Hüsten. Neuer Schulstandort des Klinikums Hochsauerland und Caritas-Verbandes soll in zehn Monaten Betrieb aufnehmen. Azubi-Unterricht wird digitalisiert

Zum 1. August 2021 soll die von Klinikum Hochsauerland und Caritas-Verband Arnsberg-Sundern getragene Bildungsakademie den Unterrichtsbetrieb in der früheren Hüstener Hauptschule St. Petri aufnehmen. Dies kündigte der Geschäftsführer des Klinikums Hochsauerland, Werner Kemper, auf Anfrage unserer Zeitung an. Zum Planungsstand sagte Kemper, dass am 23. Oktober 2020 das Klinikum Hochsauerland mit der Stadt Arnsberg die abschließende Fassung des Kaufvertrags zum Ankauf der Petrischule vereinbart habe. Der notarielle Kaufvertrag soll in den nächsten Tagen unterzeichnet werden.

Die Turnhalle der Petrischule soll zum Hörsaal der künftigen Pflegeschule umfunktioniert werden. Dort könnten große Bildungsveranstaltungen stattfinden.
Die Turnhalle der Petrischule soll zum Hörsaal der künftigen Pflegeschule umfunktioniert werden. Dort könnten große Bildungsveranstaltungen stattfinden. © Martin Schwarz | Martin Schwarz


Das Klinikum wird ein 14.400 Quadratmeter großes Grundstück erwerben. Bereits im Dezember 2020 soll mit den etwa 1 Million Euro teuren Renovierungsarbeiten in der früheren Petrischule begonnen werden. Werner Kemper betonte, dass es bezüglich der 15 Klassen- und vier Fachräume keine umfangreichen Umbauarbeiten im Sinne von Wände-Einreißen geben werde.

Die Größe der alten Klassenräume reicht für die neuen Pflegekurse aus

„Wir wollen ja wieder für Schulbetrieb sorgen - allerdings für Aus- und Fortbildung von Pflegekräften. Die Größe der Räume reicht für Kurse mit 25 Teilnehmern aus“, so Kemper. Nötig sei u.a. eine Modernisierung und vor allem eine digitale Technikausstattung für alle Unterrichtsräume. „Der Unterricht wird komplett digitalisiert“, sagt Kemper. Daher erhält ab August 2021 jeder neue Auszubildende ein Tablett, um dann auch im Unterricht die Lerninhalte digital zu verarbeiten. Für entsprechendes WLAN werde gesorgt sein. Aus der Turnhalle der Petrischule soll ein Hörsaal werden, um dort auch größere Bildungsveranstaltungen zu ermöglichen.

2021 soll es 200 Azubi-Starter geben

Die Lehrkräfte unterrichten die Pflege-Azubis derzeit an drei Standorten: im Neheimer Kaiserhaus, in der früheren Neheimer Realschule sowie in einer Bildungsstätte am Mescheder St.-Walburga-Krankenhaus. Der Mescheder Schulstandort bleibt erhalten, auch wenn ab August 2021 die Pflegekurse aus Kaiserhaus und Realschule in die frühere Petrischule umziehen. Mit dem Umzug ist aber nicht nur im Raum Arnsberg eine räumliche Zentralisierung der Ausbildung verbunden. Gleichzeitig wird auch angestrebt, die Zahl der Auszubildenden angesichts des hohen Fachkräftebedarfs nochmals zu erhöhen.

Das rot markierte Grundstück der künftigen Pflegeschule (vormals Petrischule) befindet sich am Hüstener Petriweg. 
Das rot markierte Grundstück der künftigen Pflegeschule (vormals Petrischule) befindet sich am Hüstener Petriweg.  © Aline Rinke | Aline Rinke / WP


Zum Vergleich: Die vom Klinikum Hochsauerland und Caritas-Verband Arnsberg-Sundern getragene „Bildungsakademie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland“ (im Volksmund Pflegeschule genannt) verzeichnete im laufenden Jahr 164 Ausbildungsstarter in sieben Kursen. Fünf Kurse begannen in Neheim und zwei in Meschede.

164 Ausbildungsstarter im Jahr 2020

Von diesen 164 neuen Azubis schlossen 113 Personen ihren Ausbildungsvertrag mit dem Klinikum ab, 22 Personen hatten mit dem Caritas-Verband und 29 Personen mit anderen Partnern einen Vertrag. 2021 soll in der Bildungsakademie nochmals die Azubi-Zahl erhöht werden. Es wird angestrebt, dass bis zu 200 Personen in acht Kursen eine Ausbildung beginnen. Das Klinikum will auch das Weiterbildungsangebot für Pflegekräfte deutlich vergrößern. „Bisher sind 90 Weiterbildungskurse für 2021 geplant. das ist deutlich mehr als in den Vorjahren und der Anteil der Weiterbildungskurse, die wir selbst durchführen, wird stark zunehmen“, sagt Werner Kemper.