Sundern. Dramatische Stunden im oberen Röhrtal:150 Kräfte sind im Einsatz, 47 Einsatzstellen sind gemeldet. Bis nach Mitternacht ist noch zu tun.
Heftiger Starkregen, der sich aus einer Gewitterzelle im Gebirge hinter Endorf entlud, hat vom späten Freitagnachmittag an Recklinghausen und in der Folge die südlichen Teile von Sunderns Innenstadt (Röhre und Selschede) unter Hochwasser gesetzt und für einen wohl noch bis Mitternacht laufenden Großeinsatz der Feuerwehr und anderer Einsatzkräfte gesorgt. Das Szenario:
18.15 Uhr: Durch das heftige Unwetter kommt es im Bereich zwischen Endorf und Röhrenspring zu massiven Regenfällen. Hier sind aktuell mehr als ein dutzend Einsatzstellen abzuarbeiten. Viele Keller sind voll gelaufen, die Bäche treten über die Ufer. Es kommt zu mehreren Straßensperrungen rund um Endorf. Die Einheiten Endorf, Meinkenbracht, Stockum, Sundern und Westenfeld sind mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Der Einsatz wird noch mehrere Stunden andauern.
18.30 Uhr: Mittlerweile sind einige Einsatzstellen hinzugekommen. Insgesamt müssen knapp 40 Einsätze abgearbeitet werden. Die Einsätze werden durch die Funkeinsatzzentrale in der Wache Sundern koordiniert und an die Einsatzkräfte vor Ort weitergegeben. Zudem wurden die Einheiten Amecke, Hachen, Hagen, Stemel und Langscheid nachalarmiert.
19 Uhr: Aktuell sind ebenfalls mehrere Einsätze aufgrund des Starkregens im Bereich der Kernstadt Sundern aufgelaufen. Auch hier sind die Einsätzkräfte unterwegs, um die Einsatzstellen abzuarbeiten.
19.20 Uhr: Die Einheiten Allendorf und Altenhellefeld werden ebenfalls alarmiert, um die Kräfte an den Einsatzstellen zu unterstützen. Somit sind alle Einheiten der Feuerwehr der Stadt Sundern - bis auf Hellefeld und Linnepe, die den Grundschutz für die Stadt Sundern sicherstellen - im Einsatz. Die Regenfälle dauern weiter an, haben sich aber zum Glück ein wenig abgeschwächt.
19.40 Uhr: Nach den ersten Stunden im Einsatz gibt es einen vorläufigen Zwischenstand. Insgesamt sind 45 Einsatzstellen zum Teil abgearbeitet oder müssen noch abgearbeitet werden. Mit 25 Fahrzeugen der Feuerwehr der Stadt Sundern sind insgesamt 150 Einsatzkräfte aus 12 Einheiten aus dem Stadtgebiet tätig, um die Unwetterschäden zu beseitigen. Die Informations- und Kommunikationseinheit (IuK) und der Einsatzstab hat die Wache in Sundern besetzt und koordiniert von dort die Einsätze vor Ort.
21 Uhr: Der Regen hat sich nun deutlich abgeschwächt. „Es kommen keine neuen Einsätze herein, aber wir müssen noch einige vollgelaufene Keller im Selschede abarbeiten“, sagt Jürgen Voss.
22 Uhr: Der Einsatz wird nach Lager der Dinge noch bis nach Mitternacht dauern. Schwerpunkte sind das Postverteilzentrum am Brühl (schon einmal von einem Unwetter betroffen) sowie in der Folge viele Häuser entlang des Selscheder Weges. Der Marktkauf war übrigens nicht betroffen, heißt es. Und auch in der weiteren Innenstadt gab es keine Schäden: „Das Unwetter hatte sich bis dort ausgetobt“, so die Einschätzung der Wehrleitung im Gespräch mit unserer Redaktion.