Arnsberg. In der Coronakrise müssen Arnsberger Institutionen zwar andere Wege gehen, um Geld zu generieren – doch die Bevölkerung hilft kräftig weiter.

Spenden sind für zahlreiche heimische Institutionen (über)lebenswichtig – gerade die Vorweihnachtszeit bietet vielfältige Möglichkeiten, Gelder zu generieren – normalerweise… Doch „normal“ ist in Zeiten von Corona so gut wie nichts mehr. Haben die Arnsberger trotzdem – oder „erst recht“ – im Coronajahr die Spendierhosen an? Wir haben uns bei einigen heimischen Akteuren erkundigt.

„Die Spendenbereitschaft hat insgesamt nicht abgenommen, aber große Events wie Tag der Hospizarbeit, Musikkonzerte etc. haben leider nicht stattgefunden“, berichtet Dr. Wilhelm Geldmacher. Insgesamt gebe es aber seit Jahren viele Firmen, Geschäfte und Einzelpersonen,die immer wieder spenden, so der Vorsitzende der Hospiz-Stiftung Arnsberg-Sundern weiter.

Auch im Coronajahr: Trotz der Pandemie haben viele persönliche Gespräche unter Einhaltung der Hygieneregeln stattgefunden. „Besonders häufig fanden Übergaben im neu ausgestatteten Hospizgarten statt“, freut sich Dr. Geldmacher. Über Spenden können die Menschen dem Hospiz weiterhin spontan helfen (DE95 4665 0005 0000 068056) – und demnächst auch wieder persönlich: „Nach Abklingen der Pandemie sind Ehrenamtliche sehr willkommen, sie fehlen uns zur Zeit sehr“, sagt der Vorsitzende.

Kaufnett: Keine Sachspenden bitte

Spenden aller Art sichern auch die Arbeit der „Kaufnett“-Häuser unter dem Dach der Diakonie Ruhr-Hellweg – und: „Das Spendenauf­kommen ist seit April 2020 deutlich angestiegen“, hat Christine Weyrowitz gute Nachrichten. Man habe vor allem in den lokalen Medien um gut erhaltene Spenden für Kinder gebeten, z.B. Bekleidung, Spielzeug oder Bücher, sagt die Geschäftsführerin mit Blick auf neue Wege zu potenziellen Spenderinnen und Spendern. Mit Beginn des „harten“ Lockdowns bleiben Kaufhäuser und Einrichtungen der Kaufnett gGmbH aber bis voraussichtlich 10. Januar 2021 geschlossen – können leider in dieser Zeit keine Sachspenden entgegennehmen. „Wir bitten auch darum, keine Spenden vor den Türen der Kaufhäuser abzustellen“, erklärt Christine Weyrowitz – und ergänzt: „Unterstützen kann man unsere Arbeit durch Geldspenden (DE90 3506 0190 2100 4420 11, Stichwort „Corona-Spende“). Finanziert werden so Gutscheine für Familien mit Kindern, z.B. für einen gebrauchten Kinderwagen, warme Winterjacken oder Spielzeug.

Auch die örtliche Caritas berichtet von ungebrochener Spendenbereitschaft: „Es gab aufgrund der Corona-Pandemie Initiativen vieler Förderer und Fördervereine, die unsere Einrichtungen unterstützt haben, u.a. mit Spenden für die Verbesserung der digitalen Aus­stattung“, so Christian Stockmann.

Zudem habe es im Laufe der Caritas-Sommersammlung keinen großen Einbruch der Spenden im Vergleich zu früheren Haussammlungen gegeben: „Einige Regionen hatten sogar noch mehr Spenden“. Es haben 2020 auch Menschen gespendet, die bisher noch nicht als Spender aktiv waren.

Wegen Einschränkung persönlicher Kontakte baten die örtlichen Caritas-Konferenzen mit Briefen an die Haushalte um Spenden, statt an jeder Haustür zu sammeln, Zur Adventsammlung kamen erst kürzlich auch neue Caritas-Postkarten zum Einsatz.

Unterstützer finden auf https://www.caritas-arnsberg.de/spenden-und-engagieren u.a. das Spendenkonto des Verbandes.

Drei Fragen an Stephan Blefgen, zweiter Vorsitzender Arnsberger Tafel e.V.

1 Hat die Corona-Pandemie die Spendenbereitschaft für die Arnsberger Tafel beeinträchtigt?

Stephan Blefgen (2. Vorsitzender der Arnsberger Tafel e.V., links), hier mit Jens Steinberg (Vorsitzender des Ursel Steinberg Vereins).
Stephan Blefgen (2. Vorsitzender der Arnsberger Tafel e.V., links), hier mit Jens Steinberg (Vorsitzender des Ursel Steinberg Vereins). © Unbekannt | WP

Die Spendenbereitschaft ist trotz Corona-Pandemie gestiegen, von daher sind wir mit dem Spendenaufkommen mehr als zufrieden.

2 Mussten Sie beim Generieren von Spenden neue Wege gehen (weil persönliche Kontakte eingeschränkt sind)?

Es sind enorm viele Spender von alleine auf uns zugekommen, darüber hinaus hatten wir auch zu Spenden von besonderen Lebensmitteln in den regionalen Medien aufgerufen. Die Resonanz war hervorragend.

3 Wie können Menschen Ihrer Einrichtung jetzt, kurz vor Weihnachten, noch spontan helfen, trotz „harten Lockdowns“?

Aufgrund des hohen Spendenaufkommens sind wir aktuell sehr gut aufgestellt. Hilfe ist aber natürlich immer möglich und willkommen, zurzeit würde eine Geldspende den meisten Sinn machen, um gegebenenfalls entstehende Versorgungslücken bei den besonderen Lebensmitteln durch einen direkten Zukauf ausgleichen zu können. Spenden können auf unser Konto – DE73 4665 0005 0000 0527 38 – eingezahlt werden.

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