Das Impfen ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Medizinischen Personal, Behörden und Ehrenamt können zusammen in Arnsberg und Sundern viel bewirken.

Wir alle wissen, dass sich Zahlen und Corona-Lagen schneller ändern können als es einem lieb ist. Da reicht ein Super-Spreader-Ereignis, ein Ausbruch in einem Senioren- oder Pflegeheim oder eine Großfamilienfeier, um aus einer Vorbildkommune eine Problemstadt zu machen. Und doch können wir feststellen: Hier im Hochsauerlandkreis ist entgegen des bundesweiten Trends die Lage recht stabil. Seit mehr als einer Woche pendelt der Inzidenzwert zwischen 112 und 122 hin und her. Die Lage scheint noch kontrollierbar - zumal auch die Kliniken noch keinen Alarm schlagen.

Hier wird an wechselnden Orten vom Kreis geimpft>>>

Woran mag das liegen? Kreisgesundheitsamtsleiter Dr. Peter Kleeschulte nannte eine simple Erklärung. Im HSK seien fast 80 Prozent der bislang impfbaren Bevölkerung geimpft. Das schützt nicht mehr alle vor Infektionen, reduziert aber exponentiell die Verbreitung des Virus und vor allem schlimmere Verläufe. Hut ab vor dem Kreisgesundheitsamt: Hier wurden und werden mit Augenmaß und ohne Panik Quarantänen ausgesprochen, Nachverfolgung organisiert und nach Schließung des Impfzentrums mobile Impfteams mit Bussen und an stationäre wechselnde Orte auf die Reise geschickt. Auch wenn’s mal irgendwo hakt - das klappt alles gut.

Ärzte planen ein Adventsimpfen im HSK>>>

Und auch unsere Ärzteschaft verbringt ihre Zeit in dieser Krise eben doch nicht lieber – wie von NRW-Arbeitsminister Laumann vermutet – auf dem Golfplatz als in der Praxis. Vielleicht mag es Ausnahmen geben, doch erlebe ich die Ärzte derzeit allesamt höchst engagiert, wenn es um das Thema Impfen geht. Praxisteams gehen hier zweifellos vielerorts ans Limit und darüber hinaus. Da gönne ich dann doch jedem Mediziner, sofern er des Golfens überhaupt mächtig ist und das Green nicht durch Fehlschläge versemmelt, dass er seine Restfreizeit dann auf dem Golfplatz oder wo auch immer erholsam genießen kann.

Konzertierte Aktionen

Konzertierte Aktionen sind nötig. Und so ist auch das Adventsimpfen, zu dem sich nun Ärzte im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest zusammenfinden, großartige Initiativen. Wir sollten alle mit an Bord holen, die Impfen können oder bei der Organisation von Impfterminen helfen wollen – Profis und Laien gleichermaßen. Da können auch Vereine mit ihrer immensen und direkten Multiplikationswirkung auf jeweils hunderte Familien (auch aus schwierigeren Umfeldern) und dem großen Potenzial ehrenamtlicher Hilfe bei der Organisation von aufsuchenden Impfangeboten ein guter Partner für Impfungen in Sporthallen, Vereinsheimen oder Schützenhallen sein.

Das Impfen ist der Schlüssel zu unserer Normalität, die wir uns doch alle wünschen. Die vierte Welle müsste das auch den letzten Skeptikern und Zweiflern verdeutlichen (zur Not auch mit dem 2G-Druck). Die aktuell noch guten Zahlen im HSK aufgrund schon guter Impfquote sollten da die beste Motivation für eine kollektive Kraftanstrengung für Impfschutz sein. Gemeinsam schaffen wir das.