Neheim. Nguyen Thi Le Hang bringt mit „kais.house“ frischen Wind und Hauch von Exotik nach Neheim. Vor allem Teenager sind begeistert.

Erfrischend, exotisch, lecker – der „Selbsttest“ beweist; „Bubble Tea“ ist nicht nur etwas für die jüngere Generation; obwohl es anfangs vor allem Teenager waren, die Nguyen Thi Le Hang in der Eröffnungswoche buchstäblich die Bude eingerannt haben.

Unsere Aktion

Unsere Zeitung startet die Aktion „Zuversicht“ zur Unterstützung von Einzelhandel, Gastronomie und Kultur in unserer Region.Journalistisch geht es darum, die Aufbruchstimmung dieser Tage zu begleiten. In den nächsten Wochen stellt die Redaktion deshalb nicht nur mutige Unternehmer, ideenreiche Händler oder findige Wirte vor. Wir befragen Experten zu den Handels-Konzepten der Zukunft und stellen Ideen vor, wie sich Städte modernisieren. Natürlich werden wir auch die Probleme benennen, die sich durch die Monate der Pandemie vielerorts noch beschleunigt oder verstärkt haben.Weitere Texte finden Sie online unter zuversicht

„Es gab immer wieder Warteschlangen“, berichtet die Neheimerin mit vietnamesischen Wurzeln über den Start ihrer trendigen Geschäftsidee Anfang Mai. Unter den damals noch strengeren Corona-Auflagen eine große Herausforderung; das Ordnungsamt schaute immer wieder mal vorbei, prüfte, ob auch wirklich korrekt „to go“ verzehrt wurde. Inzwischen ist alles etwas entspannter, Kunden dürfen auch im – noch nicht ganz fertig gestellten – Innenbereich Getränke und Speisen genießen; doch viele ordern noch immer per Telefon oder direkt auf Instagram – und holen dann ab – „Take away“ halt.

Was über die Theke geht, ist in Großstädten längst kein Geheimtipp mehr, im Sauerland aber noch eine kleine (Geschmacks-)Revolution: „Bubble Tea“ – in zahlreichen Variationen – ist das Flaggschiff in „kais.house“, wie die Lokalität in der Apothekerstraße 2 heißt. Dahinter verbirgt sich der Name des Sohnes der Inhaberin: Kai ist 18 Monate alt – und ihr ganzer Stolz...

Eine Liebeserklärung also; an ihr Kind – und ihre Geschäftsidee:

Die stammt ursprünglich aus Taiwan. Bubble Tea, auch bekannt als Pearl Milk Tea oder Boba Boba, wird auf Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee, Milch oder Fruchtsirup kredenzt, wie ein Milchshake zubereitet und mit Trinkhalm getrunken.

„Kügelchen“ sind der Clou

Der Clou sind zugesetzte, farbige Kügelchen aus Speisestärke oder aus Alginat mit einer flüssigen Füllung, die beim Zerbeißen platzen (Popping Bobas). Skeptisch? Wie heißt es so schön? Probieren geht über studieren. Diesen Grundsatz beherzigen inzwischen auch immer mehr „ältere“ Arnsberger; sehr zur Freude von Hang (ihr Vorname) – Namen bestehen in Vietnam aus drei Teilen: Familienname (am Anfang stehend), Mittelname und Vorname (bei vietnamesischen Namen am Ende stehend). Doch das nur am Rande, die Familie wohnt schon seit acht Jahren in Neheim, fühlt sich im Sauerland sehr wohl; Hang lebte zuvor in Rheinland-Pfalz – und hat mit ihrer Geschäftseröffnung eine Menge Mut gezeigt.

„Wir hatten schon Bedenken, während einer Krise zu öffnen – und wussten ja auch nicht, wie unser Angebot angenommen wird“, blickt die 31-Jährige zurück. Doch alles wurde gut: „Mit einem so großen Andrang hatten wir gar nicht gerechnet“, ist die Newcomerin mit dem Start ihres Business zufrieden.

Auch Speisen und saisonale Angebote

Neben Getränken gibt es auch eine ganze Reihe von asiatisch geprägten Speisen – vor allem Nudelgerichte – sowie süße Sachen, Yoghurt und mehr. Saisonal wollen sich die „Bubbler“ den Jahreszeiten anpassen – im Winter wird es Tee- und Milch-Variationen auch als Heißgetränk geben – bei den aktuellen Temperaturen liebt es die Kundschaft aber vor allem eiskalt...

Heiß oder kalt – Qualität ist Trumpf: Über einen in Berlin ansässigen Importeur wird Ware direkt aus Taiwan bezogen, und die Chefin hat auf dieser Schiene auch jede Menge über Bubble Tea gelernt. Wer stets auf der Höhe sein möchte, sollte ihr auf Instagram folgen: www.instagram.com/kais.house/