen auf dem Areal zu sorgen, auf dem die Eisbahn gestanden hätte.
Darüber hinaus werden rund um den Bexley-Platz die Familien Cais für Corona-konformes weihnachtliches Flair sorgen.