Hochsauerlandkreis. Hochsauerlandkreis ist Modellregion - aber nur Schmallenberg und Winterberg. Arnsberg und Sundern sind nicht betroffen. Arnsberg bietet Hilfe an.

Die Städte Arnsberg und Sundern werden nicht unmittelbar Teil der Corona-Modellregion HSK sein. Zwar stellte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart den Hochsauerlandkreis am Freitagmorgen als eine von acht Modellregionen vor, die bei verantwortbaren Inzidenzzahlen ab 26. April ins Projekt starten sollen, doch betonte er ausdrücklich, dass es dabei um die Projektkommunen Winterberg und Schmallenberg gehe, die eigene Anträge als Modellkommune gestellt hatten.

Hilfe mit „Smart City“-Kompetenz

Sehr wohl will sich die Stadt Arnsberg aber einbringen. „Wir hatten auf die Bewerbung des HSK gesetzt“, so Kirsten Heckmann aus dem Bürgermeisteramt der Stadt Arnsberg, „wir freuen uns aber, dass nun zumindest Schmallenberg und Winterberg mit ihren Projekten zum Zuge kommen“. Die Stadt will nun - so wie sie es auch dem HSK im Rahmen einer gemeinsamen Bewerbung aller Städte angeboten habe - den Kommunen Winterberg und Schmallenberg Unterstützung auch im Rahmen der eigenen Smart-City-Digitalisierungskonzepte anbieten. „Wenn dort Tourismus möglich sein wird, werden auch wie profitieren“, sagt Kirsten Heckmann. Und von den in den beiden Tourismusorten gemachten Erfahrungen ohnehin. Stadtmarketingmanagerin Tatjana Schefers werde direkt in der kommenden Woche Kontakt mit beiden Projektkommunen aufnehmen.

Die Stadt Arnsberg hatte auf einen eigenen Antrag verzichtet, in einem Schreiben an das Land NRW aber auf seine schon weit ausgereiften Infrastrukturen für Testungen, die Bildung lokaler Netzwerke im Kampf gegen die Pandemie verwiesen und die Unterstützung eines Antrages des Hochsauerlandkreis als Modellregion erklärt. Die CDU hatte kurz zuvor noch darauf gedrängt, dass die Stadt einen eigenen Antrag stellen solle, war aber später in die gemeinsame Unterstützungserklärung gegenüber dem Land NRW eingebunden gewesen.

Nur einzelne Projekte

Andreas Pinkwart machte nun klar, dass es bei Modellregionen nicht um flächendeckende Ausnahmen von der Coronaschutzverordnung gehe, sondern auch da nur um gezielte Projekte innerhalb der Regionen oder Kommunen. Ohnehin muss bei Projektstart die Inzidenz unter 100 liegen. Im HSK liegt diese am Freitag bei 110,5.

Zwei HSK-Projekte ausgewählt

Nach ausführlichen Diskussionen und einem herausfordernden Bewerbungsverfahren war am Freitagmorgen klar: Winterberg wird Modellregion in NRW – in einer zweiten Phase. Schmallenberg erhielt ebenfalls den Zuschlag. Am 26. April sollen in Winterberg und Schmallenberg in die Projektphase starten, die als Städte im Hochsauerlandkreis ausgewählt wurden.

Die erste Projektphase, in der unter anderem Paderborn dabei ist, startet am 19. April. Voraussetzung, dass eine Kommune oder ein Kreis Modellregion wird ist, dass die 7-Tage-Inzidenz zum Starttermin unter 100 liegt, sagte NRW-Wirtschaftsminister Dr. Andreas Pinkwart. Sollte der Inzidenzwert in der Projektphase über 100 steigen, erfolgt der Abbruch. Ausnahme: Die Städte können schlüssig darlegen, dass der Anstieg nicht mit dem Projekt in Zusammenhang steht. Unklar ist noch, ob der Inzidenzwert in den Städten selbst gemeint ist oder der Wert für den HSK gilt.

Inzidenz aktuell zu hoch

Die 7-Tages-Inzidenz beträgt HSK-weit am Freitag 110,5. In Winterberg gibt es aktuell 14 nachgewiesene Fälle und in Schmallenberg 41. Insgesamt gab es 46 Bewerbungen, 21. Kreise und 25 Städte. Auch der HSK hatte als Gesamt-Kreis eine Bewerbung eingereicht – wurde aber nicht berücksichtigt.

Bei einer entsprechenden Sieben-Tage-Inzidenz können ab dem 19. April starten: Ahaus (Kreis Borken), Kreis Coesfeld, Kreis Warendorf, Münster, Mönchengladbach, Paderborn (Stadt und Kreis) und Lippstadt (Kreis Soest).Lassen die Fallzahlen es zu, können Städte und Kreis aus der zweiten Gruppe ab dem 26. April beginnen: Kreis Düren, Essen, Hamm, Köln, Krefeld, Lennestadt (Kreis Olpe), Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein) sowie Schmallenberg und Winterberg (Hochsauerlandkreis).

Die ausgewählten Städte und Landkreise dürfen ihr öffentliches Leben teilweise und im kleinen Rahmen wieder hochfahren. Die Projekte sollen dazu dienen, ein digital gestütztes Corona-Pandemiemanagement zu demonstrieren. Welche Bereiche in welchen Modellregionen konkret geöffnet werden, wird im Laufe des Tages bekannt gegeben. Es kann z.B. Bereiche wie Gastronomie oder Tourismus betreffen.