Arnsberg. Der bislang familiengeführte Traditionsbetrieb soll ein modernes Tagungs- und Eventhotel werden. Mit frischem Wind auch in der Gaststube.
Licht zwischen den tristen Corona-Nachrichten:
Stefan Steiner, Geschäftsführer des „Gasthof 1820“ am Neumarkt, erwirbt mit Wirkung zum 1. Januar 2021 das komplette Gebäude-Ensemble des „Landsberger Hofs“ am Alten Markt und wird den alteingesessenen Gaststätten- und Hotelbetrieb in ein modernes Tagungs- und Eventhotel mit beträchtlich erweiterter Zimmerzahl umwandeln.
Frischer Wind soll auch in die Gaststube einziehen. Noch-Besitzer Klaus Willmes will sich nun in aller Ruhe ein neues Betätigungsfeld suchen.
Klaus Willmers: „Es ist einfach jetzt die Zeit, um Kräfte sinnvoll zu bündeln“
„Es ist einfach jetzt die Zeit, um Kräfte sinnvoll zu bündeln,“ sagt Klaus Willmes zu dieser - im übertragenen Sinne - Zusammenführung von Hotel „Gaststätte 1820“ und „Landsberger Hof“. Der Besitzerwechsel sei, nach einem ersten lockeren Gesprächskontakt vor etwa einem Jahr - unterbrochen dann durch die Corona-Pandemie - nun relativ kurzfristig in trockene Tücher gebracht worden.
Für ihn selbst, so Willmes, sei es eine Chance, nach 33 Jahren in der Gastronomie etwas Neues anzugehen. „Und das werde ich in Ruhe machen.“
Für Stefan Steiner ist die Übernahme ein „Glücksfall“
Für den erfahrenen Gastronomen Stefan Steiner - seit gut 20 Jahren in der Branche tätig - „ist es ein Glücksfall, diesen gut laufenden Betrieb übernehmen zu können. Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Der 42-Jährige - vielen unter anderen aus „Sägewerk“, Cocktail-Bar und „Joes“ am Brückencenter sowie den „Braubrüdern“ bekannt - sieht so für sich die Möglichkeit, „noch einmal mit diesem Projekt durchzustarten“ und damit erneut einen Beitrag zu leisten, die vor Ort in Arnsberg bestehende Gästezimmer-Lücke schließen zu helfen.
Es ist ein modernes Tagungs- und Eventhotel mit zunächst 31 Zimmern geplant
In drei Bauphasen (siehe unten), erklärt Steiner am Freitagmorgen vor Ort, soll aus dem „Landsberger Hof“ in einer Kombination aus alt und modern ein Tagungs- und Eventhotel mit insgesamt 31 Zimmern werden, wobei dann bei Bedarf noch Aufstockungskapazitäten für weitere Hotelzimmer vorhanden seien.
Immerhin: „Landsberger Hof“ und „Gasthof 1820“ (über den Braubrüdern gelegen) hätten nach Abschluss der Arbeiten insgesamt 47 Gästezimmer - davon 31 am Alten Markt - zu bieten. „Damit können dann endlich auch größere Gruppen zusammen untergebracht werden.“
Das Potenzial für den Gastronomie-Standort Steinweg/Alter Markt ist ungebrochen groß
Zugleich wird neben der Aufstockung von Hotelkapazitäten die Gastronomie der in dieser Hinsicht schon breit aufgestellten Meile Steinweg/Alter Markt optimiert - durch die Neuausrichtung der Gaststube im „Landsberger Hof“ als ein weiterer Mosaikstein im bislang gut aufeinander abgestimmten Gefüge.
„Denn das Potenzial für den Gastronomie-Standort Steinweg/Alter Markt ist ungebrochen groß,“ sagt Klaus Willmes. So sei - ein deutliches Zeichen dafür - die kurze Saison zwischen erstem und aktuellem Lockdown „bombig gelaufen“.
Übernahmeangebot auch an das Personal des „Landsbergers Hofs“
Wichtig ist aber auch, dass durch den Besitzerwechsel niemand auf der Straße stehen muss: Alle zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Landsberger Hofs“ werden, wenn sie wollen, von Stefan Steiner übernommen. „Denn ich benötige schließlich Personal.“
Und gute Leute, bricht Klaus Willmes eine Lanze für sein eingespieltes Team, seien in dieser Branche nur schwer zu bekommen. Weil es eine Arbeit sei, die angesichts des sensiblen Umfeldes auf großem Vertrauen basiere.
Die erste Umbauphase im Erdgeschoss soll bereits im Januar anlaufen
Die erste Bauphase betrifft das Erdgeschoss des „Landsberger Hofs“. „Dort muss in den Gaststättenbetrieb frischer, moderner Wind hinein.“ Zum Beispiel durch einige Umbauten, neues Mobiliar und eine ansprechende Gestaltung für den gesamten Gastro- und Frühstücksbereich.
Unter dem Strich, so Stefan Steiner, sei hier das Ziel, flexibel auf verschiedene Anfragen wie Hochzeiten, Taufen, Betriebsfeiern, Tagungen oder andere Wünsche reagieren zu können.
Diese Bauphase soll sofort im Januar beginnen, „damit wir möglichst früh für die Kundschaft am Start sind“. Möglicherweise könnten die Arbeiten je nach Lage aber auch schon im Dezember anlaufen, zeigt sich Noch-Besitzer Klaus Willmes entgegenkommend.
Stefan Steiner: Müssen auch die weitere Corona-Entwicklung abwarten
In der zweiten Bauphase werden die 17 Bestandszimmer des „Landsberger Hofes“ umfassend saniert, in der dritten wird durch einen Ausbau in dem mit dem „Landsberger Hof“ verbundenen Nachbargebäude die Zimmerzahl auf zunächst 31 erhöht.
„Phase 3 ist aber zeitlich noch nicht fixiert,“ so Steiner. Hier gelte es, die weitere Entwicklung der Pandemie abzuwarten. „Da weiß man ja nie, was passiert.“