Hochsauerlandkreis. Die Deutsche Bahn streicht Buslinien, manche müssen per App gebucht werden. Pendler aus Marsberg, Winterberg und Brilon reagieren wütend.
Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember gibt es in den Bereichen Brilon, Marsberg und Olsberg/Winterberg immense Änderungen im Buslinienverkehr. Das geht aus einer Mitteilung der Deutschen Bahn hervor. Darin heißt es: „In den Städten Brilon und Marsberg wird ein neues Mobilitätskonzept umgesetzt, das in enger Zusammenarbeit mit der WB Westfalen Bus GmbH entwickelt wurde. Zum Teil kommt hier die neue Mobilitätsform des „On-Demand-Verkehrs“ zum Einsatz, was im übertragenen Sinn „Mobilität auf Bestellung“, bedeutet.“ Das heißt, dass die Fahrten nur nach Bedarf durchgeführt werden. Damit soll laut Deutsche Bahn die Mobilität in diesen Verkehrsgebieten verbessert und den Fahrgästen ein flexibler und umweltfreundlicher ÖPNV angeboten werden. Allerdings werden dadurch auch einige Buslinien gestrichen oder umgeplant (wir berichteten), was für viele, die auf den ÖPNV angewiesen sind, einer Katastrophe gleichkommt. In den Sozialen Netzwerken wird harte Kritik an dem neuen Konzept geübt.
Viele finden, das Konzept sei ein Rückschritt für Sauerländer ÖPNV
Dirk Thoenies findet das neue Konzept nicht gut. Er schreibt via Facebook: „Ein glatter Rückschritt für das Stadtgebiet Marsberg. Und da wird geredet man soll mehr mit dem ÖPNV fahren, auf dem Land ist dies scheinbar nicht gewünscht. Wer kein eigenes Auto besitzt wird zu einem Umzug gezwungen.“ Chris Scher drückt es noch drastischer aus. „So und noch unterirdischer sieht der gelebte ÖNPV im HSK aus.“ Rene Pla schreibt: „Soviel zum Thema Modernisierung und bessere Anbindungen.“ Für Menschen ohne Auto oder Behinderung sei dies ein riesiges Problem. Marita Büdenbender zieht ihre Konsequenz: „Dann besser doch wieder mit dem eigenen Auto fahren.“ Sascha Sikora nimmt die Deutsche Bahn in die Verantwortung: „Statt an ihren Fehlern zu arbeiten wird gestrichen.“
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Senioren haben kaum die Möglichkeit, das On-Demand-System zu nutzen
Frieder Ermert bringt einen weiteren Aspekt mit dem neuen Konzept in Verbindung: „Soviel zum Thema freiwillige Führerscheinabgabe für ältere Menschen“, schreibt er. Diese wären, sollten sie ihren Führerschein abgeben, auf den ÖPNV dringend angewiesen. Beim On-Demand-Konzept müssten sie ihre Busse aber per App oder Telefon von unterwegs aus buchen, viele Senioren allerdings haben kein Handy oder kennen sich zu wenig damit aus.
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