Arnsberg. Im für rund 100.000 Euro komplett neu gestalteten „Resi 3“ geht es künftig gemütlich zu. Chaiselongues bieten 60 Besuchern Wohlfühl-Atmosphäre.

Gute Nachrichten für Nostalgiker: Kino ohne Popcorn geht gar nicht. Meint jedenfalls Hubert Nieuw­dorp; und der muss es wissen: Schließlich betreibt der rührige Soester gleich mehrere Lichtspielhäuser (wie es früher so schön hieß); darunter auch das „Residenz“ in Arnsberg – mit dem er in nächster Zeit noch einiges vor hat.

Nostalgiker können sich trotzdem zurücklehnen, denn das gute alte Kino-Erlebnis ist nicht gefährdet – im Gegenteil: Wenn am heutigen Abend gegen 18 Uhr das komplett umgekrempelte „Resi 3“ offiziell in Betrieb genommen wird, kann man „zurück lehnen“ durchaus wörtlich nehmen: Bei den neuen Sitzmöbeln handelt es sich nämlich um bequeme, kuschelige Chaiselongues samt Beistelltischchen für Getränke.

„Kuschelkino“ bringt Nieuwdorp auf den Punkt, was das veränderte Ambiente bewirken soll: Wohlfühl-Atmosphäre für die Filmegucker. Dafür mussten 40 der vormals 100 Plätze weichen; das Couch-Cinema bietet künftig nur noch 60 Besuchern Platz.

Zurück zum kleineren Kinoraum, hin zu mehr Komfort – ein Trend, dem nun auch in Arnsberg Rechnung getragen wird.

Apropos Trends – die hat der Kinobetreiber aus dem Nachbarkreis stets auf dem Schirm: „Kino kann nur leben, wenn man dran bleibt“, sagt Hubert Nieuwdorp, der insgesamt rund 100.000 Euro in sein neues Arnsberger Kuschelkino investiert hat. Nicht nur die Sitzmöbel sind neu, sondern auch Beleuchtung, Soundanlage, Leinwand und Teppich. Und mit dieser Investition ist noch lange nicht „Abspann“: Es gibt umfassende Renovierungspläne – aktuell „größte Baustelle“ ist das Foyer samt Thekenbereich. Aufgrund der Enge dort bilden sich an diesem neuralgischen Punkt immer wieder längere Schlangen von Besuchern. Mehr Platz und Sitzmöglichkeiten sollen die Situation bald entschärfen. Mittelfristig entstehen neue Sanitäranlagen – und vollkommen neue Kinosäle stehen ebenfalls auf dem Wunschzettel...

Besucherplus

In diesem kleinen Kästchen verbirgt sich „1917“, zeigt Hubert Nieuwdorp.
In diesem kleinen Kästchen verbirgt sich „1917“, zeigt Hubert Nieuwdorp. © WP | Torsten Koch

Grundlage dafür sind viele Kinofans, die zur Rumbecker Straße strömen – und das Residenz Kinocenter ist auf einem guten Weg: Ein Besucherplus von 18 Prozent steht für das Jahr 2019 zu Buche. „Das ist mehr als der Bundesdurchschnitt“, stellt Hubert Nieuwdorp zufrieden fest – schränkt aber ein: Die Steigerung sei auch darauf zurückzuführen, dass 2018 ein schlechtes Jahr war. „Das Filmangebot war insgesamt schwach, kein echter Renner darunter – und der Streamingdienst Netflix kam auf den Markt.“ Dessen Konkurrenz sei aber 2019 nicht mehr so recht spürbar gewesen; außerdem wurden im gerade abgelaufenen Jahr wieder mehr Kassenschlager gezeigt.

Absoluter Spitzenreiter war „Die Eiskönigin 2“, obwohl dieser Film erst im Dezember startete, haben sich bereits über 5000 Besucher das neue Abenteuer von Anna und Elsa im Residenz angesehen. Ganz knapp dahinter lag „Der König der Löwen“. Und „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ war auch ein Renner.

Auch das laufende Jahr (siehe Infobox) dürfte „Filmemäßig“ vielversprechend sein, unter anderem kommt Anfang April der neue James Bond auf die Leinwand – wohl der letzte mit Daniel Craig.

Schon am heutigen Donnerstag startet mit „1917“ ein weiterer Streifen, der das Zeug zum Kultfilm hat – wobei „Streifen“ unzutreffend ist – heutzutage werden Filme im handlichen Kästchen an die Kinobetreiber ausgehändigt (siehe Foto links).

Zum Auftakt am heutigen Abend im „Resi 3“ geht es allerdings auf der Leinwand eher gemütlich ab: Gezeigt wird „Die Hochzeit“.

Aber Gemütlichkeit ist ja auch Trumpf im „Kuschelsälchen“ – und trotz aller Innovationen dürfen sich (nicht nur) Nostalgiker auf Popcorn freuen, denn wie gesagt: „Ohne geht gar nicht“...