Arnsberg/Sundern. Die weiterführenden Schulen setzen im Lockdown auf digitale Tage der offenen Tür. So werben sie um die aktuellen Viertklässler.
Der Winter ist die Zeit, in der sich die Viertklässler und ihre Familien über die Angebote der weiterführenden Schulen informieren, klassischerweise bei Tagen der offenen Tür. Aufgrund der Infektionszahlen müssen die in diesem Jahr allerdings ausfallen. Wer sich nicht sowieso schon für eine Schule entschieden hat, zum Beispiel weil sie durch ein älteres Geschwisterkind längst bekannt ist, der muss sich jetzt online informieren.
„Es ist schade, dass man sich nicht vor Ort präsentieren und persönliche Gespräche führen kann“, sagt Katharina Zimmermann, Konrektorin der Grimmeschule in Neheim. „Und wir sind auch traurig, dass wir die Kinder und Eltern nicht live kennenlernen können, das sind immer sehr schöne Begegnungen.“ Zudem gebe es erfahrungsgemäß auch viele individuelle Fragen zur weiteren Förderung der Kinder.
Dennoch steht die Entscheidung über die weitere Schullaufbahn in den betroffenen Familien nun an, allein in Arnsberg gibt es aktuell rund 670 Viertklässler in den Grund- und Förderschulen. Die Schüler und Lehrer der weiterführenden Schulen lassen sich nun neue Wege einfallen, um die Angebote digital möglichst umfassend zu präsentieren.
Statt Waffeln und persönlichen Schulführungen vor Ort gibt es Überraschungen per Mausklick. Mit Videos, Bildern, Texten und der Möglichkeit, individuelle Beratungstermine zu vereinbaren, werben die Schulen über ihre Internetauftritte und teilweise auch über Youtube für sich. Das Arnsberger Gymnasium Laurentianum hat zusätzliche eine „Kennenlern-Zeitung“ geschrieben und verteilt.
Einzelgespräche für Eltern sind möglich
Schüler des Franz-Stock-Gymnasiums beispielsweise führen im Video durch ihre Schule, zeigen die Räumlichkeiten, stellen Klassenräume, Ganztag, Schul-Bibliothek, Mensa, Sekretariat und mehr vor. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was da innerhalb kurzer Zeit bei uns entstanden ist“, sagt der kommissarische Schulleiter Thomas Schulte.
Dennoch sei es ein Kompromiss, die Begegnungen vor Ort ließen sich nicht ersetzen. „Es ist schade, dass wir das nicht persönlich machen können“, sagt Schulte. „Der Spirit der Schule lässt sich nicht im Bild einfangen, ihn erleben die Kinder bei Rundgängen und Vorführungen viel besser.“ Wie vieles im Corona-Jahr sei auch der digitale Tag der offenen Tür der bestmögliche Kompromiss.
Über Video-Touren lassen sich unter anderem auch die Grimmeschule, das Laurentianum, das St.-Ursula-Gymnasium und die Realschule Hüsten entdecken. In Sundern wird nach Angaben der Stadt noch an einer Präsentation der weiterführenden Schulen gearbeitet beziehungsweise alternative Termine für Informationsveranstaltungen gesucht.
Die Schulen bieten zudem verschiedene Möglichkeiten an, individuelle Fragen zu stellen. Das plant zum Beispiel auch die Leitung der Grimmeschule. Ob Einzelgespräche dann per Telefon, Video oder persönlich erfolgen würden, hänge auch von der Infektionslage zu Beginn des neuen Jahres ab, erklärt Konrektorin Katharina Zimmermann.