Arnsberg/Werl.. Der Überfall auf ein Geldinstitut in Werl-Büderich kommt einer 23 Jahre alten Sparkassenangestellten aus Werl und einem 26 Jahre alten Mann aus Wickede teuer zu stehen: Das Landgericht Arnsberg verurteilte die beiden wegen gemeinschaftlicher schwerer räuberischer Erpressung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Die Frau und ihr Jugendfreund hatten gestanden, hinter dem Überfall auf die Sparkassenfiliale im Mai 2011 zu stehen. Ein Komplize, ein 29-jähriger Arnsberger, kam wegen Beihilfe mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten davon.

Das Gericht, so Sprecherin Julia Lange, wertete den ­„Tat-Anteil“ der beiden Hauptangeklagten als gleich. Während die Frau den Anstoß für den Überfall auf die Sparkasse, bei der sie beschäftigt war, gegeben und die Planungen vorangetrieben habe, soll der 26-Jährige den Mittäter organisiert, die Tat durchgeführt und das Beutegeld (95 000 Euro) verwaltet ­haben.

Auf dem Weg zur Brustoperation festgenommen

Mit dem Geld wollte die 23-Jährige ihren Jugendfreund auf dem Weg in die berufliche Selbstständigkeit unterstützen. Darüber hinaus wollte sich die Frau ein neues Auto kaufen und einen „kosmetischen Wunsch“ erfüllen: eine Brustoperation. Auf dem Weg zu einem Termin in einer Bochumer Klinik war sie seinerzeit festgenommen worden.

„Die Tatbeute ist bis auf einen kleinen Restbetrag zurückgezahlt worden“, so Julia Lange. In einem Vergleich hatten sich die beiden Hauptangeklagten verpflichtet, einer Sparkassenangestellten, die sich zum Tatzeitpunkt neben der 23-Jährigen in der Filiale befand, ein Schmerzensgeld in Höhe von 3500 Euro zu zahlen. Die Frau war mit einer Softairpistole bedroht und anschließend gefesselt worden.