Arnsberg. Eltern der kommenden Fünftklässler sollen im Stadtgebiet Arnsberg für ihre Kinder die Wahl zwischen vier verschiedenen Schultypen haben. Die Stadt als Schulträger legte nun ihr Konzept vor.
Eltern der kommenden Fünftklässler sollen im Stadtgebiet Arnsberg für ihre Kinder die Wahl zwischen vier verschiedenen Schultypen haben. Im neuen Versuch der Errichtung von Sekundarschul-Standorten in den Sozialräumen Neheim/Hüsten und Alt-Arnsberg werden anders als noch im Vorjahr beim gescheiterten ersten Anlauf auch eine Real- und eine Hauptschule anwählbar sein. Die Stadt als Schulträger legte nun ihr Konzept vor.
Welche Schulen sollen nach Einführung von zwei Sekundarschulen auslaufen?
Wenn sich ausreichend Schüler für Sekundarschulen in Arnsberg anmelden, würden die Theodor-Heuss-Hauptschule Arnsberg und die Realschule Arnsberg schrittweise aufgelöst. Bei Errichtung einer Sekundarschule in Neheim würde gegebenenfalls die Realschule Neheim sowie die Binnerfeld-Hauptschule Neheim und die Petri-Hauptschule Hüsten, die schon jetzt keine Stufe 5 mehr haben, auslaufen.
Welche Schulen werden auf jeden Fall wählbar bleiben?
Grundsätzlich alle Gymnasien der Stadt, die Grimme-Hauptschule in Neheim und auch die Realschule Hüsten als zentrale Realschule für Arnsberg. Die Realschule Hüsten soll aber nicht mehr als fünfzügig sein (ca. max. 150 Schüler). Eine 5. Klasse in der Realschule in Neheim wird es nur dann geben, wenn im vorgezogenen Anmeldeverfahren zur Realschule Hüsten so viele Kinder angemeldet werden, dass zwei weitere Züge á 26 Schüler gebildet werden könnten. Im Bereich zwischen 150 und 202 Anmeldungen für die Realschule Hüsten hätte der Schulträger ein echtes Problem. Es müsste ggf. auch Abweisungen geben.
Wie viele Anmeldungen brauchen die Sekundarschulen?
Pro Standort müssen im vorgezogenen Anmeldeverfahren 75 Anmeldungen zur Errichtung erreicht werden. Für jeden Sozialraum sollen von der Politik voneinander unabhängige Errichtungs- und Auflösungsbeschlüsse für die jeweiligen Schulen gefasst werden. Die Beschlüsse für jeden Standort werden nur dann wirksam, wenn die jeweilige Sekundarschule die nötige Anmeldezahl erreicht.
Wo liegt der Vorteil, dass auch eine Real- und eine Hauptschule anwählbar bleiben?
Damit wird den Eltern im Stadtgebiet die freie Wahl aller bestehenden Schulformen gegeben. Das aber - und da wird es Kritik geben - nicht unbedingt direkt im Sozialraum. Die Sekundarschulen können sich dann als Alternative zum bestehenden Schulsystem mit neuen Lernmethoden etablieren und sind nicht als einzige Schulform neben dem Gymnasium im Status einer Restschule.
Ist das Verfahren zur Errichtung der Sekundarschulen mit der Bezirksregierung und der Schulaufsicht abgestimmt? Nach Angaben der Stadt saßen die höheren Stellen nun von Beginn an mit im Boot. Beim ersten Anlauf war das angestrebte und politisch schon beschlossene Verfahren von der Bezirksregierung auf der Zielgeraden als so nicht haltbar erklärt worden.
Wie können Eltern beim Aufbau der Sekundarschule mitwirken?
Einen ersten Elternworkshop mit 100 Teilnehmern hat es bereits in Neheim gegeben. Am 19. November findet der Workshop für Eltern im Sozialraum Arnsberg statt. Es wird voraussichtlich weitere Termine geben. Zudem ist die intensive Elternmitarbeit in den Konzepten der Sekundarschule fest verankert. Sylvia Hölter vom Bildungsbüro der Stadt Arnsberg war von Stimmung und Kommunikationsform beim Workshop in Neheim angetan. „Intensiv wie konstruktiv“, sagte sie. Die pädagogischen Konzeptgruppen trafen auf viele Eltern, die weitere Formen der Mitarbeit anstreben.