Arnsberg/Sundern. Hotels in Arnsberg und Sundern arrangieren sich mit Coronaregeln. Mehr Buchungen, Lob für die Gäste. Weitere Schließung wäre fatal.
Viele Menschen verbringen derzeit ihren Urlaub statt im Ausland in der Heimat. Auch im Sauerland? Wir haben uns bei einigen Hotelbetrieben in Arnsberg und Sundern umgehört. Nicht alle Befragten haben geantwortet – doch das Feedback fällt überwiegend positiv aus; sowohl was die Anzahl der Buchungen als auch die Stimmung bei den Gästen angeht.
Die Buchungslage bei Privatgästen sei sehr gut, berichtet Marion Steinberg. „Unser Sauerland kann halt mit viel Natur und Abstandsmöglichkeiten punkten“, so die Chefin von „Steinbergs NaturHotel“ in Sundern-Wildewiese weiter.
Einbußen im Restaurant
Mit den Auflagen der Behörden hinsichtlich Belegung/Auslastung haben sich die Wildewieser arrangiert: Bei der Hotelbelegung gibt es keine Einschränkungen. „Im Restaurant verlieren wir durch die Abstandsregelung allerdings 40 Prozent der Tische“, sagt Marion Steinberg, „aber solange das Sommerwetter Ausweichmöglichkeiten in den Außenbereich eröffnet, haben wir auch viele Gäste. Bei Regen und kalter Witterung sieht das allerdings deutlich weniger gut aus...“
Gearbeitet wird mit einem Zwei- Schicht-Belegungssystem bei Frühstück und in den Abendstunden.
Ein weiterer Sunderner Familienbetrieb ist mit der Zimmernachfrage ebenfalls recht zufrieden: „Momentan haben wir viele spontane Reservierungen über einige Tage, meist Doppelzimmer“, schildert Matthias Willecke die Lage. Dadurch könne man wegfallende geschäftliche Übernachtungen ausgleichen, so der Geschäftsführer der Landhotel Gasthof Willecke GmbH weiter. Allerdings sei das ständige Desinfizieren, ganz besonders der Hotelzimmer, schon ein enormer Mehraufwand, meint der Stockumer mit Blick auf die Corona-Auflagen für seine Branche.
Doch diese sind alternativlos: „Natürlich halten wir uns an die Coronavorschriften“, betont Benjamin Schulze-Borgmühl. Sie seien für den Moment die besten möglichen Maßnahmen, sagt der geschäftsführende Direktor des „Ibis Styles Arnsberg Sauerland“. Und ja – auch das Hotel in der Neheimer Möhnestraße darf sich über einen Anstieg bei den Buchungen freuen.
„Einen leichten Anstieg von Buchungen im Hotel“ meldet auch das Rodelhaus. „Durch Radfahrer“, erklärt Christiana Brökelmann. Geschäftskunden habe man weniger, wegen Absagen von Tagungen. Im Restaurant und auf der Terrasse des Traditionsbetriebs in Neheim gilt: Abstand 1,50 Meter und maximal zehn Personen am Tisch, was zu ca. 50 Prozent weniger Auslastung führt. „Die Lockerungen helfen uns nur bedingt, weil Tagungen und Feiern jeglicher Art in gewohntem Umfang weiterhin nicht möglich sind“, sagt Christiana Brökelmann. Aus Angst würden z.B. viele gebuchte Geburtstage – überwiegend von älteren Gästen – abgesagt.
Mit Blick auf weitere Lockerungen wünscht man sich im Rodelhaus „eine für alle Beteiligten tragbare Lösung – immer die Sicherheit der Menschen im Fokus. Auf keinen Fall dürfe es aber eine weitere Schließung in der Gastronomie geben.
Die aktuellen Maßnahmen seien das richtige Mittelmaß, findet Marion Steinberg, die froh ist, diese Entscheidungen nicht selbst treffen zu müssen. Mittelfristig rechnen die Wildewieser nicht mit weiteren Lockerungen. „Gemeinsames lockeres Feiern unterschiedlicher Gruppen in Steinbergs Alm ist noch nicht in Sicht“, blickt die Chefin voraus.
Lob für die Gäste
„Keinen Schritt zurück, sondern nach vorne gehen“, wünscht sich Matthias Willecke für die Zukunft.
Und die Gäste? „Fast alle sind superfroh, wieder unser Gastfreundschaft genießen zu können. Wir können die geforderten Maßnahmen für die Gäste recht unkompliziert umsetzen“, lobt Marion Steinberg. „Hier und da ein wenig Corona-Müdigkeit“ beobachtet Matthias Willecke. Sein Motto: „Wir bleiben immer freundlich – und erinnern an das Hygienekonzept und den Mund-Nasenschutz.“
„Unsere Gäste halten sich an die Auflagen und wertschätzen unseren Umgang mit den Bestimmungen. Sie fühlen sich sicher“, hat Christiana Brökelmann festgestellt.
Und auch im „Ibis“ werde kaum gemeckert, merkt Benjamin Schulze-Borgmühl an.
Nicht alle Betriebe geben Rückmeldungen
Leider haben einige der größeren Hotels in der Region nicht auf unsere Anfrage reagiert. So blieben uns sowohl das Dorint in Neheim als auch Seegarten in Sundern-Langscheid und Sunderland-Hotel in Sundern eine Antwort schuldig. Natürlich haben aber auch diese Betriebe längst wieder geöffnet – und halten sich an die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen. Im Internet finden potenzielle Gäste Informationen darüber, was in den jeweiligen Hotels derzeit wieder möglich ist – und was (noch) nicht:
„Natürlich halten wir uns an die geforderten Auflagen und befolgen streng das Hygienekonzept des Dehoga“, schreibt das Team des Seegartens: www.hotel-seegarten.com/
Das zur Halbersbacher-Gruppe gehörende Sunderland Hotel hält online keine spezielle „Corona-Ansprache“: www.sunderlandhotel.de/
Das Neheimer Dorint punktet mit „StaySafe by Dorint”: hotel-sauerland-arnsberg.dorint.com/de/
Zur jeweiligen Entwicklung der Buchungen hat die Redaktion auf Anfrage keine Info erhalten.