Neheim. Etwa 100 statt ursprünglich 70 öffentlich geförderte Wohnungen mit günstiger Miete entstehen am Neheimer Müggenberg bei den AWG-Baumaßnahmen.

Angesichts neuer Förderrichtlinien für öffentlich geförderten Wohnungsbau wird die Arnsberger Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) bei ihrem großen Neubauprojekt am Neheimer Müggenberg deutlich mehr Wohnungen mit preisgünstigen Kaltmieten realisieren können als ursprünglich geplant. „Bisher waren von den insgesamt geplanten 250 Wohnungen 70 Wohnungen öffentlich gefördert. Nun planen wir knapp 300 Wohnungen, von denen etwa 100 Wohnungen öffentlich gefördert sein können“, berichten die beiden AWG-Vorstandsmitglieder Herbert Herrig und Werner Schlinkert bei der offiziellen Grundsteinlegung für das Quartierszentrum im oberen Bereich der Straße „Zum Müggenberg“.

Grundsteinlegung für das Quartierszentrum am Müggenberg in Neheim, im Bild: Die AWG-Vorstandsmitglieder Herbert Herrig (links) und Werner Schlinkert.
Grundsteinlegung für das Quartierszentrum am Müggenberg in Neheim, im Bild: Die AWG-Vorstandsmitglieder Herbert Herrig (links) und Werner Schlinkert. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

5,80 Euro/qm Kaltmiete

Für öffentlich geförderte Neubauwohnungen beläuft sich die Kaltmiete derzeit auf 5,80 Euro pro Quadratmeter. Bei frei finanzierten Neubauwohnungen, für die keine öffentlichen Zuschüsse ließen, erhebt die AWG künftig eine Kaltmieten in Höhe von 9,00 Euro/qm am Müggenberg. Vor zwei Jahren erhob die AWG noch 8,20 Euro/qm im frei finanzierten Bereich, doch angesichts gestiegener Baukosten sind jetzt 9,00 Euro/qm fällig. Vor zwei Jahren vermietete die AWG öffentlich geförderte Wohnungen für 4,65 Euro / qm. „Das wäre heute aber nicht wirtschaftlich darstellbar. Die Förderrichtlinien lassen eine Kaltmiete von 5,80 Euro/qm zu“ erklärt Herbert Herrig.

Die zusätzlichen Wohnungen (frei finanziert wie auch öffentlich gefördert) werden längs der Straße „Zum Müggenberg“ entstehen. Hierzu werden die Mehrfamilienhäuser „Zum Müggenberg 64-72“ sowie „Zum Müggenberg 56-58“ abgerissen. Alle knapp 300 Wohnungen sollen bis 2030 realisiert sein. Bisher wurden von diesen 300 Wohnungen 58 fertiggestellt, die auch schon alle vermietet sind.

Senioren-WG mit zehn Apartments

Herbert Herrig und Werner Schlinkert begrüßten zur offiziellen Grundsteinlegung für das Quartierszentrum zahlreiche Ehrengäste wie Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Alexander Rychter (Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungswirtschaft in Rheinland-Westfalen). Das Quartierszentrum ist das größte Einzelobjekt innerhalb des AWG-Bauprojekts am Müggenberg.


Das Quartierszentrum samt Quartiersplatz ist als Ort der Bewohner des Müggenbergs gedacht. So werden sich im Erdgeschoss des Quartierszentrums ein Backshop und ein Café der Bäckerei Jürgens befinden. Außerdem wird es Gemeinschaftsräume geben, die Vereinen und Gruppen für Treffs nutzen können. Auch ist an eine Ladestation für E-Bikes und E-Autos geplant.

So wird das Quartierszentrum nach der Fertigstellung aussehen.
So wird das Quartierszentrum nach der Fertigstellung aussehen. © Architekturbüro Konrath und Wennemar | Architekturbüro Konrath und Wennemar


Im 1. OG des Quartierszentrums entsteht eine von Provita betreute Senioren-WG mit zehn Apartments. Im 2. und 3. OG werden 15 Wohnungen in Größen von 45 bis 70 Quadratmeter gebaut.

Von diesen insgesamt 25 Wohnungen sind alle zehn Senioren-Apartments sowie drei der 15 darüber befindlichen Wohnungen öffentlich gefördert. „Aufgabe einer Baugenossenschaft ist es nicht, hohe Renditen zu erzielen“, betont Werner Schlinkert und freut sich über weiteren öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Das neue Quartierszentrum samt Quartiersplatz, der auch als öffentlicher Begegnungsraum konzipiert ist, soll im Spätherbst 2021 fertiggestellt sein.