Arnsberg/Sundern. Schulen in Arnsberg und Sundern bereiten sich auf das Schuljahr 2021/22 vor: Weiterhin Maskenpflicht im Gebäude und Klassenraum sowie Tests.
Ein weiteres Schuljahr unter „Corona-Bedingungen“ steht bevor – auch in Arnsberg und haben die Vorbereitungen für den Start am 18. August längst begonnen. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer sieht die Schulen gut gerüstet. Man habe die Ferien zur „umfassenden Vorbereitung für einen sicheren Schulstart nach den Ferien“ genutzt, sagt die FDP-Politikerin, es werde landesweit mit Präsenzunterricht gestartet. Wir haben uns in beiden Kommunen umgehört:
Knapp 13 Millionen Euro Förderung bisher ausgezahlt
Im Rahmen des „Lüftungsprogramms I des Landes Nordrhein-Westfalen für Schulen und Sporthallen sind Anträge mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 19,9 Millionen Euro eingegangen. Bewilligt wurden rund 14.798.000 Euro. Davon ausgezahlt wurden rund 12.890.000 Euro. (Stand: 5. August 2021).Das Sonderprogramm des Landes NRW sieht vor, dass für Räume, die nicht ausreichend durch gezieltes Fenster öffnen oder durch eine raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) gelüftet werden können, insbesondere der Erwerb mobiler Luftreinigungsgeräte finanziell unterstützt wurde. https://www.land.nrw/de
Eine Vorreiterrolle hat das Erzbistum Paderborn übernommen, stattet aus Bistumsmitteln an seinen Schulen alle Unterrichtsräume mit leistungsstarken Luftfiltergeräten aus. Die Geräte für das Mariengymnasium im Stadtteil Arnsberg wurden bereits geliefert, werden nun in den Räumen aufgestellt und sind bald betriebsbereit. Die Geräte wurden aus Kirchensteuermitteln angeschafft. Öffentliche Mittel würde es für die Räume nicht geben, weil Lüften in allen Räumen technisch möglich ist. Am MG wurde außerdem bereits im Herbst 2020 ein baugleiches und vom Förderverein finanziertes Gerät in der Cafeteria aufgestellt. Die Filterleistung ist so gut, dass binnen kurzer Zeit ein großer Teil der in einem Raum befindlichen Bakterien, Viren und viele weitere Schadstoffe aus der Atemluft entfernt werden können.
Das Neheimer St. Ursula-Gymnasium, ebenfalls in Trägerschaft des Bistums, erwartet die Anlieferung weiterer Luftfilter, Im Verlauf des vergangenen Schuljahres wurden bereits einige Räume, die nicht optimal gelüftet werden können, mit solchen Geräten ausgestattet. „Dann sind wir komplett doppelt abgesichert“, sagt Bertin Kotthoff. Der Schulleiter und sein Kollegium setzen außerdem auf bereits im „Corona-Schuljahr 2020/2021“ gesammelte Erfahrungen – und die Impfbereitschaft der Schüler/-innen.
Stadt wartet auf Förderrichtlinien
Die Stadt Arnsberg hat sich mit Blick auf den Schulbeginn – insbesondere in den vergangenen Wochen – ebenfalls mit dem Thema Luftfilteranlagen in Schulen befasst. Eine konkrete Festlegung ist allerdings erst mit Veröffentlichung der Förderrichtlinien für die mobilen Anlagen in den nächsten Tagen möglich. Schon jetzt zeige sich aber, dass auch dieses Förderprogramm – wie schon die Bundesförderung – auf Räumlichkeiten der Kategorie 2 abzielt; also Räume, die nicht ausreichend durch gezielte Fensteröffnung oder eine raumlufttechnische Anlage gelüftet werden können.
Der Fördergeber unterscheidet zwischen Räumen mit guter Lüftungsmöglichkeit (Kategorie 1), mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit (2) sowie nicht zu belüftenden Räumen (3). „Ein Großteil der Klassen- und Gemeinschaftsräume der städtischen Schulen ist mit weit zu öffnenden Fenstern oder einer Raumluftanlage ausgestattet, so dass ein stetiger Luftaustausch gewährleistet werden kann“, erklärt Ramona Eifert. Dennoch nehme die Verwaltung das Förderprogramm zum Anlass, gezielt erneut alle relevanten Räume zu überprüfen, so die Pressesprecherin der Stadt weiter. Das Gebäudemanagement mache sich aktuell noch ein detailliertes Bild, an welchen Schulen es eventuell vereinzelt Räume der Kategorie 2 gibt. Selbstverständlich beteilige sich die Stadt Arnsberg für diese Räume am Programm. Allerdings betreffe dies nur einen Bruchteil der insgesamt ca. 450 Klassenräume in der Stadt. Die Ausstattung aller Klassenräume würde geschätzt ca. drei Millionen Euro kosten. Fest stehe schon jetzt, dass – unabhängig von Ausstattung der Räume mit Raumluftfiltern – das Tragen von Masken wie auch die Pflicht zum regelmäßigen Lüften nicht entfallen und weiterhin als das wesentlichste Sicherheitselement angesehen werden. Zum Ende der Ferien findet auf Initiative von Bürgermeister Ralf Paul Bittner ein Gespräch zwischen Verwaltung und politischen Vertretern statt:
„Wir treffen uns in einem Klassenraum, verschaffen uns mit Hilfe eines Testgerätes einen Überblick und suchen mit eingeladenen Experten gemeinsam nach der besten Lösung. Ich möchte auch Gemeinschaftsflächen wie Kantinen, Betreuungsräume, Pausenräume etc., näher betrachten, da hier das Klassensystem oftmals aufgehoben und das Trennungsmanagement schwieriger ist. Darüber hinaus ermitteln wir gerade smarte technische Möglichkeiten der gezielten Raumluftüberwachung“, so der Arnsberger Bürgermeister.
Realschule Sundern hat Bedarf
Noch hat die Stadt Sundern keine Lüfter bestellt: „Aber wir haben keine Sorge, noch welche zu bekommne, denn das Angebot ist breit gestreut,und wir haben auch Angebote von heimischen Firmen erhalten“, sagt Fachbereichsleiter Martin Hustadt. Derzeit hat er eine Meldung des Städtischen Gymnasiums vorliegen, wo einige spezielle Räume unbedingt ausgestattet werden sollen. „Ich sehe aber bei der Realschule einen Bedarf“, so Hustadt, denn dort gebe es nur alte Fenster. Ansonsten erhalten in Kürze alle Schulen in Sundern einen Erhebungsbogen. Man müsse bedenken, welchen Lärm Lüfter machen könnten, so Hustadt.
Es gelte außerdem, den Wartungsaufwand im Auge zu behalten.
Man sei auch etwas zurückhaltend, weil ja ohnehin weiterhin Stoßlüften wichtig bleibt.