Arnsberg.. Eine zukünftige Straße, die polarisiert: Der Weiterbau der A46 als dreispurige Bundesstraße treibt weiter Befürworter und Gegner in Arnsberg um.


Nur ein Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2030 betrifft direkt Arnsberger Stadtgebiet, gleichzeitig ist wohl kein Bauvorhaben in der Region stärker umstritten: Der Weiterbau der A46, der als dreispurige Bundesstraße auch durch Arnsbergs nördlichsten Zipfel führen soll, ist im vordringlichen Bedarf eingestuft. Allerdings sind weder Befürworter noch Gegner des jahrzehntelang diskutierten Projektes mit den vom Bundeskabinett beschlossenen Plänen wirklich zufrieden.

„Für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen ist der Lückenschluss absolut wichtig“, sagt Hubertus Gössling, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Arnsberg Hellweg-Sauerland. Der Arnsberger Spediteur hätte sich statt der dreispurigen Bundesstraße eine vierspurige Autobahn von Hemer bis zur A445 bei Arnsberg gewünscht. „Wir akzeptieren aber die Minimallösung. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, meint Gössling.

Dass überhaupt eine Straße nördlich von Voßwinkel gebaut werden soll, hält Michael Rademacher dagegen weiterhin für falsch. „Die Natur in diesem Bereich ist ausgesprochen sensibel. Deswegen gibt es keine zufriedenstellende Lösung“, sagt das SPD-Ratsmitglied aus Voßwinkel. Statt für den gesamten Neubau von der Anschlussstelle Hemer bis Arnsberg rund 510,2 Millionen Euro auszugeben, sieht Rademacher Investitionen in die bestehenden Netze als sinnvoller an.

Er erwartet kaum Auswirkungen auf den Verkehr auf der B7 durch den Arnsberger Ortsteil. „Und baulich ist Voßwinkel von der Streckenführung im Bundesverkehrswegeplan praktisch nicht betroffen“, sagt Rademacher. Geplant ist derzeit eine Neubautrasse, die am Wickeder Ortsteil Echthausen und dem Flugplatz Arnsberg-Menden vorbeiführt.

Bis tatsächlich die Bagger rollen, muss das Parlament jedoch zunächst die Ausbaugesetze festlegen. Zudem muss das Projekt die Planungsverfahren durchlaufen. Trotzdem sagt Hubertus Gössling: „Ich bin zuversichtlich, dass ich noch über die neue Straße fahren werde.“