Arnsberg. Aus persönlichen Gründen nimmt Bernd Löhr nach 12 Jahren engagierter und erfolgreicher Tätigkeit im Sinne der Bürger Abschied von diesem Amt.
Das ist eine faustdicke Überraschung: Bernd Löhr nimmt aus persönlichen Gründen Abschied als Leiter der Feuerwehr Arnsberg. Die Amtszeit des 53-Jährigen endete mit Ablauf des heutigen Dienstag, 30. November.
12 Jahre lang leitete Löhr die Arnsberger Feuerwehr ehrenamtlich neben seiner Hauptaufgabe, der Geschäftsführung des Freizeitbads Nass. Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Beigeordneter Peter Bannes dankten Bernd Löhr für seinen großen Verdienst und die vielen Jahre der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit.
Ralf Paul Bittner: „Bernd Löhr war ein zuverlässiger, gradliniger und versierter Partner“
„Mit Bernd Löhr hatten wir in seiner Funktion stets einen engagierten, äußerst kompetenten und loyalen Leiter der Feuerwehr an unserer Seite. Er hat die Feuerwehr Arnsberg maßgeblich weiterentwickelt und war uns in Krisensituationen, wie zuletzt beim Juli-Hochwasser, nicht nur ein zuverlässiger und gradliniger, sondern auch ein versierter Partner an unserer Seite. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, betont Bürgermeister Ralf Paul Bittner.
Bernd Löhr lässt sich aus persönlichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit bestellen, bleibt der Stadt Arnsberg aber im Hauptjob erhalten und wird sich fortan weiter mit voller Kraft auf seine Aufgaben im Nass konzentrieren.
Bernd Löhr hat viele wichtige Projekte maßgeblich initiiert
Der Rumbecker schaut auf eine langjährige Erfahrung in der Arnsberger Feuerwehr zurück: Vor 40 Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr ein, war Gründungsmitglied und erster Einheitenführer des Fernmeldedienstes der Feuerwehr und übernahm 2001 die stellvertretende Leitung der Wehr, ehe er 2009 erstmals als Leiter bestellt wurde.
In den vergangenen zwölf Jahren hat Bernd Löhr viele wichtige Projekte maßgeblich initiiert und intensiv begleitet, wie die Gründung der Kinderfeuerwehr 2016, die Einrichtung einer im 24 Stunden-Dienst besetzten hauptamtlichen Feuerwache im Ortsteil Arnsberg und einige Baumaßnahmen, unter anderem den Neubau des Feuerwehrstandortes im Niedereimerfeld, mit dem die Feuerwehren aus Bruchhausen und Niedereimer erfolgreich zusammengelegt wurden.
Bernd Löhr ist Hauptautor von „Die Feuerwehr Arnsberg im Dritten Reich“
Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Familienvater und stolzem Opa von drei Enkeln auch die Einrichtung der Unterkunft für Geflüchtete in der Pestalozzischule in Hüsten, die während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 kurzfristig mit vollem Einsatz organisiert wurde.
Eine Herzensangelegenheit war Löhr im vergangenen Jahr die Arbeit am Buch „Die Feuerwehr Arnsberg im Dritten Reich“. Als Hauptautor hat er viele Monate lang die Rolle der Wehr von 1933 bis 1945 in dieser dunklen Zeit akribisch aufgearbeitet.
Der Abschied fällt dem 53-jährigen Löhr nicht leicht
Leicht fällt dem scheidenden Feuerwehrchef der Abschied nach 20 Jahren als Mitglied der Leitung nicht: „Die Führungsarbeit war zeitintensiv, beanspruchend und auch mal konfliktreich, aber ebenso schön und ich habe sie stets gerne ausgeführt. Wichtig war mir bei meiner Arbeit, dass wir immer tragfähige Lösungen im Sinne der Feuerwehr finden konnten.“
Die Verwaltung will möglichst eine ehrenamtliche Nachfolge
Ab dem Mittwoch, 1. Dezember, werden die Dienstgeschäfte von den beiden Stellvertretern, Harald Kroll (Hauptamt) und Martin Känzler (Ehrenamt) temporär und den nachgeordneten Führungsebenen wahrgenommen, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger offiziell bestellt ist.
Die Verwaltung beabsichtig, die Nachfolge möglichst aus dem Ehrenamt heraus zu regeln. Dazu laufen intern Gespräche mit einem potenziellen ehrenamtlichen Leiter, so dass die Stadt Arnsberg zuversichtlich ist, in Kürze die Angehörigen der Abteilungen der Feuerwehr im Rahmen einer gesetzlich vorgeschriebenen Anhörung zu beteiligen.